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Ausgabe 1, August 2020

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14 GemNova inside<br />

Gerade Covid19 hat noch stärker gezeigt, wie wichtig Zusammenarbeit<br />

und Digitalisierung sind, und hat viel dazu beigetragen, dass<br />

sich immer mehr Gemeinden noch intensiver damit auseinandersetzen.<br />

In einer vom Tiroler Gemeindeverband und von GemNova<br />

durchgeführten Befragung im Juni dieses Jahres (abzurufen auf<br />

www.gemnova.at) haben fast zwei Drittel der Befragten angegeben,<br />

dass sie sich vorstellen können, Aufgaben auszulagern, und<br />

bis zu 60 Prozent gaben an, dass noch viele kommunale Angebote<br />

online nicht verfügbar sind bzw. diese verfügbar sein sollten.<br />

Speziell Gemeinden bis 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner<br />

sehen in beiden Bereichen eine sehr hohe Notwendigkeit von<br />

Änderungen und Weiterentwicklungen für die Zukunft.<br />

In der Zusammenschau dieser Online-Befragung, aber auch<br />

der von uns im Vorfeld mit über 150 Bürgermeisterinnen und<br />

Bürgermeistern durchgeführten telefonischen Umfrage und<br />

aus unserer täglichen Arbeit ergibt sich folgendes Herausforderungs-<br />

und Lösungsbild für die Zukunft der Tiroler Gemeinden:<br />

Herausforderungen:<br />

Infrastruktur, Recht,<br />

Personal, Finanzen<br />

Zukunft<br />

Gemeinde =<br />

KOOPERATIONEN<br />

mittels Regionale<br />

Gemeinde ServiceCenter<br />

REGISTERBASIERTE<br />

DIGITALISIERUNG<br />

„Der Bund überträgt immer mehr Aufgaben an die Gemeinden,<br />

er vergisst nur meist, das Geld mitzuschicken“, so Gemeindeverbandspräsident<br />

Ernst Schöpf. Und daraus ergeben sich zwangsläufig<br />

große Herausforderungen für die Gemeinden. Die VRV<br />

2015 stellt Gemeinden ebenso vor Herausforderungen, und eine<br />

zukunftssichere, ausgewogene Budgetierung und Finanzplanung<br />

sind Eckpfeiler eines stabilen Haushaltes. Dazu bedarf es viel<br />

Know-how und Erfahrung.<br />

Entsprechendes Personal für diese und andere Themen zu finden<br />

und zu halten, wird zusehends schwieriger, die Schere in der<br />

Bezahlung zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher Verwaltung<br />

wird nicht kleiner, eher größer. Es braucht dazu unbedingt neue,<br />

kreative Wege des Personalmarketings, der Personalsuche bis hin<br />

zur Auslagerung von Tätigkeiten.<br />

Da stellt sich für<br />

Gemeinden die Frage,<br />

wie die Zukunft aussehen<br />

soll und kann.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen, Bürgerinnen und Bürger, die<br />

zur Bauverhandlung mit Anwalt anrücken, Haftungsthemen für<br />

die Bürgermeisterin und den Bürgermeister. Es wird für kleinere<br />

Gemeinden immer schwieriger. Sich ohne teure Spezialisten<br />

sicher durch den Gesetzesdschungel zu bewegen. Speziell dieses<br />

Thema scheuen auch viele Menschen, und das führt wiederum<br />

dazu, dass sich immer weniger bereit erklären, politische<br />

Ämter zu bekleiden. Und schlussendlich ist es für Gemeinden<br />

eine Monsteraufgabe, Infrastruktur zu schaffen und diese auch<br />

zu erhalten. Wir haben in Tirol ein Kanalnetz, das meist schon<br />

50 Jahre und älter ist, wir haben einen extrem hohen Sanierungsbedarf<br />

im Straßennetz. Rechtliche Anforderungen zwingen<br />

Gemeinden laufend dazu, Schulgebäude, Pflegeheime und anderes<br />

zu sanieren, zu erneuern oder zu erweitern. Infrastruktur ist<br />

funktional und qualitativ hoch komplex, rechtlich herausfordernd<br />

und sehr kostenintensiv. Anpacken und Bauen ging früher, diese<br />

Zeiten sind schon längst vorbei.<br />

Da stellt sich für Gemeinden die Frage, wie die Zukunft aussehen<br />

soll und kann. Was müssen und können wir realisieren? Wie<br />

gestalten wir künftig unsere Verwaltung? Wollen wir uns auf<br />

bestimmte Themen konzentrieren? Was erwartet sich die Bürgerin<br />

und der Bürger von ihrer bzw. seiner Gemeinde? Diese und<br />

viele andere Fragen werden immer wichtiger und entscheidender,<br />

um richtige und wegweisende Entscheidungen treffen zu können.<br />

Für all diese Herausforderungen haben wir in Zusammenarbeit<br />

mit Tirols Gemeinden zahlreiche Lösungen entwickelt und mit<br />

vielen auch schon realisiert. Seit Jahren arbeiten wir daran, für<br />

diese Themen entsprechendes Fachwissen bei uns zu sammeln<br />

und gebündelt den Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Der<br />

Erfolg gibt uns Recht, wir haben zwischenzeitlich eigentlich mit<br />

jeder Tiroler Gemeinde Projekte umgesetzt. Nun gilt es, gemeinsam<br />

den nächsten Schritt in die Zukunft zu tun. Verwaltungsgemeinschaften?<br />

Gemeindeverbände? Ist das der richtige Weg?<br />

Weitere Einheiten zu schaffen, die mit Gremien ausgestattet<br />

werden müssen u. v. m., sehen wir als sehr komplex und schwierig<br />

an. Bei manchen Themen kann das eine Lösung sein, bei manchen<br />

wird es nur so gehen.

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