4_2017 Leseprobe
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Verband<br />
Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />
Regionalgruppe Niederbayern<br />
Düngeverordnung bringt Veränderungen<br />
für Anlagenbetreiber<br />
Am Dienstag, den 2. Mai veranstaltete<br />
die Regionalgruppe<br />
Niederbayern des Fachverbandes<br />
Biogas e.V. den Biogasstammtisch<br />
in Rottersdorf bei<br />
Landau. Die Veranstaltung mit den Themen<br />
Düngeverordnung und Sorghum-Anbau<br />
stieß mit etwa 70 Besuchern auf großes<br />
Interesse.<br />
Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
Biogas e.V., referierte über die<br />
am 31. März vom Bundesrat verabschiedete<br />
Düngeverordnung, die erhebliche<br />
Auswirkungen auf den täglichen Anlagenbetrieb<br />
habe. Denn sie habe, so Rauh, nicht<br />
nur Einfluss auf die Ausbringung, sondern<br />
auch auf die Lagerung der Gärreste. So<br />
würden die Anforderungen an die Düngebedarfsermittlung<br />
erheblich steigen. Düngen<br />
dürfe man nicht mehr, als im Rahmen der<br />
Bedarfsermittlung festgelegt wurde, wobei<br />
die Obergrenze für organischen Stickstoff<br />
je Hektar 170 Kilogramm betrage.<br />
Zudem würden bundeseinheitlich Stickstoffbedarfswerte<br />
für jede Kultur vorgegeben.<br />
Eine Biogasderogationsregel solle beantragt<br />
werden, jedoch sei dies momentan<br />
nur Spekulation, so Rauh. Allgemein dürfe<br />
kein Düngemittel mit einem wesentlichen<br />
Gehalt an Stickstoff nach der Ernte der<br />
Hauptkultur auf Ackerland<br />
ausgebracht werden.<br />
Nur ausnahmsweise<br />
sei eine begrenzte<br />
Ausbringmenge bis<br />
zum 1. Oktober auf<br />
Zwischenfrüchte, Winterraps,<br />
Feldfutter oder<br />
Wintergerste nach einer<br />
Getreidevorfrucht<br />
erlaubt.<br />
Rauh wies weiterhin<br />
darauf hin, dass sich<br />
die Lagerkapazität einerseits nach den vorgegebenen<br />
Sperrfristen zu richten habe,<br />
andererseits für flüssigen Wirtschaftsdünger<br />
und Gärprodukte grundsätzlich sechs<br />
Monate Lagerkapazität vorgehalten werden<br />
müssten. In Gebieten mit aktuell schon<br />
hohen Nitratbelastungen, die auch in Niederbayern<br />
vorhanden seien, seien die Länder<br />
dazu verpflichtet, schärfere Vorgaben<br />
zu machen. Dazu könnten verpflichtende<br />
Stickstoffuntersuchungen, eine maximale<br />
Überschreitung der Düngebedarfsermittlung<br />
für Stickstoff von 10 Prozent sowie eine<br />
generelle Begrenzung der aufzubringenden<br />
Phosphatmenge gehören. Rauh verwies in<br />
diesem Zusammenhang abschließend auf<br />
eine Arbeitshilfe, die der Fachverband zur<br />
Rund 70 Biogasakteure kamen zum traditionellen Biogasstammtisch nach<br />
Rottersdorf bei Landau und informierten sich über aktuelle Themen wie<br />
Düngeverordnung und Sorghumanbau.<br />
neuen Düngeverordnung erstellt habe und<br />
die die neuen Vorschriften und Änderungen<br />
zusammenfassend erkläre.<br />
Im Anschluss präsentierte Ernst Topitschnig<br />
vom Züchterhaus nexsteppe Forschungsergebnisse<br />
und Anwendungshinweise<br />
zum Sorghum-Anbau. Vorteile der<br />
Pflanze im Vergleich zum Mais seien unter<br />
anderem eine höhere Hitzetoleranz und ein<br />
geringerer Dünge- und Wasserbedarf bei<br />
vergleichbarer Methanausbeute. Auch als<br />
Zweitfrucht nach GPS sei Sorghum wegen<br />
des im Vergleich zum Mais späteren Erntezeitpunkts<br />
sehr geeignet, so Topitschnig.<br />
Text: Monika Geier,<br />
Pressesprecherin, C.A.R.M.E.N. e.V.<br />
Foto: Monika Geier/C.A.R.M.E.N. e.V.<br />
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