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4_2017 Leseprobe

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Aktuelles<br />

Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />

Großbritannien erstmalig frei von Kohlestrom<br />

London / Freiburg – Das hat es seit der industriellen<br />

Revolution in Großbritannien<br />

nicht mehr gegeben: Am 21. April wurde<br />

im ganzen Land über 24 Stunden hinweg<br />

nicht eine einzige Kilowattstunde Kohlestrom<br />

erzeugt. Der Freitag sei damit seit<br />

den 1880er Jahren ein Novum gewesen,<br />

bestätigte der Übertragungsnetzbetreiber<br />

National Grid.<br />

Bislang ist diese Konstellation eine spektakuläre<br />

Momentaufnahme, doch zunehmend<br />

werde sie zur Normalität, sagte ein<br />

Sprecher des Netzbetreibers. Denn das<br />

Vereinigte Königreich will die Kohleverstromung<br />

beenden. Im vergangenen Jahr bereits<br />

hat das Land die Erzeugung gegenüber<br />

2015 um 59 Prozent von 76 auf 31 Terawattstunden<br />

reduziert, auf den niedrigsten<br />

Wert seit Jahrzehnten. Der Anteil der Kohle<br />

am Strommix lag damit nur noch bei 9 Prozent.<br />

Im Gegenzug steigerten Gaskraftwerke<br />

ihre Erzeugung gegenüber dem Vorjahr<br />

von 100 auf 143 Terawattstunden.<br />

Systematisch werden im Land die Kohlekapazitäten<br />

abgebaut, wie etwa durch die<br />

Schließungen der Kraftwerke Ferrybridge C<br />

und Longannet im März 2016. Zugleich<br />

wurde ein Kohlekraftwerk bei Drax weitgehend<br />

auf Biomasse umgestellt. Das letzte<br />

Kohlekraftwerk soll 2025 abgeschaltet<br />

werden. Die Erneuerbaren Energien blieben<br />

2016 mit rund einem Viertel Anteil am<br />

Strommix wetterbedingt zwar nur konstant<br />

(trotz des Zubaus an Solar- und Windkraftanlagen),<br />

doch der Ausbau geht weiter. Der<br />

Anteil der Atomkraft am Strommix veränderte<br />

sich mit rund 20 Prozent kaum.<br />

Die britische Regierung hatte den Abschied<br />

von der Kohle Anfang des Jahrzehnts angestoßen,<br />

indem sie Mindestpreise für Kohlendioxid<br />

(den sogenannten Carbon Price Floor)<br />

beschloss. Da Erdgas deutlich weniger des<br />

Treibhausgases ausstößt im Vergleich zur<br />

Kohle, profitieren die Gaskraftwerke von<br />

steigenden Preisen der Emissionen. Die nationale<br />

Entscheidung fußt auf der Erkenntnis,<br />

dass der europäische Emissionshandel<br />

mit Preisen um 5 Euro pro Tonne CO 2<br />

praktisch<br />

wirkungslos ist. Also setzen die Briten<br />

zusätzlich einen eigenen Preis fest, der die<br />

Kohle bewusst zum Auslaufmodell macht:<br />

Aktuell liegt er bei 18 Pfund pro Tonne,<br />

das sind rund 21,50 Euro.<br />

Auch in Deutschland werden unterdessen<br />

die Stimmen lauter, die höhere Preise für<br />

CO 2<br />

fordern. Im März gründeten in Freiburg<br />

einige Unternehmen und Umweltorganisationen<br />

den „Verein für eine nationale CO 2<br />

-<br />

Abgabe“, weil hierzulande die Stromerzeugung<br />

aus Kohle nur sehr langsam sinkt.<br />

Aktuell hat sie einen Anteil am Strommix<br />

von rund 40 Prozent. Der Verein fordert eine<br />

Abgabe von anfangs 40 Euro pro Tonne, die<br />

allerdings aufkommensneutral gestaltet<br />

sein soll, weil im Gegenzug Abgaben wie die<br />

EEG-Umlage, die Stromsteuer und auch die<br />

Energiesteuer auf Heizöl und Heizgas wegfallen<br />

sollen.<br />

Text: Bernward Janzing<br />

SUMA Rührtechnik feierte 60-jähriges Bestehen<br />

Sulzberg – „Andere rühren – wir feiern“. Unter diesem<br />

Motto empfing die Firma SUMA Rührtechnik<br />

GmbH aus Sulzberg um Geschäftsführer Paul Thürwächter<br />

am 1. April etwa 260 Gäste zum 60-jährigen<br />

Jubiläum. Nach einer Führung über das firmeneigene<br />

Gelände und anschließendem Sektempfang erklärte<br />

Thürwächter: „Der nächste große Geburtstag,<br />

der 75-jährige, wäre erst in 15 Jahren. Bis dahin<br />

haben hoffentlich meine Kinder bereits die Leitung<br />

übernommen.“ Und die stehen bereits in den Startlöchern,<br />

um die Erfolgsgeschichte der „SUMA Rührtechnik“<br />

in der dritten Generation fortzuschreiben.<br />

1957 gründete Gerhard Thürwächter das Unternehmen<br />

und begann mit der Herstellung eines ersten<br />

Rührwerks. Pionierarbeit, denn keine andere Firma<br />

hatte zuvor ein ähnliches Produkt auf den Markt<br />

gebracht. Trotz dieser Vorreiterrolle geriet das Unternehmen<br />

ins Wanken, als er der Nachfrage nicht<br />

mehr nachkommen konnte und so die Konkurrenz<br />

gestärkt wurde. Der Einstieg von Sohn Paul, der mit<br />

Produktoptimierungen und -neuerungen aufwartete,<br />

brachte das Unternehmen zurück in die Erfolgsspur.<br />

Mittlerweile beschäftigt SUMA 80 Mitarbeiter am<br />

Ortsrand von Sulzberg und verkaufte bis dato über<br />

80.000 Rührwerke in die ganze Welt.<br />

Die Feierstimmung unter den Gästen war hervorragend.<br />

Dies schlug sich auch auf die Spendenkasse<br />

nieder. Denn für die Hilfsprojekte „Förderkreis Zukunft<br />

für Afrika“ sowie die „Kinderbrücke Allgäu“<br />

wurden insgesamt 6.000 Euro gesammelt.<br />

Mit rund 260 Gästen feierte SUMA sein 60-jähriges Jubiläum.<br />

Auch hier zieht Thürwächter ein positives Fazit: „Die<br />

Feier war ein voller Erfolg. Unsere Gäste waren begeistert,<br />

und mit den Spenden können wir nun etwas<br />

für wohltätige Zwecke zurückgeben.“<br />

Foto: Tobias Reiner<br />

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