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MAGNIFICAT Juni 2023

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Engagiertes Christsein<br />

Spur bewegte sich auch einer der Wegbereiter der christlichen<br />

Pädagogik: der evangelische Pfarrer Johann Friedrich Flattich. In<br />

seinem Pfarrhaus gründete er ein Internat, war ein gefragter Prediger<br />

und brachte den Menschen bei, wirtschaftlich zu leben und<br />

sparsam mit dem Geld umzugehen. Und er war ein Mensch mit<br />

trockenem Humor, der sein Herz auf dem rechten Fleck hatte.<br />

Zahlreiche Legenden und Geschichten ranken sich um den Pfarrer<br />

und leidenschaftlichen Pädagogen, der seinen Unterricht als<br />

„Information“ verstand, die seine Schülern vor allem die Kunst<br />

des Lebens lehren sollte.<br />

Sohn eines Lehrers<br />

Johann Friedrich Flattich wurde am 3. Oktober 1713 in Beihingen<br />

bei Ludwigsburg geboren. Sein Vater war Dorfschullehrer<br />

und hatte seinem Sohn die Leidenschaft für die Pädagogik wohl<br />

in die Wiege gelegt. Allerdings starb der Vater früh, jedoch hatte<br />

er in seinem Sohn so sehr die Begeisterung für das Lernen geweckt,<br />

dass der begabte Junge die Ausbildung zum Pfarrer in<br />

Württemberg beginnen konnte. Seine Mutter hatte zunächst große<br />

Schwierigkeiten, die Mittel für die Lateinschule in Ludwigsburg<br />

aufzubringen, doch wurde für den begabten Johann Friedrich<br />

schließlich mit Stipendien die Ausbildung finanziert. Nach<br />

seinem Examen am Tübinger Stift wurde Flattich zunächst Vikar<br />

in Hoheneck bei Ludwigsburg. Gleichzeitig absolvierte er eine<br />

Lehre als Drechsler in Ludwigsburg, denn man dürfe sich nicht<br />

allein mit hochgeistigen Dingen beschäftigen, so die Überzeugung<br />

Flattichs. Nach seinem Vikariat übernahm der frischgebackene<br />

Geistliche das Amt des Garnisonspredigers auf dem Hohenasperg.<br />

Dort lernte er Christiana Margareta Groß, eine Pfarrerstochter,<br />

kennen und heiratete sie. 14 Kinder wurden dem Paar im Lauf ihrer<br />

Ehe geschenkt, doch nur sechs von ihnen erreichten auch das<br />

Erwachsenenalter. Zwei seiner Söhne wurden selbst Pfarrer und<br />

unterstützten ihren Vater in der pädagogischen Arbeit und der

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