28.02.2023 Aufrufe

Familienwegweiser Treptow-Köpenick

Diese Broschüren-Reihe erscheint für sieben Berliner Bezirke und ist das jüngste Produkt im Verlagsportfolio. Die Bezirksämter stellten vor einigen Jahren fest, dass das Informationsbedürfnis der vielen jungen Familien nicht allein durch die im Internet an verschiedenen Stellen zu findenden Einträge abgedeckt wird. So konzipierten sie mit uns gemeinsam ein Kompendium, in dem speziell für dieses Lebensabschnitt notwendige Informationen zu finden sind: Rund um die Geburt, Kinderbetreuung, Schule, Ausbildung, Freizeit, Sport, Kultur, Spielplätze…

Diese Broschüren-Reihe erscheint für sieben Berliner Bezirke und ist das jüngste Produkt im Verlagsportfolio. Die Bezirksämter stellten vor einigen Jahren fest, dass das Informationsbedürfnis der vielen jungen Familien nicht allein durch die im Internet an verschiedenen Stellen zu findenden Einträge abgedeckt wird. So konzipierten sie mit uns gemeinsam ein Kompendium, in dem speziell für dieses Lebensabschnitt notwendige Informationen zu finden sind: Rund um die Geburt, Kinderbetreuung, Schule, Ausbildung, Freizeit, Sport, Kultur, Spielplätze…

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LEBEN MIT BEHINDERUNG<br />

61<br />

Modellbau in der modernen USE-Werkstatt in der <strong>Köpenick</strong>er Altstadt<br />

Ein Luftschiff fürs Museum<br />

1911 und 1912 waren Siemens-Schuckert-Luftschiffe<br />

die schnellsten Luftschiffe<br />

der Welt. Sie waren beeindruckende<br />

118 Meter lang, der größte<br />

Radius lag bei 13 Metern. Eine Reise<br />

führte sogar bis nach Gotha! Das Gelände,<br />

auf dem die Siemens-Schuckert-<br />

Luftschiffe gebaut wurden, reichte von<br />

der <strong>Köpenick</strong>er Allee und der heutigen<br />

Straße Am alten Flugplatz in Karlshorst<br />

bis nach Biesdorf-Süd, die Luftschifffahrthalle<br />

war 135 Meter lang und 25<br />

Meter hoch und breit. Von dieser Zeit<br />

der Flugpioniere erzählt das Museum<br />

Lichtenberg mit einem Luftschiff, das in<br />

<strong>Köpenick</strong> gebaut wurde.<br />

2016 entstand im Hinterhaus der Freiheit<br />

16 in der <strong>Köpenick</strong>er Altstadt eine<br />

Das Luftschiff entsteht zunächst in Teilen an der Drehbank.<br />

moderne Werkstatt für Menschen mit<br />

Behinderung, denen attestiert wurde,<br />

dass sie weniger als drei Stunden am<br />

Tag arbeiten können. Sie finden dort<br />

eine stressfreie, sinnvolle Beschäftigung,<br />

Tagestruktur und Erfolgserlebnisse.„Aufträge,<br />

die montags als Zeichnung<br />

kommen und freitags fertig sein<br />

müssen für eine Messe, sind nicht das<br />

Richtige für uns“, sagt Werkstattleiter<br />

Jollan Przewloka.<br />

© USE<br />

Das vom Modellbau der Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH (USE)<br />

gefertigte Luftschiff erzählt im Museum Lichtenberg Luftfahrt geschichte.<br />

© Museum Lichtenberg<br />

„Raus aus dem Hamsterrad“<br />

Dennoch ist die Werkstatt ein modernes<br />

Wirtschaftsunternehmen. Hier wird<br />

nicht etwa aus vielen kleinen Teilen ein<br />

Modell zusammengeklebt, sondern im<br />

Maschinenraum mit CNC-Fräsen gearbeitet<br />

oder im 3-D-Druck passgenau<br />

produziert. Teile des Modells werden<br />

gedreht an der Drehbank, zusammengesetzt,<br />

dann wird gespachtelt und lackiert.<br />

Viele Beschäftigte kommen über<br />

eine Reha-Maßnahme in die Werkstatt,<br />

können in einem geschützten Bereich<br />

arbeiten und dabei zu einer neuen sozialen<br />

Stabilität finden. Dabei müssen<br />

oft Barrieren abgebaut und natürlich<br />

Grundkenntnisse des Modellbaus<br />

erlernt werden. Die Beschäftigten sind<br />

je nach Neigung und Talent vielseitig<br />

tätig - als Tischler, Elektriker, Metallbauer,<br />

Lackierer, Kunststofftechniker,<br />

CAD-Konstrukeure. „All das vereint<br />

der Modellbau“, sagt der Werkstattleiter<br />

und gelernter Anschauungsmodellbauer<br />

Jollan Przewloka. Die dabei<br />

entstehenden Modelle bestehen aus<br />

Kunststoffen, Holz und Leichtmetallen,<br />

werden gefertigt für Firmen genauso<br />

wie für Privatleute - so wie die Bahn, die<br />

bald in einem Privatgarten fahren wird.<br />

„Wir punkten nicht mit Schnelligkeit<br />

oder dem Preis, sondern mit Qualität“.<br />

Das Ziel, das nicht alle erreichen werden,<br />

ist eine Integration auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt oder die Aufnahme einer<br />

Ausbildung. Wenn ein Beschäftigter<br />

seine Tischlereikenntnisse beim neuen<br />

Job im Kindergarten einbringen kann,<br />

ist das ein genauso großer Erfolg wie<br />

das Luftschiff, das nun im Museum Lichtenberg<br />

von der Luftfahrtgeschichte der<br />

Region erzählt. Birgit Nößler

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