279.tirol
Ausgabe 1, August 2020
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106 tirol.spart<br />
REGIONALITÄT UND<br />
DIGITALISIERUNG ALS WEG<br />
AUS DER CORONA-KRISE<br />
Die vorherrschende Corona-<br />
Krise beeinflusst unser Leben<br />
in einem Ausmaß, wie es<br />
selbst für Pessimisten unter<br />
uns nicht vorstellbar war:<br />
eine rasante Ausbreitung des<br />
Virus weltweit, hohe Ansteckungsraten<br />
und Todesfälle<br />
bei älteren und vorbelasteten<br />
Menschen, Ausgangssperren<br />
und Social Distancing.<br />
Jedoch nicht nur das Alltagsleben der<br />
Menschen wird massiv eingeschränkt und<br />
beeinflusst, sondern im Zuge der Ausgangsbeschränkungen<br />
und Quarantänemaßnahmen<br />
wird auch die Wirtschaft praktisch<br />
lahmgelegt. Die sogenannten „Systemerhalter“,<br />
welche sich vor allem um das Aufrechterhalten<br />
der Gesundheitsversorgung bzw.<br />
Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen<br />
Waren kümmern, sind unsere<br />
Helden des Alltages geworden und sorgen<br />
dafür, dass keine Eskalation der Lage und<br />
Verzweiflung bei den Menschen aufkommt.<br />
Für jene Teile der Wirtschaft, welche aufgrund<br />
des Shutdowns praktisch zu 100<br />
Prozent betroffen sind, wie beispielsweise<br />
der Tourismus inklusive Restaurants und<br />
Gastronomie sowie Handel, müssen mit<br />
milliardenschweren Paketen geschützt bzw.<br />
gerettet werden.<br />
Milliarden an Steuergeld<br />
Auch die selbstständigen Unternehmer,<br />
KMU sowie Großunternehmen müssen<br />
kämpfen und können sich zum Teil nur<br />
via AMS-Kurzarbeit, AWS-Überbrückungsfinanzierung<br />
sowie Stundung öffentlicher<br />
Abgaben „über Wasser“ halten. All diese<br />
Schutz- und Rettungsmaßnahmen kosten<br />
Milliarden an Steuergeld, welche in diesem<br />
Ausmaß natürlich nie eingeplant waren.<br />
Darüber hinaus muss berücksichtigt werden,<br />
dass auch die, eigentlich vom Staat<br />
eingeplanten, laufenden Steuereinnahmen<br />
in einem relevanten Ausmaß von den zu<br />
erzielenden Steuereinnahmen abweichen<br />
werden, sodass es zu einem erheblichen<br />
Staatsdefizit kommen wird.<br />
In weiterer Folge kann dieses Defizit nur<br />
wieder reduziert werden, indem gesunde<br />
und innovative österreichische Unternehmen<br />
wieder vollständig ihre Wirtschaftsleistung<br />
entfachen werden und darüber hinaus<br />
auch aus der Krise neue Kraft schöpfen.<br />
Diese potenziellen zusätzlichen und notwendigen<br />
Kräfte orientieren sich eigentlich<br />
auch an den Themengebieten, welche für<br />
Unternehmen noch vor der Corona-Krise<br />
relevant waren – die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
und Einsatz von Kreativität und<br />
Innovation. Viele von uns erlebten praktisch<br />
im Zeitraffer, wie sich unsere Arbeitsplätze<br />
vom Office ins Homeoffice verlagerten und,<br />
je nach Ausstattung, praktisch nahtlos weitergearbeitet<br />
worden ist. Diverse bis dato<br />
persönliche Meetings wurden praktisch<br />
„in Real-Time“ durch Skype-, Zoom- oder<br />
Team-Meetings ersetzt, wodurch schlussendlich<br />
auch ein deutlicher Aufwand an<br />
Fahrt- und Reiseaufwendungen weggefallen<br />
ist.<br />
Regionalität im Fokus<br />
Darüber hinaus zeigt sich, dass plötzlich die<br />
Regionalität und diesbezügliche Produkte<br />
und Dienstleistungen via digitale und virtuelle<br />
Plattformen den Tirolerinnen und Tirolern<br />
vermittelt werden können. So beliefern<br />
Tiroler Restaurants, welche ihre Gasträume<br />
schließen mussten, via Online-Services<br />
ihre Kundinnen und Kunden bzw. können<br />
Obst und Gemüse direkt via Hofverkäufe<br />
eingekauft werden. Jene selbstständigen<br />
Dienstleister, welche bis dato beispielsweise<br />
Fitnesstrainings, Ernährungsberatungen<br />
etc. in persönlichen Trainings und<br />
Meetings vermittelt hatten, bieten interaktive<br />
virtuelle Meetings oder Lernvideos an,<br />
damit die Kundenbindung auch losgelöst<br />
vom persönlichen Treffen aufrechterhalten<br />
werden kann. Es zeigt sich, dass im Zuge<br />
der Krise und der relevanten Maßnahmen