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MAGNIFICAT Juni 2023

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341<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Nun sich das Herz von allem löste<br />

„Meinem Kinde“<br />

Den Text des Liedes finden Sie auf Seite 35.<br />

Dreimal hat Jochen Klepper (1903–1942) ein Lied als „Trostlied“<br />

markiert: im Sommer 1939 das Gedicht „In jeder Nacht,<br />

die mich bedroht“, das „Trostlied am Abend“, im Sommer 1940<br />

„Nun sich das Herz von allem löste“ (GL 509, Melodie Hans Jacob<br />

Hojgaard; EG 532, Melodie Guillaume Franc), das „Trostlied<br />

am Totensonntag“. Ein Jahr später, am 1. August 1941, schrieb<br />

Klepper „Wenn ihr stille bleibt“ als „Trostlied am Morgen“ nieder.<br />

Tragender Begriff meines Lebens<br />

„Wie ist der Trost einer der beherrschenden, tragenden Begriffe<br />

meines Lebens geworden“, notiert der Dichter am 28. August<br />

1940. Zur Drucklegung wird das Lied als „Trostlied am Totensonntag“<br />

ausgewiesen. Bei der Niederschrift am 29. August war<br />

der dem Lied vorangestellte Vers „Deine Gnade ist mein Trost“<br />

(Ps 109, 21) mit der persönlichen Zueignung „Meinem Kinde“<br />

verbunden gewesen.<br />

Meinem Kinde<br />

Jochen Klepper widmete das Lied der jüngeren Tochter seiner<br />

Ehefrau Johanna. Die ältere Tochter, Brigitte Stein, konnte 1939<br />

noch aus dem nationalsozialistischen Deutschland über Schweden<br />

nach England entkommen; für Renate, in der Familie Renerle<br />

genannt, spitzte sich die Lage jedoch dramatisch zu. Am 29.<br />

August 1940 notiert der Vater: „Renerles Erfassung durch das<br />

Arbeitsamt … bedeutet eine ungeheure Gefahr“ wegen der „für

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