279.tirol
Ausgabe 1, August 2020
Ausgabe 1, August 2020
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GemNova inside<br />
15<br />
Unser Lösungsansatz geht jedoch in Richtung „Regionale Gemeinde<br />
ServiceCenter“. Das sind quasi GemNova-Niederlassungen in<br />
den Regionen, die Vor-Ort-Service und Dienstleistungen für die<br />
Gemeinden anbieten. Dies kann von der Baurechtsverwaltung über<br />
Buchhaltung- bis hin zu Lohnverrechnungsleistungen gehen. Das<br />
können „Kümmerer-Leistungen“ für die Planungsverbände sein,<br />
und das kann die regionale Koordination von Betreuungsleistungen<br />
im schulischen Kontext sein. Gemeinden können über einen<br />
Dienstleistungsvertrag diese Angebote nutzen, längerfristig aber<br />
auch kurzfristig (z. B. im Krankheits- oder Urlaubsfall) die Leistungen<br />
in Anspruch nehmen. Die hoheitlichen Tätigkeiten bleiben damit<br />
natürlich bei den Gemeinden, die ServiceCenter arbeiten zu. Für<br />
Gemeinden selbstverständlich natürlich immer auf freiwilliger Basis.<br />
Durch die Schaffung einer derartigen Struktur können tirolweit<br />
innerhalb der ServiceCenter Personalausfälle leichter kompensiert<br />
werden, es kann Erfahrungs- und Wissensaustausch strukturiert<br />
erfolgen und diverseste Spezialisierungen geben. In der GemNova<br />
selbst steht weiteres, vertieftes Fachwissen zur Verfügung, was<br />
wiederum Stabilität bringt. Dabei wird natürlich darauf geachtet,<br />
dass die Gemeinden die Entscheidungshoheit haben und entsprechenden<br />
Einfluss nehmen können. Die ServiceCenter sind schnell,<br />
flexibel und individuell anpassbar, und Gemeinden profitieren von<br />
dieser Flexibilität. Also eine Win-win-Situation für alle.<br />
Solche Strukturen – das betrifft aber auch Verwaltungs- und Verbandsstrukturen<br />
– benötigen zum Erfolg noch einen ganz wesentlichen<br />
Faktor: eine moderne, zukunftsgerichtete IT-Struktur. Es<br />
bedarf Lösungen, welche mandantenfähig<br />
sind und auf Registern<br />
(ZMR, AGWR, FB-Register etc.)<br />
basieren. Nur so können Gemeinden<br />
mit diesen ServiceCentern professionell<br />
und schnittstellenfrei zusammenarbeiten.<br />
Damit können die ServiceCenter<br />
Leistungen erbringen,<br />
und die Gemeinden können vor Ort<br />
im Amt in die Akten Einsicht nehmen.<br />
Es müssen keine Papiere hinund<br />
hergeschickt werden, und jeder<br />
kann jederzeit und ortsunabhängig<br />
zugreifen und arbeiten. Solche<br />
Lösungen führen auch zu deutlich<br />
geringeren IT-Kosten, ein weiterer<br />
Vorteil einer ServiceCenter-Lösung.<br />
Das alles mag ein mutiger Blick in<br />
die Zukunft sein. Wir sind jedoch<br />
der Überzeugung, dass es mutiger<br />
Lösungsansätze bedarf, um<br />
die künftigen Herausforderungen<br />
zu meistern.<br />
Regionale Gemeinde<br />
ServiceCenter<br />
Die Regionalen Gemeinde<br />
ServiceCenter bieten neben der<br />
Betreuung der Planungsverbände<br />
diverse Dienst- und Serviceleistungen<br />
für die Gemeinden. Die<br />
Zusammenarbeit basiert auf<br />
Vertragsbasis, und die Gemeinde<br />
ist vollkommen frei in ihrer<br />
Entscheidung, welche Leistungen<br />
sie über welchen Zeitraum in<br />
Anspruch nimmt. Kombiniert mit<br />
einer professionellen IT-Lösung<br />
ist das unser Weg für die Zukunft<br />
der Tiroler Gemeinden.<br />
Ansprechpartner bei GemNova:<br />
Alois Rathgeb, Georg Keuschnigg,<br />
Maximilian Huber<br />
STATEMENTS<br />
Am Institut für Föderalismus haben wir recherchiert,<br />
welche Kooperationsformen es auf kommunaler Ebene<br />
im deutschsprachigen Raum gibt. Es gibt viele, teilweise<br />
gleiche und teils sehr unterschiedliche Formen<br />
der Zusammenarbeit, aber keine flächendeckende,<br />
strukturierte Lösung der akuten Probleme.<br />
Die von der GemNova entwickelte Idee der Regionalen<br />
Gemeinde ServiceCenter bietet einen Lösungsansatz,<br />
der zumindest den größten Teil der Anforderungen<br />
erfüllt: In den ServiceCentern sitzen fachlich<br />
geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als<br />
externes Gemeindeamt die übernommenen Aufgaben<br />
mit ihrem Fachwissen abarbeiten, in der Muttergesellschaft<br />
GemNova können sie auf Expertinnen und<br />
Experten zurückgreifen. Die Gemeinden bleiben die<br />
bestimmende Größe, weil sie Dienstleistungsverträge<br />
abschließen, aber auch kündigen können.<br />
Mit der regionalen Bündelung kommunaler Kompetenz<br />
entsteht eine Struktur, die es auch kleinen und<br />
kleinsten Gemeinden ermöglicht, eigenständig zu<br />
bleiben und gleichzeitig eine standardisierte Dienstleistung<br />
zu erbringen.<br />
GEORG KEUSCHNIGG<br />
EHEMALIGER NATIONALRAT UND BUNDESRAT,<br />
JETZT BEI GEMNOVA<br />
Um die Herausforderungen der Zukunft für Tirols<br />
Gemeinden zu meistern, braucht es mutige Konzepte.<br />
Es wird nicht genügen, Kleinigkeiten zu<br />
verändern. Wir sind gefordert, auch große Herausforderungen<br />
anzunehmen und vielfach auch Neues,<br />
Ungewohntes zu akzeptieren. Die Regionalen<br />
Gemeinde ServiceCenter sind so ein mutiger<br />
Schritt in die Zukunft, die den Gemeinden Handlungsspielräume<br />
zurückgeben werden. Damit können<br />
wir unsere Leistungen bündeln, professionalisieren<br />
und für die Zukunft absichern. Damit<br />
treten wir auch entschieden gegen Fusionen auf<br />
und können unsere ländlichen Strukturen weiterhin<br />
aufrechterhalten.<br />
BGM. MAG. ERNST SCHÖPF<br />
PRÄSIDENT TIROLER GEMEINDEVERBAND