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279.tirol

Ausgabe 1, August 2020

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tirol.kooperiert<br />

103<br />

Der Terminkalender für die Gemeinderäte<br />

der drei Wipptaler<br />

Gemeinden Matrei am Brenner,<br />

Mühlbachl und Pfons ist nicht<br />

erst seit heuer eng getaktet.<br />

Während in den Vorjahren die Vertiefung<br />

einer Kooperation auf Verwaltungsebene<br />

im Mittelpunkt stand, soll jetzt stärker bei<br />

den Bauhöfen kooperiert werden. Gleichzeitig<br />

werden am 20. September 2020<br />

die Bürgerinnen und Bürger zu den Urnen<br />

gerufen. „Wir wollen ein Stimmungsbild,<br />

ob aus Sicht der Menschen in unseren<br />

Gemeinden eine Fusion überhaupt Sinn<br />

macht. Darum hoffen wir im September<br />

auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung“,<br />

so die drei Bürgermeister Paul Hauser<br />

(Matrei), Alfons Rastner (Mühlbachl) und<br />

Alexander Woertz (Pfons).<br />

Gemeinsam mit den Gemeinderäten wurde<br />

daran intensiv gearbeitet. Bereits Anfang<br />

Jänner traten die drei Gemeinderäte zu<br />

einer gemeinsamen Klausur zusammen.<br />

Erste rechtliche Fragen, Vor- und Nachteile<br />

sollten abgewägt werden. In einer<br />

zweiten Klausur im Frühjahr wurden dann<br />

Inhalte besprochen und ein Fragen- und<br />

Antwortenkatalog für die Bürgerinnen und<br />

Bürger ausgearbeitet. „Sie wurden auch<br />

per Postwurf eingeladen, ihre Fragen, Sorgen,<br />

Ängste und Chancen zu formulieren.<br />

Hier sind viele Vorschläge eingelangt“, sagt<br />

dazu Bürgermeister Paul Hauser. Er betont<br />

das harmonische Arbeitsklima in diesen<br />

Klausuren, bei dem auch kritische Fragen<br />

aufgearbeitet wurden. In einem zweiten<br />

Schritt wurde eine umfangreiche Informationsbroschüre<br />

für die drei Gemeinden<br />

vorbereitet. „Hier finden sich die Ergebnisse<br />

aus den Klausuren, Zahlen und Fakten,<br />

Interviews, aber auch alle wichtigen Daten<br />

die Volksbefragung betreffend“, führt Bürgermeister<br />

Alfons Rastner aus. Jetzt im<br />

Sommer wird eine Gemeindeversammlung<br />

vorbereitet, die am 10. September stattfinden<br />

soll. „Bei dieser Versammlung sollen<br />

die letzten Fragen beantwortet werden.<br />

Schließlich ist für uns die Volksbefragung<br />

richtungsweisend. Wir hoffen daher, dass<br />

in allen drei Gemeinden eine gute Wahlbeteiligung<br />

erreicht wird“, erklärt Bürgermeister<br />

Alexander Woertz. Die drei Bürgermeister<br />

und ihre Gemeinderäte beschließen im<br />

Juli die Ausschreibung der Volksbefragung.<br />

DIE FRAGESTELLUNG IST EIN-<br />

DEUTIG UND KANN SO AUCH<br />

MIT JA ODER NEIN BEANT-<br />

WORTET WERDEN, WIE ES DIE<br />

TIROLER GEMEINDEORDNUNG<br />

VORSIEHT.<br />

„,Stimmen Sie einer Fusion der drei<br />

Gemeinden Matrei am Brenner, Mühlbachl<br />

und Pfons zu?‘ Klarer kann man es<br />

nicht formulieren. Wir haben an diesem<br />

Tag in allen drei Gemeinden die Wahllokale<br />

gleichzeitig geöffnet und wollen das Ergebnis<br />

auch gemeinsam verkünden. Wichtig<br />

war uns, dass auch die Briefwahl möglich<br />

ist“, sagt Bürgermeister Rastner.<br />

Unabhängig von der Fusion soll jetzt die<br />

weitere Zusammenarbeit bei den Bauhöfen<br />

vertieft werden. „Auch hier gilt,<br />

die Mitarbeiter müssen mitgenommen<br />

werden und die Kooperation in diesem<br />

Bereich mittragen. Nur dann sind wir<br />

erfolgreich“, meint Bürgermeister Paul<br />

Hauser. Das Wo und Wie wird über die<br />

externe Begleitung durch die GemNova<br />

gemeinsam mit den Bauhofmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeitern ausgearbeitet. „Die<br />

externe Begleitung war für die Vorbereitung<br />

der Volksbefragung wichtig und ist<br />

es auch bei den weiteren Kooperationsschritten.<br />

Wir als Bürgermeister sind<br />

sehr positiv eingestellt, Bevölkerung und<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ja<br />

hauptbetroffen sind, müssen diese Schritte<br />

aber mittragen“, so Alexander Woertz,<br />

Bürgermeister in Pfons.<br />

Für alle drei Gemeindeoberhäupter wird<br />

die Entscheidung im Herbst mit Spannung<br />

erwartet. „Es ist eigentlich alles offen. Wir<br />

wünschen uns eine hohe Wahlbeteiligung<br />

und ein eindeutiges Ergebnis. Dann werden<br />

die Gemeinderäte zur Tat schreiten.<br />

Sollte eine Mehrheit für die Fusion sprechen,<br />

werden die nächsten Schritte noch<br />

heuer eingeleitet“, unterstreichen die drei<br />

Bürgermeister. Doch dann müssten sich<br />

die Bürgerinnen und Bürger noch gedulden.<br />

Denn frühestens mit 1. Jänner 2022<br />

entstünde eine neue Gemeinde aus den<br />

bisherigen drei Orten. Bis dahin wären<br />

auch emotionale Fragen wie Gemeindename<br />

oder Gemeindewappen eindeutig<br />

geklärt. „Am 20. September passiert<br />

etwas Historisches für unser Land. Die<br />

Augen werden sich ins Wipptal richten“,<br />

sagen Hauser, Rastner und Woertz<br />

abschließend.

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