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4_2017 Leseprobe

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praxis<br />

Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />

Die Abfallanlage Thallwitz (Sachsen)<br />

ging im Jahr 2000 in Betrieb und<br />

wurde in zwei Ausbaustufen auf eine<br />

installierte elektrische Leistung von<br />

jetzt 1 MW erweitert.<br />

Flotation brachte den Durchbruch<br />

Ein Betreiber einer Abfallanlage fand nach mehrjährigem Experimentieren eine<br />

wirtschaftliche Lösung zur Aufbereitung der Gärprodukte.<br />

Von Dipl.-Journ. Wolfgang Rudolph<br />

Blick in die Flotationsanlage<br />

als erste Stufe<br />

der Gärproduktaufbereitung.<br />

Gegenüber<br />

dem vorherigen Konzept<br />

verbesserte sich damit<br />

die Wirtschaftlichkeit<br />

deutlich.<br />

Nach 17 Betriebsjahren ist das Gelände der<br />

Biogasanlage am Rande der sächsischen<br />

Ortschaft Thallwitz mittlerweile von dichtem<br />

Grün umgeben und fällt daher nicht<br />

gleich ins Auge. Für Aufmerksamkeit<br />

sorgt es dennoch. Denn der von der Ökotec Anlagenbau<br />

GmbH im Jahr 2000 errichtete und seither von ihr betriebene<br />

Komplex war zum Start nicht nur eine der ersten<br />

reinen Bioabfallanlagen in Sachsen. Die „Keimzelle<br />

des Unternehmens“, wie sie Ökotec-Geschäftsführer<br />

Gerhard Wilhelm bezeichnet, dient außerdem als Pilotanlage<br />

für Untersuchungen und Tests von Neuentwicklungen<br />

bei der Realisierung von Kundenaufträgen.<br />

Die Optimierung der Fermenterbiologie bei der Abfallvergärung<br />

gehört ebenso dazu wie die Gewährleistung<br />

einer unterbrechungsfreien Hygienisierung oder die<br />

Veredlung der Rückstände aus dem Gärprozess. In<br />

jüngster Zeit konnte der Ingenieur für Chemieanlagenbau<br />

auf Branchenveranstaltungen insbesondere über<br />

Erfolge bei der Gärproduktaufbereitung berichten. Auf<br />

diesem Gebiet sind die Ingenieure bei Ökotec schon<br />

seit zehn Jahren tätig. Jetzt gelang ihnen die Entwicklung<br />

einer Prozesskette, mit der Gärprodukte wirtschaftlich,<br />

praktikabel und praktisch rückstandsfrei zu<br />

nährstoffhaltigem Dünger und einleitfähigem Wasser<br />

verarbeitet werden. Zugleich führt die damit verbundene<br />

Halbierung des Volumens zu einer Reduzierung der<br />

Kosten für Transport und Lagerung. „Angesichts der<br />

künftig kleineren Zeitfenster für die Düngerausbringung<br />

ist das sowohl für viele Agrarbetriebe<br />

als auch Anlagenbetreiber ein<br />

Thema“, ist Wilhelm mit Blick auf die neue<br />

Düngeverordnung überzeugt.<br />

Den Anstoß zur Entwicklung einer Gärproduktaufbereitung<br />

in Thallwitz gab zum<br />

einen der durch den Substrateinsatz bedingte<br />

besonders dünnflüssige Output der<br />

Abfallanlage (TS 2,5 bis 3 Prozent). Hinzu<br />

kommt, dass sich die elektrische Leistung<br />

durch den zweimaligen Ausbau in den vergangenen<br />

Jahren von ursprünglich 160 kW<br />

auf 1 MW erhöhte. In diesem Zusammenhang<br />

verdoppelte sich das Gärvolumen auf<br />

2.000 Kubikmeter (m³). Entsprechend<br />

stieg der Anfall an Gärprodukten, für deren<br />

Ausbringung es zwar genügend Ackerflächen<br />

in der nahen Umgebung gibt. Sie<br />

müssen jedoch zwischengelagert werden.<br />

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