279.tirol
Ausgabe 1, August 2020
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80 tirol.sozial<br />
GEMEINSAM VERSORGT:<br />
EINE GUTE SACHE, DIE<br />
NACHHALTIG WIRKT<br />
den Partnern des Projektes –<br />
u. a. MPreis, die Rewe-Gruppe,<br />
Hofer und DM – regional für<br />
den Besteller einkaufen.<br />
ZUM AUTOR<br />
MICHAEL KIRCHMAIR<br />
Michael Kirchmair ist seit 2013<br />
bei der GemNova. Er ist Experte<br />
für den Bereich Informations- und<br />
Kommunikationstechnik.<br />
Kontakt: m.kirchmair@gemnova.at<br />
In Corana-Zeiten haben viele an der Versorgung<br />
für jene getüftelt, die Hilfe bei den<br />
täglichen Besorgungen brauchen. Gemeinsam<br />
mit verschiedenen Partnern hat Gem-<br />
Nova ein nachhaltiges System geschaffen,<br />
dass bargeld- und kontaktlose Hilfe<br />
ermöglicht, Freiwillige und Gemeinden<br />
einbindet und allen lokalen Händlern die<br />
Teilnahme ermöglicht. „Die Initiative kam<br />
von der Firma MPreis. Von Anfang an war<br />
aber klar, dass alle ein offenes System wollen“,<br />
sagen die GemNova-Projektbetreuer<br />
Michael Kirchmair und Magnus Gratl. In<br />
einzelnen Gemeinden wurde bereits erfolgreich<br />
getestet. In einem zweiten Schritt<br />
wird „Gemeinsam versorgt“, das auf Nonprofit-Ebene<br />
arbeitet, an professionelle<br />
Dienstleister in der Pflege übergeben.<br />
Was steckt dahinter?<br />
Die Firma Brain Behind hat als genialer<br />
Partner ein einfaches App für Helfer entwickelt,<br />
dass den digitalen Einkauf regelt.<br />
Mittels einer Karte können sie auch bei<br />
Der Hilfesuchende meldet<br />
sich erstmals an und kann<br />
dann unkompliziert per Telefon,<br />
oder auch selbstständig<br />
oder über Hilfsorganisationen<br />
seine Bestellung aufgeben.<br />
„Es geht auch, wenn man den<br />
Einkaufszettel einfach fotografiert<br />
und hochlädt. Schon<br />
ist die Bestellung im System“,<br />
erklärt Michael Kirchmair. Dann<br />
kommt wieder der Helfer zum<br />
Zug. Er erledigt in einem oder<br />
mehreren Geschäften den Einkauf<br />
und bezahlt an der Kasse<br />
bargeldlos im Auftrag des<br />
Bestellers. Der Einkauf wird<br />
samt Kassenbon zugestellt und im System<br />
als erledigt gekennzeichnet. Fertig. „Unser<br />
System funktioniert ohne Lieferschein,<br />
ist offen für alle interessierten Händler in<br />
einem Ort und ermöglicht es dem Bestellenden<br />
sogar, Wünsche zu äußern und für<br />
mehrere Einheiten Aufträge zu erteilen. Für<br />
die Helfer ist es toll, dass niemand mehr in<br />
Vorlage zur Finanzierung gehen muss. Es<br />
wird direkt und bargeldlos – auf Wunsch<br />
auch über ein Treuhandkonto – im Auftrag<br />
des Hilfesuchenden abgewickelt“, sagen<br />
Kirchmair und Gratl.<br />
In allen Bundesländern gibt es interessierte<br />
Gemeinden und Organisatoren.<br />
„Die Entwicklungen von Corona haben uns<br />
überholt. Das System ist soweit fertig und<br />
soll bei einer zweiten Welle vor allem für<br />
professionelle Hilfseinrichtungen bereitstehen.<br />
Erfolgreich in Tirol umgesetzt wurde<br />
‚Gemeinsam versorgt‘ in der Gemeinde<br />
Mils bei Hall. Dort wurde eine Einheit<br />
betreutes Wohnen unkompliziert versorgt“,<br />
erklärt Michael Kirchmair abschließend.<br />
Er dankt allen am Projekt Beteiligten: „Die<br />
Abstimmung zwischen Brain Behind, Raiffeisen,<br />
der Kronenzeitung als Medienpartner<br />
und den vielen Interessenten hat gut<br />
funktioniert. Ein gutes Produkt steht zum<br />
Einsatz bereit.“<br />
OBEN: Der Startschuss erfolgte in Mils bei<br />
Hall in Tirol: Amtsleiter Roland Klingler, miniM-<br />
Filialleiterin Özlem Karakus, Bürgermeister<br />
Peter Hanser (v. l. n. r.). (© GemNova)