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Gutachten zum Thema Baukosten und Kostenfaktoren im Wohnungsbau SH

Das Thema Baukosten im Wohnungsbau rückt sowohl in den prosperierenden Metropolen in Deutschland als auch in Flächenländern wie Schleswig-Holstein immer stärker in den Vordergrund. Mittlerweile übersteigt an vielen Standorten bzw. Regionen der Bedarf vor allem an bezahlbarem Wohnraum das aktuelle Angebot. Infolgedessen finden viele Menschen keine kostengünstigen Wohnung mehr bzw. müssen einen immer höheren Anteil ihres Einkommens für das Wohnen aufbringen. Für das nachhaltige Erreichen einer entsprechend hohen Schlagzahl bei der Wohnungsfertigstellung ist das Wissen über die momentane Baukostensituation grundlegend, um hierauf aufbauend zum Beispiel realistische Justierungen bzw. Weichenstellungen zur weiteren Stärkung des Wohnungsbaus und dauerhaften Sicherung des bezahlbaren Wohnens in Schleswig-Holstein vornehmen zu können.

Das Thema Baukosten im Wohnungsbau rückt sowohl in den prosperierenden Metropolen in Deutschland als auch in Flächenländern wie Schleswig-Holstein immer stärker in den Vordergrund. Mittlerweile übersteigt an vielen Standorten bzw. Regionen der Bedarf vor allem an bezahlbarem Wohnraum das aktuelle Angebot. Infolgedessen finden viele Menschen keine kostengünstigen Wohnung mehr bzw. müssen einen immer höheren Anteil ihres Einkommens für das Wohnen aufbringen. Für das nachhaltige Erreichen einer entsprechend hohen Schlagzahl bei der Wohnungsfertigstellung ist das Wissen über die momentane Baukostensituation grundlegend, um hierauf aufbauend zum Beispiel realistische Justierungen bzw. Weichenstellungen zur weiteren Stärkung des Wohnungsbaus und dauerhaften Sicherung des bezahlbaren Wohnens in Schleswig-Holstein vornehmen zu können.

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Im Einzelnen stellt sich die Kostenauswirkung unabhängig von den jeweiligen Bezugsjahren<br />

wie folgt dar: Bei einer Anhebung der energetischen Qualität vom gesetzlichen<br />

Mindeststandard (EnEV ab 2016) auf das Niveau des Effizienzhauses<br />

70 reicht die prozentuale Steigerungsspanne der Bauwerkskosten bei den aufgeführten<br />

Forschungsarbeiten von 1,2% bis 5,1% (ARGE-Median: 2,6%).<br />

Bei der Erhöhung des Standards von der EnEV ab 2016 auf den Effizienzhaus<br />

55-Standard ergeben sich Kostensteigerungen (bezogen auf die Kostengruppen<br />

300 <strong>und</strong> 400) in Höhe von 4,1% bis 11,6% (ARGE-Median: 7,1%).<br />

Die weiteste Spanne ergibt sich bei der Betrachtung der Niveauanhebung von der<br />

EnEV ab 2016 auf das Effizienzhaus 40. Hier zeigen die Pr<strong>im</strong>äruntersuchungen<br />

Steigerungen zwischen 1,0% bis 19,9% auf (ARGE-Median: 12,5%).<br />

Die eingangs beschriebene gr<strong>und</strong>sätzliche Feststellung einer Steigerung der Bauwerkskosten<br />

infolge höherer energetischer Standards wurde somit von allen aufgeführten<br />

Forschungsarbeiten inklusive des vorliegenden <strong>Gutachten</strong>s aufgezeigt.<br />

Die in diesem Zusammenhang dargestellten Pr<strong>im</strong>ärergebnisse sind aber generell<br />

nicht allein für sich sondern <strong>im</strong>mer vor dem Hintergr<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Anforderungen an die betreffenden Bauteile <strong>und</strong> Anlagentechnik <strong>im</strong> Detail zu betrachten.<br />

Für das Erreichen eines spezifischen energetischen Standards ist das Zusammenwirken<br />

best<strong>im</strong>mter baulicher <strong>und</strong> technischer Qualitäten bzw. Eigenschaften<br />

erforderlich. Entscheidend ist dabei unter anderem die Qualität der Gebäudehülle<br />

bzw. der wärmeübertragenden Umfassungsfläche sowie der Anlagentechnik, zu<br />

der Wärmeerzeuger <strong>und</strong> Lüftungsanlage zählen. Außerdem wirken sich Wärmebrücken<br />

auf die energetische Qualität eines Gebäudes aus, die mittels des Wärmebrückenfaktors<br />

definiert werden. Auf welche Weise die erhobenen Projekte in<br />

Schleswig-Holstein einen best<strong>im</strong>mten energetischen Standard baulich bzw. technisch<br />

umgesetzt haben, ist insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der vorstehend<br />

aufgeführten Kostenbetrachtung von großer Bedeutung <strong>und</strong> wird in der nachfolgenden<br />

Übersicht in Abbildung 25 zusammenfasend dargestellt.<br />

Abbildung 25: Übersichtstabelle zu den tatsächlichen Ausführungen <strong>im</strong> Bereich der Gebäudehülle <strong>und</strong><br />

der Anlagentechnik in Schleswig-Holstein, hierbei werden bei den Außenbauteilen die festgestellten Medianwerte<br />

<strong>und</strong> bei der Anlagentechnik die diesbezüglich am häufigsten zur Anwendung kommenden Realisierungsvarianten<br />

differenziert nach den jeweiligen energetischen Gebäudestandards gelistet (die optisch<br />

hervorgehobenen Varianten der Wärmeerzeuger/Lüftung stellen hierbei die anteilig besonders<br />

prägnanten Ausführungen dar); Bezug: Schleswig-Holstein (Wohnungsneubau)<br />

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