4_2017 Leseprobe
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Politik<br />
Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />
Foto: FOTOLIA_undrey<br />
Vier turbulente Jahre – Rückblick auf die Energiepolitik<br />
der vergangenen Legislaturperiode<br />
Die Legislaturperiode geht zu Ende und es wird Zeit, Bilanz zu ziehen. Das Bundeswirtschaftsministerium<br />
hatte sich eine lange Agenda vorgenommen und gleich dutzende Gesetzesvorhaben durchgepeitscht – und wir<br />
mit der Biogastechnologie waren nahezu immer auch davon betroffen und mischten eifrig mit. Ohne Zweifel<br />
hat also die Biogasbranche vier turbulente Jahre hinter sich.<br />
Von Sandra Rostek und Dr. Guido Ehrhardt<br />
Aus politischer Sicht kann<br />
das Jahr 2014 wohl als das<br />
Schwarze Jahr der Bioenergie<br />
in Deutschland gelten. Zwar<br />
ist es dem Fachverband Biogas<br />
e.V. und seinen Unterstützern gelungen,<br />
bei der EEG-Reform 2014 eine Reihe von<br />
Eingriffen in den Investitions- und Vertrauensschutz<br />
zu verhindern. Doch kam nach<br />
Streichung der Einsatzstoffvergütungsklassen<br />
der Anlagenneubau praktisch zum<br />
Erliegen, und die Betreiber bestehender<br />
Anlagen standen vor der Frage, wie es nach<br />
Ablauf ihres 20-jährigen Vergütungszeitraums<br />
weitergehen würde. Die Branche war<br />
an ihrem Tiefpunkt angelangt.<br />
Um dies zu ändern, setzte sich der Fachverband<br />
gemeinsam mit dem Bundesverband<br />
Bioenergie e.V. (BBE), dem Deutschen<br />
Bauernverband e.V. (DBV) und dem Fachverband<br />
Holzenergie (FVH) in breiter Front<br />
dafür ein, das Thema der Anschlussregelungen<br />
für Bestandsanlagen im Zuge der<br />
Diskussion um Ausschreibungen auf die<br />
politische Agenda zu setzen. Und wie man<br />
nun weiß, führte diese Strategie letztlich<br />
zum Erfolg.<br />
Anfang 2016 begann dann die wohl bisher<br />
vertrackteste EEG-Reform. Das Bundeswirtschaftsministerium<br />
(BMWi) legte einen<br />
Gesetzesentwurf vor. Doch die Pläne<br />
des BMWi zur Bioenergie passten uns und<br />
auch dem Bundeslandwirtschaftsministerium<br />
(BMEL) gar nicht. Auch eine Dreierallianz<br />
bestehend aus den Ländern Bayern,<br />
Rheinland-Pfalz und Thüringen stellte sich<br />
quer. Ebenso pochte die Unionsfraktion<br />
im Bundestag – insbesondere Vertreter<br />
der CSU-Landesgruppe und des Landwirtschaftsflügels<br />
– auf Verbesserungen bei<br />
den Regelungen zur Bioenergie.<br />
In zahlreichen politischen Gesprächen und<br />
mit mehreren öffentlichen Aktionen haben<br />
die hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />
Mitstreiter der Bioenergiebranche unseren<br />
Unterstützern in den Bundesländern und<br />
im Bundestag den Rücken gestärkt.<br />
Zur Hochphase der EEG-Reform 2016<br />
zeigte die Bioenergiebranche im Konzert<br />
mit anderen Akteuren ihre Betroffenheit<br />
auch auf der Straße. Dazu gehörte die<br />
deutschlandweite Aktion „5 vor 12“, bei<br />
der mehr als 210 Betriebe der Erneuerbaren-Branche<br />
mit insgesamt über 30.000<br />
Mitarbeitern für kurze Zeit ihre Arbeit unterbrachen,<br />
und die vom Fachverband Biogas<br />
mit organisierte Großdemonstration im<br />
Berliner Regierungsviertel.<br />
Wir sind stolz darauf, dass der Einsatz<br />
der Branche und ihrer vielen Unterstützer<br />
letztlich von ersten Erfolgen gekrönt war.<br />
Das EEG <strong>2017</strong> enthält im Vergleich zu<br />
dem katastrophalen EEG 2014 deutliche<br />
Verbesserungen. Zum ersten Mal können<br />
Bestandsanlagen durch die Teilnahme<br />
an einer Ausschreibung eine Perspektive<br />
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