4_2017 Leseprobe
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praxis / Titel<br />
Biogas Journal | 4_<strong>2017</strong><br />
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265 kW aus 100 Prozent Rindergülle<br />
In Falkenhain, Gemeinde Lossatal im Landkreis Leipzig, betreibt die Agrarenergie<br />
Falkenhain GmbH & Co.KG eine 265-kW-Biogasanlage ausschließlich mit Rindergülle.<br />
Wir stellen das Anlagenkonzept vor.<br />
Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />
Die Rinder der Milchproduktion Boerman-Lossatal sorgen Tag<br />
für Tag dafür, dass immer genug Gärsubstrat vorhanden ist.<br />
Fotos: Carmen Rudolph<br />
Am nordöstlichen Rand des Ortes Falkenhain<br />
befindet sich die Milchproduktion<br />
Boerman-Lossatal. Direkt an dem Milchviehbetrieb<br />
produziert seit 2011 die Biogasanlage<br />
Ökostrom und speist ihn komplett<br />
ins Netz der Mitteldeutsche Netzgesellschaft<br />
Strom mbH ein. 30.000 Kubikmeter Rindergülle werden<br />
pro Jahr in der Anlage vergoren – das sind pro Tag<br />
82 Kubikmeter.<br />
„Wir pumpen die Gülle aus einem der Ställe stündlich<br />
rund um die Uhr in den Fermenter. Pro Fütterungsintervall<br />
sind das 3,4 Kubikmeter“, erklärt Daniel Tönsing<br />
vom Anlagenhersteller BioConstruct GmbH, der die<br />
Anlage geplant und errichtet hat. Das Meller Unternehmen<br />
im Kreis Osnabrück ist heute für die kaufmännische<br />
und technische Betriebsführung verantwortlich.<br />
Die Rindviehställe haben alle einen Güllekeller unter<br />
Vollspaltenboden. Vor einem der Ställe befindet sich<br />
ein Güllesammelschacht, in den aus allen Ställen die<br />
Gülle hineingepumpt wird. In dem Sammelschacht,<br />
der auch über einen Stein-/Sandfang verfügt, ist eine<br />
Kreiselpumpe aus dem Hause Eisele eingebaut. Mit ihr<br />
wird die Gülle direkt in den Fermenter gepumpt. Die<br />
Gülle ist einen bis drei Tage alt, je nachdem aus welchem<br />
Stall sie gepumpt wird.<br />
Tönsing berichtet, dass am Substratrohr am Fermenter<br />
eine Durchflussmengen-Messeinrichtung installiert ist,<br />
mit der die eingepumpten Güllemengen erfasst werden.<br />
Das Substratrohr hat einen Querschnitt von 200 mm.<br />
Der Betonfermenter ist 6,50 Meter hoch und hat einen<br />
Durchmesser von 26 Metern. Sein Nettogärvolumen<br />
beträgt 3.132 m³. Auf dem Fermenter befindet sich ein<br />
Tragluftfoliendach mit Gasspeicher, das 1.049 m³ fasst.<br />
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