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4_2017 Leseprobe

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praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />

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Gülle-Biogasanlagen bestechen<br />

durch eine hervorragende Klimabilanz<br />

Deutschland hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesteckt. Bis 2050 sollen die nationalen Treibhausgasemissionen<br />

im Vergleich zu 1990 um mindestens 80 Prozent gesenkt werden. Im deutschen Klimaschutzplan<br />

2050 spielt für den Bereich Landwirtschaft die Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen eine<br />

tragende Rolle. Warum das so ist und wie die Klimabilanz einer Gülle-Biogasanlage aussieht, erfahren Sie in<br />

diesem Beitrag.<br />

Von Ansgar Lasar<br />

Bis zum Erreichen der 80-Prozent-<br />

Minderung bis 2050 ist es noch<br />

ein weiter Weg. Die bisher erreichte<br />

Minderung beträgt 28 Prozent<br />

und ist zu einem erheblichen Teil<br />

auf den Niedergang der ostdeutschen Kohleindustrie<br />

direkt nach der Wiedervereinigung<br />

zurückzuführen. Ein Sondereffekt, der sich<br />

so nicht wiederholen wird. Der wichtigste<br />

Baustein für das Erreichen des deutschen<br />

Klimaziels ist die Abkehr vom Verbrauch<br />

fossiler Energieträger, also der Ausstieg aus<br />

der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zur<br />

Energiegewinnung. Die Zukunft gehört den<br />

Erneuerbaren Energien, die möglichst wenig<br />

Treibhausgasemissionen verursachen.<br />

In Deutschland ist hier an erster Stelle die<br />

Energiegewinnung aus Windkraft an Land<br />

und mit Blick in die Zukunft vor allem auf<br />

dem Meer zu nennen. Im Vergleich zur<br />

Windenergie sind die Potenziale für die<br />

Energiegewinnung aus der Vergärung von<br />

Wirtschaftsdüngern gering. Trotzdem spielt<br />

die Wirtschaftsdüngervergärung im Klimaschutzplan<br />

für den Bereich Landwirtschaft<br />

berechtigterweise eine tragende Rolle.<br />

Die deutsche Landwirtschaft soll<br />

die Treibhausgasemissionen bis<br />

2030 um 12 Mio. t senken<br />

Der deutsche Klimaschutzplan weist im<br />

Jahr 2014 für die Landwirtschaft einen<br />

Ausstoß von 72 Millionen (Mio.) Tonnen (t)<br />

CO 2<br />

e aus. Das sind etwa 8 Prozent der von<br />

Deutschland insgesamt verursachten Treibhausgasemissionen.<br />

Laut Klimaschutzplan<br />

soll die Landwirtschaft von 2014 bis 2030<br />

die Treibhausgasemissionen um 12 Mio. t<br />

CO 2<br />

e reduzieren. Dazu werden im Klimaschutzplan<br />

verschiedene Maßnahmen auf-<br />

Kasten 1<br />

Ziele und Maßnahmen für die deutsche Landwirtschaft<br />

laut Klimaschutzplan 2050<br />

Gesetztes Ziel:<br />

Verringerung der Treibhausgasemissionen von 72 Mio. t CO 2<br />

e / Jahr in 2014<br />

auf 60 Mio. t CO 2<br />

e / Jahr bis 2030.<br />

Genannte Maßnahmen mit gesicherter Klimaschutzwirkung:<br />

ffVerringerung der Ammoniakemissionen aus Ställen,<br />

Wirtschaftsdüngerlagerstätten und Düngerausbringung.<br />

ffVerringerung der Stickstoffüberschüsse bei der Düngung.<br />

ffStärkung der Wirtschaftsdüngervergärung.<br />

ffVerringerung des Kraftstoffverbrauchs.<br />

Genannte Maßnahme ohne gesicherte Klimaschutzwirkung:<br />

ffSteigerung des Ökoflächenanteils.<br />

Emissionsarme Ausbringtechnik<br />

verbessert die Düngewirkung,<br />

senkt die Geruchsbelästigung<br />

und führt zu geringeren Treibhausgasemissionen.<br />

Nicht direkt genannte Maßnahme ohne gesicherte Klimaschutzwirkung,<br />

aber für die nationale Zielerreichung unumgänglich:<br />

ffAbstockung der Tierbestände.<br />

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