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Gutachten zum Thema Baukosten und Kostenfaktoren im Wohnungsbau SH

Das Thema Baukosten im Wohnungsbau rückt sowohl in den prosperierenden Metropolen in Deutschland als auch in Flächenländern wie Schleswig-Holstein immer stärker in den Vordergrund. Mittlerweile übersteigt an vielen Standorten bzw. Regionen der Bedarf vor allem an bezahlbarem Wohnraum das aktuelle Angebot. Infolgedessen finden viele Menschen keine kostengünstigen Wohnung mehr bzw. müssen einen immer höheren Anteil ihres Einkommens für das Wohnen aufbringen. Für das nachhaltige Erreichen einer entsprechend hohen Schlagzahl bei der Wohnungsfertigstellung ist das Wissen über die momentane Baukostensituation grundlegend, um hierauf aufbauend zum Beispiel realistische Justierungen bzw. Weichenstellungen zur weiteren Stärkung des Wohnungsbaus und dauerhaften Sicherung des bezahlbaren Wohnens in Schleswig-Holstein vornehmen zu können.

Das Thema Baukosten im Wohnungsbau rückt sowohl in den prosperierenden Metropolen in Deutschland als auch in Flächenländern wie Schleswig-Holstein immer stärker in den Vordergrund. Mittlerweile übersteigt an vielen Standorten bzw. Regionen der Bedarf vor allem an bezahlbarem Wohnraum das aktuelle Angebot. Infolgedessen finden viele Menschen keine kostengünstigen Wohnung mehr bzw. müssen einen immer höheren Anteil ihres Einkommens für das Wohnen aufbringen. Für das nachhaltige Erreichen einer entsprechend hohen Schlagzahl bei der Wohnungsfertigstellung ist das Wissen über die momentane Baukostensituation grundlegend, um hierauf aufbauend zum Beispiel realistische Justierungen bzw. Weichenstellungen zur weiteren Stärkung des Wohnungsbaus und dauerhaften Sicherung des bezahlbaren Wohnens in Schleswig-Holstein vornehmen zu können.

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Während sich gleichzeitig der betreffende Medianwert auf dem insgesamt niedrigsten<br />

Kostenniveau befindet. Ursächlich hierfür sind die sehr unterschiedlichen<br />

aktuellen Situationen bei den Preisen für Bauland zwischen den ländlichen bzw.<br />

kleinstädtischen Bereichen des Festlandes <strong>und</strong> den Inseln in dieser Region. Während<br />

auf dem Festland in der Region der Übrigen Gemeinden die Gr<strong>und</strong>stückskosten<br />

auf einem vergleichsweise unterdurchschnittlichen Niveau liegen, lassen<br />

sich auf den Inseln die höchsten, erhobenen Gr<strong>und</strong>stückskosten in Schleswig-<br />

Holstein feststellen. Dieses Kostenniveau auf den Inseln befindet sich selbst noch<br />

deutlich über den Gr<strong>und</strong>stückskosten des Hamburger Umlands.<br />

Die Herrichtungs- <strong>und</strong> Erschließungskosten (Kostengruppe 200 gem. DIN 276)<br />

besitzen in jeder Region einen annähernd einheitlichen Medianwert. Die festgestellten<br />

Kostenspannen sind in den Oberzentren einschließlich Umland <strong>und</strong> dem<br />

Hamburger Umland etwas größer als in den Mittelzentren inklusive Umland <strong>und</strong><br />

den Übrigen Gemeinden. Kostenunterschiede entstehen von Projekt zu Projekt<br />

infolge der unterschiedlichen Gr<strong>und</strong>stückssituation. Erfordert der Standort beispielsweise<br />

eine anspruchsvolle Erschließung <strong>und</strong>/oder den Kampfmittelräumdienst?<br />

Oder ist das Gr<strong>und</strong>stück <strong>zum</strong> Beispiel bebaut <strong>und</strong> Abbruchmaßnahmen<br />

für den Neubau erforderlich? Unter anderem solche Maßnahmen werden dieser<br />

Kostengruppe zugeordnet. Da die vorgenannten Sachverhalte bzw. Maßnahmen<br />

gehäuft eher bei einzelnen Projekten in den Oberzentren inkl. Umland <strong>und</strong> dem<br />

Hamburger Umland auftreten, erklären sich die festgestellten Unterschiede bei<br />

den Kostenspannen.<br />

Für die Bauwerkskosten (Kostengruppen 300 <strong>und</strong> 400 gem. DIN 276) wird der<br />

höchste Medianwert <strong>im</strong> Hamburger Umland festgestellt, die restlichen Regionen<br />

befinden sich auf einem etwas niedrigeren Kostenniveau. Lediglich der separat für<br />

die Inseln in der Region der Übrigen Gemeinden festgestellte Medianwert liegt<br />

noch oberhalb des Kostenniveaus des Hamburger Umlands. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt<br />

auch für die Höhe der Bauwerkskosten: Je mehr <strong>und</strong> je kostenbedeutendere projektespezifische<br />

Maßnahmen bei einem Bauvorhaben auftreten bzw. infolge diverser<br />

Gründe berücksichtigt werden müssen, desto stärker steigen die Kosten. Soll<br />

beispielsweise eine besondere Fassadengestaltung umgesetzt werden, werden<br />

Aufzugsanlagen oder eine Tiefgarage geplant? Derartige Maßnahmen können<br />

das abschließende Kostenniveau entscheidend beeinflussen.<br />

Die Medianwerte der Kosten für die Außenanlagen (Kostengruppe 500 gem. DIN<br />

276) unterscheiden sich kaum. Ein leicht höherer Median als in den restlichen Regionen<br />

wird für die Mittelzentren inklusive Umland ausgewiesen. Die Kostenspanne<br />

ist hingegen <strong>im</strong> Hamburger Umland am stärksten ausgeprägt. Best<strong>im</strong>mte<br />

Aspekte wie beispielsweise die Barrierefreiheit in den Außenanlagen oder die<br />

Umsetzung besonderer Qualitäten wirken sich dabei auf diese Kostengruppe aus.<br />

Auch <strong>im</strong> Bereich der Kosten der Ausstattung bzw. Küchen (Kostengruppe 600<br />

gem. DIN 276) ist ein relativ homogener Medianwert in den vier Regionen festzustellen.<br />

Ebenso verhält es sich mit den Kostenspannen, die relativ gleichartig ausgeprägt<br />

sind. Meist ergibt sich eine Kostenspanne innerhalb dieser Kostengruppe<br />

aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher Leistungsumfänge in Verbindung mit variierenden<br />

Qualitätsstandards.<br />

Die Bauneben- <strong>und</strong> Finanzierungskosten (Kostengruppe 700/800 gem. DIN 276)<br />

<strong>im</strong> Hamburger Umland weisen einen geringfügig höheren Medianwert als auch<br />

eine insgesamt am weitreichendste Kostenspanne auf, was in Relation zu der<br />

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