Gutachten zum Thema Baukosten und Kostenfaktoren im Wohnungsbau SH

vollständigen Erfassung der Projektangaben stellte diese Erweiterbarkeit und Flexibilität
einen wesentlichen Aspekt des Datenmanagements dar.
Nach der Datenaufnahme erfolgte die Klärung und Plausibilisierung der Datenangaben.
So wurden beispielsweise Verknüpfungen von Datensegmenten überprüft
und gegebenenfalls nachträglich hergestellt. Ist zum Beispiel im Bereich der
Grunddaten angegeben worden, dass im Zuge des Wohnungsneubaus 23 Tiefgaragenstellplätze
errichtet worden sind, so wurde im Bereich der Kostenangaben
überprüft, ob die Errichtung der Tiefgarage entsprechend als projektspezifische
Besonderheit vermerkt wurde. Kostenbezüge wurden ebenfalls eingehend betrachtet.
Beispielsweise ist bei einem Bauvorhaben in der Kostengruppe 500 angegeben
worden, dass die Kosten mit einer bestimmten angegeben Summe „in
der Kostengruppe 300 enthalten“ seien. Dieser Hinweis ist für die spätere Kostenauswertung
von Bedeutung, da solche Verschiebungen in den Kostengruppen
entsprechend berichtigt bzw. berücksichtigt werden müssen.
In mehreren Schritten erfolgte die grundsätzliche Plausibilisierung der Datenangaben
und -zusammenhänge von jedem einzelnen Projekt. Wie zuvor bereits umrissen,
wurden einzelne Abfragepunkte plausibilisiert, aber auch einzelne Abschnitte
eines Bereichs separat betrachtet, mehrere Abschnitte in Bezug zu einem einzelnen
des betreffenden Bereichs gesetzt und in einem weiteren Schritt alle vier
Segmente Grund-, Energie-, Bauteil- und Kostendaten zusammenhängend plausibilisiert.
Bei der qualitativen Zusatzerhebung wurde prinzipiell das gleiche Vorgehen gewählt,
wobei zunächst separat die ergänzenden Datenangaben betrachtet und
überprüft wurden, bevor dann die vollständige Plausibilisierung des jeweiligen Datensatzes
bis in die Detailangaben hinein vorgenommen wurde.
Die im Erfassungssystem dargestellten Kosten enthalten ausnahmslos die gesetzliche
Mehrwertsteuer; dabei handelt es sich folglich, wie im Erhebungsbogen
aufgeführt, um Bruttokosten. Seitens der Teilnehmer wurden vereinzelt auch Nettokosten
übermittelt, deren Umrechnung zu Bruttokosten immer im Zusammenhang
mit der Plausibilisierung der Datenangaben erfolgte.
Da es sich bei den verschiedenen Projekten um Kostenangaben mit unterschiedlichen
Bezugsjahren handelt, wurde zur Herstellung einer Vergleichbarkeit unter
den Kosten auf Baupreis- und Kostenindizes des Statistischen Bundesamts zurückgegriffen.
Jede einzelne Kostenangabe wurde so vom Zeitpunkt der Vergabe
(Submission) auf den Stand des 1. Quartals 2018 indexiert.
Dank dieser schrittweisen und differenzierten Vorgehensweise konnten beispielsweise
Dopplungen identifiziert und mögliche Ausschlussgründe einzelner Projekte
frühzeitig festgestellt und geklärt werden. Auf diese Weise wurde eine qualifizierte
Datengrundlage geschaffen, auf der die anschließende, mehrstufige Analysemethode
angewandt werden konnte.
Hinweis: Da im Rahmen des vorliegenden Gutachtens auch sensible Daten erhoben
wurden, die unter anderem individuelle privatrechtliche Vertragsverhältnisse
berühren und somit grundsätzlich nicht zur Veröffentlichung gedacht sind, bestand
die Notwendigkeit einer anonymisierten Betrachtung.
Um die Datenauswertung ausschließlich anonymisiert durchzuführen, wurde beispielsweise
anstelle des Namens oder anderer Identifikationsmerkmale eine entsprechende
Codierung der Datensätze vorgenommen. Ohne die zugehörige Codierungsliste,
die von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V.
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