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4_2017 Leseprobe

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Hier wird die<br />

Schutzschicht auf der<br />

Wand eines Fahrsilos<br />

aufgetragen.<br />

Interview<br />

Silikatchemie zur Betonsanierung<br />

Beton ist auf Biogasanlagen großen Belastungen ausgesetzt: Fahrsilos werden beim<br />

Befüllen und Entleeren durch die Schaufelkanten der Ladefahrzeuge beschädigt. Durch<br />

die sauren Silagesickersäfte wird die Oberfläche auch chemisch angegriffen. Auch der<br />

Beton in Biogasbehältern ist durch die biogene Schwefelsäure einem hohen Verschleiß<br />

unterworfen. Zur Sanierung von Fahrsilos und Behältern hat Dr. Jörg Rathenow, Experte<br />

für Betonschutz, ein Material auf rein silikatischer Basis entwickelt.<br />

Von Thomas Gaul<br />

Vor allem Betreiber älterer Fahrsiloanlagen<br />

haben schon eine längere „Sanierungshistorie“<br />

hinter sich. Neue Beschichtungen<br />

und Anstriche wurden angepriesen, der Erfolg<br />

stellte sich aber nur kurzfristig ein. Oft<br />

verbanden sich die Materialien auch gar nicht mit dem<br />

Untergrund, sodass sich die Beschichtung löste und der<br />

Beton ungeschützt neuen Angriffen ausgesetzt war. Dabei<br />

müssen Betreiber den Zustand ihrer Betonflächen<br />

im Auge behalten und im Ernstfall schnell reagieren.<br />

Im Übergangsbereich von Fahrsiloplatte und Seitenwänden<br />

kommt es nicht selten zu Rissbildungen, die<br />

mit der Zeit größer werden. Durch die Verschärfung der<br />

gesetzlichen Regelungen sind Anlagenbetreiber gezwungen,<br />

schneller zu reagieren: Sie müssen die neue<br />

„Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen“ (AwSV; vormals VAwS) beachten.<br />

Diese ersetzt und vereinheitlicht 16 landesspezifische<br />

Anlagenverordnungen, die bisher für die Umsetzung<br />

des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) maßgeblich waren.<br />

Im Ergebnis sind Fahrsiloanlagen generell dicht<br />

auszuführen, und zwar bundesweit. Für Abdichtungsmaßnahmen<br />

in der Praxis bietet sich Dr. Jörg Rathenow<br />

zufolge das silikatische Produkt Sinnofloor von Sinnotec<br />

an, da dessen Betonmatrix besonders gut vernetzt<br />

ist und bei fachgerechter Ausführung absolute Dichtheit<br />

gegenüber auslaufenden Säuren und Basen gleichermaßen<br />

garantiert.<br />

Im Interview mit dem Biogas Journal geht Dr. Jörg Rathenow<br />

auf das von ihm entwickelte Sanierungsverfahren<br />

ein.<br />

Biogas Journal: Herr Dr. Rathenow, was unterscheidet<br />

das neue Sanierungsverfahren von den bisherigen, auf<br />

dem Markt befindlichen?<br />

Dr. Jörg Rathenow: Die konventionelle Sanierung erfolgte<br />

bislang zementär oder polymer. Die zementäre<br />

Sanierung hat den größten Vorteil, preiswert zu sein.<br />

Sie hat aber eine Reihe von Nachteilen: Sie haftet<br />

schlecht auf dem Untergrund, sie weist eine poröse<br />

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