4_2017 Leseprobe

International
Biogas Journal | 4_2017
François-Xavier Létang,
Landwirt aus Hermé
östlich von Paris.
Biomethananlage
Létang, Sourdun.
Motivierte Landwirte
François-Xavier Létang, Landwirt aus Hermé östlich
von Paris, und sein Bruder Thibault verwirklichen bereits
das vierte Biomethanprojekt. Ihr Erfolg beruht auf
bekannten Regeln der guten Praxis, wie sorgfältigen
Studien der Gasnetzanschlussbedingungen sowie der
realistischen Einschätzung der Substratversorgung und
der benötigten Flächen für die Ausbringung des Gärrestes.
„Im laufenden Betrieb ist die vorausschauende,
regelmäßige Instandhaltung entscheidend für die
Gewährleistung eines optimalen Betriebs. Das ist nicht
immer leicht mit der Feldarbeit zu vereinbaren. Instandhaltungsvertrag
und biologischer Überwachungsservice
sind wichtige Eckpfeiler, aber auch die Sauberkeit der
Anlage zählt und ist oft ein sichtbarer Indikator für die
Leistungsfähigkeit der Anlage“, so François-Xavier Létang.
Zur Absicherung gegen Produktionsleistungsverluste
setzt er darüber hinaus auf Versicherungen.
Létang fordert ebenfalls eine Verlängerung der Vertragslaufzeiten
von 15 auf 20 Jahre. Er bemängelt zudem
Foto: François-Xavier Létang
die regionalen Unterschiede
bei der Investitionsförderung
sowie die fehlende
Subvention bei den Kosten
für den Netzanschluss.
Eine Erhöhung der täglich
erlaubten Substratchargen
von 30 auf 60 Tonnen würde
die Produktion von 250
Nm³/h und eine wesentliche
Rentabilitätssteigerung ermöglichen.
Die netzdienlichen Vorzüge
von Biogas, das als Erneuerbare Energie im Gasnetz
gespeichert werden kann, sollten seiner Ansicht nach
auch stärker gewichtet werden, anstatt über massive
Batteriespeicher zur Speicherung regenerativen
Stroms nachzudenken. Die extrem niedrigen Preise der
fossilen Energieträger seien natürlich auch eine Hürde.
Foto: GRDF/Fotograf Grégory Brandel
Smarte Umlagemechanismen für die
Verkehrswende
Frankreich hat ein Biogasregister für Herkunftsgarantien
(garantie d’origine, GO) eingerichtet, an dem 24
der 26 Biomethananlagen angeschlossen sind. 80 Prozent
dieses zertifizierten Bioerdgases wird als Kraftstoff
(BioGNV) verwendet, was einer gezielten Förderung zu
verdanken ist. Normalerweise müssen die Händler 75
Prozent des Gewinns in einen Fonds einzahlen, aus
dem ein Teil der Zusatzkosten für das Biomethan finanziert
werden.
Wird Biomethan mit GO jedoch als BioGNV eingesetzt,
verbleibt der entsprechende Gewinn gänzlich beim
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