4_2017 Leseprobe
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Verband<br />
Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />
Fotos: Fachverband Biogas e.V.<br />
Auf dem Unteren Lindenhof zu Gast bei Alexander Hauser (Mitte, mit Brille): die<br />
Initiatoren Daniel Bearzotto (Energieagentur Tübingen, weißes Hemd vorne), dahinter<br />
(links verdeckt) Tobias Kemmler (EA Reutlingen) und Jochen Schäfenacker<br />
(EA Zollernalb, rechts von beiden) mit den Experten Dr. Manfred Dederer und<br />
Helmut Bönisch (2. und 3. von rechts) und den interessierten Biogasanlagenbetreibern:<br />
unter anderem die Fachverbands-Kreissprecher Tübingen Jörg Kautt<br />
(5. von links) und der stellvertretende Kreissprecher aus Reutlingen, Anton<br />
Arnold und Sohn (6. und 5. von rechts).<br />
Kraftvoll für Biogas in<br />
Baden-Württemberg<br />
Regional<br />
büro<br />
süd<br />
Trotz relativer Ablehnung<br />
durch die Spitze des Umweltministeriums,<br />
was<br />
positive öffentliche Äußerungen<br />
zu NawaRo-Biogas<br />
angeht (im Gegensatz zum<br />
Landwirtschaftsministerium), arbeiten wir<br />
an den wichtigen Basisthemen für effektive<br />
Anlagenqualität, öffentliche Akzeptanz<br />
und Zukunftsfähigkeit unserer Biogasanlagen.<br />
Das zeigen die Berichte aus den drei<br />
Regionalgruppen Baden-Württembergs.<br />
Der 12. Biogastag mit der Universität Hohenheim<br />
verdeutlichte die Zukunftsorientiertheit<br />
sehr kontrastreich. Von der Horizont<br />
erweiternden Sicht des Fachverbandes<br />
Biogas (Dr. Stefan Rauh) über die neuerdings<br />
durch Dienstleister zu sichernde<br />
(u.a. Biogas-)Beratung (Achim Kaiser: Beratung.Zukunft.Land),<br />
über Maisstroh als<br />
interessantes Biogassubstrat (bundesweit<br />
am kompetentesten: Monika Fleschhut,<br />
LfL Bayern) und die weitgehende Unkrautinaktivierung<br />
im Fermenter (umfassend<br />
von Dr. Hans Oechsner, Uni Hohenheim)<br />
kamen ausführlich Flexibilisierung und zukunftsfähige<br />
Nutzungspfade zum Vortrag<br />
und zur Diskussion.<br />
Neben der Flexibilisierung durch zweiphasige<br />
Vergärung (Dr. Andreas Lemmer, Uni<br />
Hohenheim) und durch entsprechende<br />
Fütterung (Dr. Hans-Joachim Nägele, Uni<br />
Hohenheim) waren weitere Highlights die<br />
beiden Beiträge zur biologischen Methanisierung<br />
(„Aus CO 2<br />
Biomethan herstellen“)<br />
von Timo Ullrich (erste Ergebnisse, Uni<br />
Hohenheim) und Thomas Heller (längste<br />
Erfahrungen: Microb Energy) sowie die<br />
hervorragende Initiative aus der Schweiz<br />
zur Biogas-Mobilität. Dazu berichtete Ueli<br />
Oester (Apex) von seiner auf die Schweiz<br />
bezogenen Erdgas/Biomethan basierten<br />
Mobilitätskonzeption, das vorhandene<br />
Erdgasnetz durch kleine Biomethan-Tankstellen<br />
an den schweizerischen Klär- und<br />
Biogasanlagen zu ergänzen und eine flächendeckende<br />
Erdgas-/Biomethan-Tankstellen-Infrastruktur<br />
aufzubauen.<br />
Oester selber, der mit seiner Firma über<br />
100 Erdgastankstellen in der Schweiz betreibt<br />
und beim Tankstellen-Projekt von<br />
Winfried Vees mitwirkte, hat die zweite Generation<br />
kleiner Biomethan-Tankstellen in<br />
mehreren Leistungsgrößen erfolgreich getestet<br />
und marktfähig entwickelt unter der<br />
Bezeichnung BLUE BONSAI 2. Die ersten<br />
Anlagen sind bereits projektiert – in Österreich.<br />
Die Vorträge (alle beim Verfasser)<br />
hätten über die 70 Besucher hinaus einen<br />
deutlich größeren Zuspruch verdient.<br />
Effiziente Biogasanlagen:<br />
Wärmenetze ausbauen!<br />
Dazu gibt es Positives aus dem Umweltministerium<br />
zu berichten: Da bei uns Wärmenetze<br />
nicht Standard sind wie in Dänemark,<br />
den Niederlanden oder auch in Österreich,<br />
sondern immer mit aufwändigen Diskussionen<br />
in jedem Einzelfall zustande gebracht<br />
werden müssen – lobenswerte Ausnahme<br />
der Aktionsbereich der Stadtwerke Schwäbisch<br />
Hall –, hat das Umweltministerium<br />
auf Drängen der Bioenergie-Initiativen und<br />
Energieagenturen im Lande und seinen<br />
selbst gesetzten KWK-Zielen folgend dem<br />
„Förderprogramm für energieeffiziente<br />
Wärmenetze“ eine Motivationskampagne<br />
vorangestellt.<br />
Darin sind fast alle Regionen Baden-Württembergs<br />
für drei Jahre mit Fördermitteln<br />
ausgestattet, um Aufklärung, Information<br />
und Motivation sowie Projektanbahnungen<br />
einen erheblichen Schub zu verleihen. An<br />
den Auftaktveranstaltungen beteiligten<br />
auch wir uns in den drei Regionalinitiativen<br />
Neckar-Alb, Südbaden mit Nordschwarzwald<br />
(12 Landkreise!) und HOT (Hohenlohe-Odenwald-Tauber).<br />
Die Biogasanlagenbetreiber, die noch keine<br />
oder Reserven bei der Wärmenutzung<br />
haben, können sich dazu wenden an www.<br />
energiekompetenz-bw.de/waermenetze/<br />
netzwerk/regionale-initiativen/ Dort finden<br />
Sie für Ihre Region Ihren Ansprechpartner.<br />
Ausschreibung Windkraft<br />
Offshore: 0 ct/kwh?<br />
Die dankenswerterweise ermöglichte Teilnahme<br />
an der Aktionärsversammlung<br />
der EnBW gab Auskunft über die jüngste<br />
Offshore-Ausschreibungsbeteiligung. Das<br />
Ausschreibungsergebnis für den EnBW-<br />
Offshore-Windpark He Dreiht mit 0,0 ct/<br />
kwh war wegen vier Faktoren möglich:<br />
1. Statt derzeit 5 MW pro Anlage wird die<br />
EnBW Anlagengrößen von 12 bis 15<br />
MW bauen – ein erwarteter Technologiesprung<br />
bis zur Inbetriebnahme 2024/25<br />
mit beträchtlicher Investitionsreduktion<br />
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