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praxis / Titel Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong> Von links: Lars Heermann, TerraSol Wirtschaftsdünger GmbH, Nina Mikulski bei der ODAS für Marketing und Kommunikation zuständig, Torsten Smit, Geschäftsführer der ODAS, und Tobias Trockel, TerraSol Wirtschaftsdünger GmbH. Links im Bild sind die grünen Hochfermenter zu sehen, von denen es insgesamt acht Stück auf der Anlage gibt. In dem Gebäude in der Bildmitte sind die Feststoffeinträge sowie der Pumpenraum untergebracht. Die beiden Klappen der Annahmeboxen sind geöffnet. Die beiden Gärdüngerlagerbehälter mit den grauen Foliendächern sind rechts im Bild zu sehen. Vor den Gärdüngerlagern wurden mehrere Fahrsiloboxen errichtet. In der ersten Silozelle wird separierter Feststoff gelagert. Die drei Separatoren wurden über der linken Betonwand der ersten Silozelle installiert. In der Silozelle daneben lagern der angelieferte frische sowie der geschredderte Stallmist. durch Gärrestwärmetauscher wurde außer Betrieb genommen. Jetzt wird das Gärsubstrat über innenliegende Wandheizungen aufgeheizt. Das Rohgas wird durch die Zugabe von Eisenhydroxid in die Fermenter sowie durch einen Aktivkohlefilter vor den BHKW entschwefelt. Die theoretische Verweilzeit des Substrates in den Fermentern beträgt 80 Tage. Mehr Gasspeichervolumen durch neue Nachgärer Anschließend gelangt das Gärsubstrat in die Nachgärer, wo es weitere 80 Tage ausgast. Kürzlich wurden zwei neue Nachgärbehälter aus Beton mit je 10.000 Kubikmeter Volumen mit Tragluftfoliendach in Betrieb genommen, weil nicht genug Gasspeicher-, Lager- und Faulraumvolumen zur Verfügung stand. „Wir mussten in der Vergangenheit zu oft Gas abfackeln. Dieser Zustand ist seitdem vorbei. Wir verfügen nun insgesamt über ein Gasspeichervolumen von 8.300 Kubikmeter“, berichtet Smit. Das ausgegorene Substrat wird in zwei ebenfalls gasdicht abgedeckten Lagerbehältern bis zum Verlassen der Anlage zwischengespeichert. Beide Behälter fassen je 2.500 Kubikmeter. Sie fungierten früher als Nachgärer, bevor jetzt die neuen Nachgärer in Betrieb genommen worden sind. Das ausgegorene Gärsubstrat wird grundsätzlich mit drei Schneckenseparatoren behandelt, die einen Teil der festen Bestandteile dem Substrat entziehen. So fallen jährlich rund 25.000 Tonnen separierter Feststoff und etwa 65.000 Tonnen der flüssigen Phase an. „Teilmengen lagern wir sowohl auf der Anlage als auch an diversen externen Standorten. Die abseparierte Flüssigkeit pumpen wir in bestimmten Mengen in die acht Fermenter zum Verdünnen des Gärsubstrates“, erklärt Smit. Der Gärdünger wird komplett in Ackerbauregionen verbracht, wie zum Beispiel ins südliche Ruhrgebiet bis runter ins Rheinland. Und vom östlichen Ruhrgebiet um Unna bis in die Soester Börde. Die durchschnittliche Transportentfernung liegt bei gut 70 Kilometern. TerraSol gehört zu 84 Prozent der AGRAVIS und zu 16 Prozent der ODAS. TerraSol wurde 2014 mit der Übernahme der Biogasanlage aus der Insolvenz gegründet. ODAS kümmert sich um das Stoffstrommanagement und die Betriebsführung der Anlage und AGRAVIS erledigt die verwaltungstechnischen Dinge. Die Biogasanlage wurde Anfang 2014 gemeinsam aus der Insolvenz übernommen, weil die AGRAVIS nicht nur Futtermittel an die landwirtschaftlichen Betriebe verkaufen will, sondern auch, weil sie über die Biogasanlage helfen will, die Nährstoffprobleme im Münsterland zu entschärfen. Die Anlage an der Gottlieb-Daimler-Straße kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Bereits 2010 begannen die ersten Bauarbeiten an dem Standort. Die END-I AG aus Halle errichtete die Biogasanlage mit einer ursprünglich geplanten elektrischen Leistung von 6,4 Megawatt (MW). Die ODAS übernahm bereits im Juni 2013 im Auftrag der END-I AG die Betriebsführung und das Stoffstrommanagement der Anlage. Im September des Jahres begann im ersten von acht Fermentern die Biogasproduktion, und das erste BHKW mit 700 kW el konnte mit der Stromeinspeisung beginnen. Seit Juni 2014 ist die Gasaufbereitungsanlage, eine Druckwasserwäsche der Firma Malmberg, in Betrieb. Sie produziert konstant 700 Normkubikmeter Biomethan pro Stunde. Das Biomethan wird an die Westnetz GmbH geliefert, die es ins Erdgasnetz einspeist. Die Landwärme GmbH vermarktet das Biomethan. Im November 2013 meldete die END-I AG Insolvenz an. Der Insolvenzverwalter wollte die Anlage schnell veräußern. Am 1. März 2014 hat die TerraSol Wirtschaftsdünger GmbH die Anlage aus der Insolvenzmasse ersteigert. „Wir haben dann gemeinsam mit dem erfahrenen Anlagenplaner und -hersteller PlanET Biogastechnik GmbH zügig ein neues Konzept erdacht. Wir haben zudem die ökonomischen Chancen des Konzepts bewertet. Unsere damaligen Annahmen werden heute im Betrieb der Anlage ziemlich gut erreicht“, freut sich Smit. Autor Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann Redakteur Biogas Journal Fachverband Biogas e.V. Tel. 0 54 09/90 69 426 E-Mail: martin.bensmann@biogas.org 36
Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong> praxis / Titel ® WDV MOLLINÉ Messtechnik die zählt Planung, Beratung, Service, Finanzierung teleskopseparator Lieferumfang Fermenterrührwerke für Wand- und Deckeneinbau I Separatoren für Biogasanlagen I Rührwerke für Nachgärbehälter und Endlager I Pumptechnik für Biogasanlagen I Panoramaschaugläser PauLmiCHL gmbH Kisslegger Straße 13 · 88299 Leutkirch Tel. 0 75 63/84 71 · Fax 0 75 63/80 12 Größte Produktvielfalt & -tiefe BIOGASANLAGEN IM BAUHERRENMODELL www.paulmichl-gmbh.de Doppelmembrangasspeicher | Emissionsschutzabdeckungen Gasspeicher | EPDM-Hauben Folienbecken | Leckagefolien Zähler für die Medien: Druckluft, Gas, Kälte, Öl, Strom, Wasser, Wärme ... Baur Folien GmbH Gewerbestraße 6 D-87787 Wolfertschwenden +49 83 34 / 25 99 19 0 +49 83 34 / 25 99 19 19 info@baur-folien.de d www.baur-folien.de Lager, Versand, Kundendienst Systemtechnik, Überwachung, Automation INFOS ANFORDERN – Fax: 07 11 / 35 16 95 - 29 E-Mail: info@molline.de www.molline.de/kontakt 37 www.molline.de
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