MAGNIFICAT Juni 2023

Donnerstag, 22. Juni 2023
Heiliger Paulinus
Heiliger John Fisher und heiliger Thomas Morus
Paulinus (353/354–431) stammte aus einer christlichen Senatorenfamilie
und erhielt eine fundierte wissenschaftliche Bildung. Er
schlug zunächst eine politische Laufbahn ein. Nach dem frühen Tod
seines Sohnes beschloss er mit seiner Frau, fortan ein enthaltsames Leben
zu führen. 394 empfing er die Priesterweihe und siedelte dann mit
seiner Frau nach Nola über, wo er eine streng asketische klösterliche
Gemeinschaft gründete. 409 (oder 411) wurde Paulinus zum Bischof
von Nola ernannt. Er war sehr gastfreundlich und unterstützte großzügig
die Armen. Er stand in brieflichem Kontakt zu bedeutenden christlichen
Persönlichkeiten seiner Zeit, z. B. Augustinus, Hieronymus,
Martin von Tours, und wurde schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt.
Schrifttexte: Lesung: 2 Kor 8, 9–15; Evangelium: Lk 12, 32–34
John Fisher und Thomas Morus gehörten zu den bedeutendsten Humanisten
ihrer Zeit und wurden wegen ihrer Treue zur katholischen
Kirche hingerichtet.
John Fisher (um 1469–1535) studierte in Cambridge, wurde Priester,
Professor der Theologie, Kanzler der Universität in Cambridge und
Bischof von Rochester. Er war ein hervorragender Prediger, Seelsorger
und Helfer der Armen. In den theologischen Streitfragen seiner Zeit
bezog er klar Stellung. Aufs Schärfste verurteilte er die Reformation
und verfasste mehrere Schriften gegen Martin Luther. Als er gegen die
Scheidung Heinrichs VIII. von seiner Ehefrau Katharina von Aragon
Einspruch erhob, zog er sich den Hass des Königs zu. Im Suprematsgesetz
von 1534 erklärte sich Heinrich VIII. zum Oberhaupt der von
Rom getrennten Kirche von England. Da John Fisher sich weigerte,
den entsprechenden Anerkennungseid (Suprematseid) zu leisten, wurde
er verhaftet und eingekerkert. Während seiner Haft erhob ihn Papst
Paul III. 1535 zum Kardinal. Aber auch diese Würde konnte nicht
verhindern, dass John Fisher des Hochverrats angeklagt und am 22.
Juni 1535 enthauptet wurde.