279.tirol
Ausgabe 1, August 2020
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tirol.sportlich und gesund<br />
DEM RAD GEHÖRT<br />
DIE ZUKUNFT<br />
ZUM AUTOR<br />
THOMAS PUPP<br />
Thomas Pupp ist Gründer und<br />
Manager des Tirol KTM Cycling<br />
Teams und war einer der Initiatoren<br />
der Rad-WM 2018. Gemeinsam<br />
mit Gerhard Kapeller leitet er die<br />
Ride with passion GmbH.<br />
Giro del Friuli, Herbst 2019. Jubelnd streckte<br />
Patrick Gamper auf der Ziellinie beide<br />
Arme in die Höhe. Mit seinem Sieg auf der<br />
zweiten Etappe dieser viertägigen Rundfahrt<br />
im hügeligen Veneto legte er den<br />
letzten Grundstein für einen Profivertrag<br />
beim deutschen Team BORA hansgrohe.<br />
Überhaupt war dieses Jahr 2019 gespickt<br />
mit großen Erfolgen: Vier internationale Siege,<br />
drei österreichische Meistertitel, das<br />
begehrte Bergtrikot bei der Österreich-<br />
Rundfahrt haben drei jungen Fahrern den<br />
Weg zu einem großen Profiteam ermöglicht.<br />
In Summe ist es die bisher erfolgreichste<br />
Saison in der 13-jährigen Geschichte des<br />
Tirol KTM Cycling Teams gewesen, das<br />
2007 mit dem Ziel gegründet wurde, die<br />
größten Radtalente auf ihrem angestrebten<br />
Weg zum Radprofi bestmöglich zu begleiten<br />
und zu fördern, mit einem professionellen<br />
Umfeld und mit einem internationalen<br />
Rennkalender. Und so bilden die jungen Fahrer<br />
seit Jahren das Gerüst der österreichischen<br />
U23-Nationalmannschaft und haben<br />
als Aushängeschilder des österreichischen<br />
Radsports, die jetzt international ihre Ausrufezeichen<br />
setzen, das Tirol-Trikot getragen:<br />
Marco Haller, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger,<br />
Lukas Pöstlberger, Michael Gogl,<br />
Sebastian Schönberger und nun eben auch<br />
der Tiroler Patrick Gamper. Die junge, erfrischende<br />
und erfolgreiche Philosophie hat<br />
dem Team national und international einen<br />
sehr guten Ruf beschert, als Kaderschmiede,<br />
als Sprungbrett für junge Talente, und<br />
sie lässt sehr viele Partner und Mitstreiter<br />
seit 13 Jahren an das Projekt glauben.<br />
Mehr als nur ein Radteam<br />
Heuer ist alles anders. Corona hat auch<br />
die Räder des Teams jäh zum Stillstand<br />
gebracht. Doch während die Rennkilometer<br />
bisher sehr überschaubar sind, arbeitet<br />
die Führung des Teams an seinem<br />
Stützpunkt am Innsbrucker<br />
Hauptbahnhof intensiv an seiner<br />
strategischen Ausrichtung,<br />
mehr als nur ein Radteam zu<br />
sein. Das Missionstatement<br />
„Ride with passion“ ist dabei<br />
Programm und Philosophie<br />
zugleich, mit Leidenschaft, Herz<br />
und Hirn umfassend am Rad zu<br />
drehen: Da ist einmal die Veranstaltung<br />
Gravel Innsbruck, mit<br />
der man den großen Trend Gravel<br />
auch für Tirol sinnstiftend<br />
nützen möchte. Dann der Aufbau<br />
und die einladende Gestaltung<br />
eines Shops, mit einem feinen<br />
Menü vieler Köstlichkeiten,<br />
die den Radsport so lebenswert<br />
machen. Und schließlich will<br />
man dem Thema Rad in einem<br />
breiten Kontext eine Community und meinungsbildende<br />
Plattform sein. Mit der Initiative,<br />
die Radweltmeisterschaften 2018 nach<br />
Tirol zu holen, wurde dafür ein wichtiger<br />
Impuls für Tirol gesetzt.<br />
Wir sind Weltmeister<br />
Hunderttausende Besucherinnen und Besucher<br />
säumten links und rechts die Straßen,<br />
und Millionen verfolgten die Helden<br />
der Landstraßen vor den Fernsehgeräten.<br />
Der touristische Erfolg war groß. Doch ist<br />
dieser nur eine von drei großen zu gewinnenden<br />
Etappen, wenn wir die Gesamtwertung<br />
wollen, das Regenbogentrikot für<br />
ein weltmeisterliches Radland Tirol: Da ist<br />
natürlich einmal der Radsport selbst. Seine<br />
Förderung und Unterstützung muss nachhaltiger<br />
für die Zukunft gesichert werden,