MAGNIFICAT Juni 2023

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Thema des Monats
lung, Freude, Jubel und Mut (Ex 4, 14; 1 Sam 1, 8; Ps 4, 8; 25, 17;
Jes 65, 14; Jer 8, 18; 15, 16; Joh 16, 22; Apg 2, 26). Die Taten des
Menschen wurzeln in seinem Herzen, da dort Entscheidungen
getroffen werden (Ex 36, 2; vgl. Mt 15, 18). Das Herz entscheidet,
es ist entscheidend: es gilt als Ort des Verstehens, Überlegens
und Sich-Entschließens. Das hörende Herz umfasst auch das Wissen
um Gut und Böse. Eine Trennung von Kopf, Herz und Hand
ist dem biblischen Menschenbild gänzlich fremd!
Sitz des Gewissens
Das biblische Hebräisch kennt keine Entsprechung für unseren
Begriff „Gewissen“. Die Aufgaben des Gewissens werden jedoch
so eindeutig unter dem Stichwort „Herz“ thematisiert (2 Sam
24, 10), dass Übersetzungen ins Griechische, Lateinische und in
moderne Sprachen für „Herz“ oftmals das jeweilige Wort für „Gewissen“
einsetzten. Das Herz ist das moralische Entscheidungszentrum,
in dem Gedanken, Worte und Werke erwogen und gegeneinander
abgewogen werden. Erwägung und Werk, Wägen
und Wagen, Haltung und Handlung, Herz und Hand gehören in
biblischer Perspektive untrennbar zusammen!
Auf das Herz geschrieben
Als Sitz des Gewissens ist das Herz in der Lage zu erkennen, was
dem Willen Gottes entspricht und was ihm widerspricht. Darum
sollen die Worte der Tora auf das Herz geschrieben werden und
so unmittelbar und dauerhaft das Leben bestimmen (Dtn 5, 6).
Darauf beziehen sich die Beschneidung des Herzens (Dtn 10, 16)
und die Verheißung eines neuen Herzens, auf das Gott selbst
seinen Bund und seine Gebote schreibt (Jer 31, 31–36; Ez 36,
26 f.; vgl. Röm 2, 15). Andererseits wurzeln in den unergründlichen
Tiefen des Herzens auch Verstockung, Bosheit, Stolz und
Selbstüberschätzung (Ps 64, 7; Spr 20, 5; Ez 28, 2; vgl. Mt 13, 15;