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279.tirol

Ausgabe 1, August 2020

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tirol.bildet<br />

HANDREICHUNG<br />

ELTERNBILDUNGSPARTNER-<br />

SCHAFT<br />

PRAXISEMPFEHLUNGEN<br />

ZUR ALLTAGSINTEGRIER-<br />

TEN SPRACHFÖRDERUNG<br />

VON ZU HAUSE AUS.<br />

Handreichung Elternbildungspartnerschaft<br />

– Praxisempfehlungen<br />

zur alltagsintegrierten<br />

Sprachförderung von<br />

zu Hause aus.<br />

Der Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten<br />

kommt in einer Zeit, in<br />

der Kinder verstärkt zu Hause betreut werden,<br />

eine besondere Bedeutung zu, da sie<br />

die Durchgängigkeit alltagsbasierter Sprachbildung<br />

sicherstellen kann, welche Kinder<br />

dabei unterstützt, sich ein- bzw. mehrsprachig<br />

optimal weiterzuentwickeln.<br />

Die Folgen der Corona-Pandemie im aktuellen<br />

Kindergartenjahr, durch die der pädagogische<br />

Alltag in elementaren Bildungseinrichtungen<br />

nicht mehr in gewohnter Weise<br />

sichergestellt werden konnte, verursachten<br />

insbesondere für Kinder mit Migrationskontext<br />

und anderen Herkunftssprachen<br />

einen einschneidenden Bruch auf ihrem<br />

Bildungsweg. Sie führten zu einem Verlust<br />

wertvoller Bildungszeit, welche gerade<br />

vor dem Übergang in die Schule intensiv<br />

genutzt werden kann, um Kinder in ihren<br />

Teilhabemöglichkeiten am Bildungsgeschehen<br />

zu stärken. Die kontaktlose Zeit<br />

kristallisierte sich jedoch auch als besondere<br />

Chance für pädagogische Fachkräfte<br />

heraus, Bildungspartnerschaften mit Eltern<br />

und Erziehungsberechtigten zu intensivieren,<br />

um weiterhin das Wohlbefinden und<br />

die individuelle Entwicklung jedes Kindes<br />

in den zentralen Fokus zu stellen. Im regelmäßigen<br />

telefonischen Austausch bot sich<br />

pädagogischen Fachkräften die Gelegenheit,<br />

über interessiertes Nachfragen Eltern<br />

und Erziehungsberechtigte in ihrem täglichen<br />

Tun und Handeln mit den Kindern als<br />

Entwicklungsbegleiterinnen und -begleiter<br />

wertzuschätzen und sie als Sprachvorbilder<br />

zu stärken. Insbesondere im Hinblick auf<br />

die sprachlichen Entwicklungsfortschritte,<br />

die zwischenzeitlich im häuslichen Kontext<br />

in der Erst- bzw. Zweitsprache jedenfalls<br />

stattgefunden haben, bot sich diese Form<br />

der Zusammenarbeit auf Distanz als besonders<br />

wirksam an, um mögliche Ängste und<br />

Unsicherheiten von Eltern in Bezug auf den<br />

Erst- und Zweitspracherwerb aufzugreifen<br />

und insbesondere, um Entwicklungsfortschritte<br />

mithilfe der Alltagsbeobachtungen<br />

der Eltern und Erziehungsberechtigten im<br />

häuslichen Kontext sichtbar zu machen und<br />

gemeinsam zu reflektieren.<br />

Sprachliche Bildung im Alltag unter Einbezug<br />

der sprachlichen Vielfalt<br />

Das Team der Sprachberaterinnen und<br />

-berater hat im Auftrag der Fachabteilung<br />

für Elementarbildung der Tiroler Landesregierung<br />

eine pädagogische Handreichung<br />

mit praktischen Empfehlungen für pädagogische<br />

Teams im Kindergarten ausgearbeitet,<br />

die vor allem Unterstützungsmöglichkeiten<br />

zur alltags-integrierten Sprachförderung<br />

sowie zur Sprachentwicklungsbeobachtung<br />

im häuslichen Kontext aufzeigt.<br />

DER KINDLICHE SPRACHERWERB<br />

KANN IN JEDEM BELIEBIGEN<br />

LEBENS- UND LERNKONTEXT<br />

GANZHEITLICH UND DURCH JEDE<br />

KOMPETENTE BEZUGSPERSON<br />

GEFÖRDERT WERDEN.<br />

Der Leitfaden basiert auf der grundlegenden<br />

Überlegung, dass Sprachentwicklung immer<br />

durch Beziehung und über das Sammeln<br />

von Sinneserfahrung bzw. das Anregen von<br />

Denkprozessen auf ganz natürliche Weise<br />

beim Kind passiert. Somit kann der kindliche<br />

Spracherwerb in jedem beliebigen Lebensund<br />

Lernkontext ganzheitlich und durch<br />

jede kompetente Bezugsperson gefördert<br />

werden. Als wesentlich hervorzustreichen<br />

gilt, dass die Förderung des Kindes in seiner<br />

Erstsprache(n)kompetenz gleichermaßen<br />

zur Förderung seiner Zweitsprachenkompetenz<br />

beiträgt und deren Entwicklung<br />

sogar begünstigt, eben weil das Wahrnehmen,<br />

Denken und Handeln immer ein ganzheitlicher<br />

Prozess ist. In der pädagogischen<br />

Handreichung finden sich daher zu verschiedenen<br />

inhaltlichen Schwerpunkten konkrete<br />

Handlungsmöglichkeiten, die von pädagogischen<br />

Fachkräften als Empfehlung direkt an

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