MAGNIFICAT Juni 2023

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Sonntag, 11. Juni · Abend
ten Geschäfte, nichts als Ruf und Antwort. Und zwar endgültig,
da Matthäus (Levi) die Zwölferschar nicht mehr verlässt. Es ist der
ungefärbte Glaube, wie ihn Paulus in der 2. Lesung an Abraham
rühmt. Er, dessen Leib wie der seiner Frau erstorben war, glaubt
ohne zu zögern der Verheißung Gottes, er werde Vater vieler Völker
sein, „fest davon überzeugt, dass Gott die Macht hat, zu tun,
was er verheißen hat“ (V. 21). Der Ruf Gottes und Christi zwingt
den Menschen nicht, sondern gibt ihm sowohl die Freiheit wie
die Kraft, aus eigenem Antrieb zu folgen. Im Ruf liegt ein Klang,
der beides zugleich enthält: dass hier einer spricht, der mich zu
meiner bestmöglichen Entscheidung ertüchtigt und, indem er
mich braucht, auch den bestmöglichen Lebensinhalt schenkt.
Das liegt im Ruf selbst, und die Antwort erfolgt nicht erst nach
einer langen Reflexion auf seinen Charakter, beide schließen sich
unmittelbar aneinander. Bei Abraham wird beigefügt: dieser Glaubensgehorsam
„wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“. Nicht
der Gehorchende rechnet sich etwas aus, sondern Gott in seiner
Freiheit rechnet an.
Hans Urs von Balthasar (Schweizer Theologe, 1905–1988),
aus: Ders., Licht des Wortes. Skizzen zu allen Sonntagslesungen, 87,
© Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg/Br., 4. Auflage 2012
Hymnus
Abendgebet
O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile, mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
Im Frieden dein, o Herre mein,
lass ziehn mich meine Straßen.
Wie mir dein Mund gegeben kund,
schenkst Gnad du ohne Maßen,