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männer* | III/23

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GESUNDHEIT<br />

/ PFLEGE<br />

Wie können Sie dieses Wissen im Arbeitsalltag<br />

einbringen?<br />

Andreas Schuhladen: Der Lohn der Fortbildungen<br />

ist, dass mein Beruf sich mittlerweile<br />

sehr abwechslungsreich darstellt. Als<br />

Praxisanleiter wurde ich von der Patientenbetreuung<br />

freigestellt, sodass ich mich<br />

voll auf die berufspädagogischen Tätigkeiten<br />

konzentrieren kann. Diese reichen<br />

von Praxisanleitungen bis zur Abnahme<br />

praktischer Prüfungen im Rahmen der<br />

Fachweiterbildung in der Intensiv- und Anästhesiepflege.<br />

Da das Herzzentrum selbst<br />

als Weiterbildungsstätte fungiert, konnte<br />

ich mein Tätigkeitsfeld auch in der Lehre<br />

erweitern. Dies betrifft die Gestaltung von<br />

Unterrichten, aber auch viele administrative<br />

Tätigkeiten. Langweilig wird es in<br />

jedem Fall nicht. Zudem können sich die<br />

Praxisanleiter*innen in abteilungsübergreifenden<br />

Workshops für die Mitarbeitenden<br />

einbringen.<br />

Würden Sie den von Ihnen eingeschlagenen<br />

Berufsweg wieder so gehen oder<br />

etwas ändern?<br />

Andreas Schuhladen: Natürlich gab es<br />

zwischendurch schon Momente hoher<br />

Belastung mit Schichten ohne Pause, ohne<br />

Trinken und dem Gefühl seiner Arbeit<br />

nicht hinterherzukommen. Da kamen gelegentlich<br />

auch Zweifel, ob ich im richtigen<br />

Beruf bin. Im Nachhinein würde ich aber<br />

nichts ändern und bin dankbar für die<br />

Erfahrungen und viele persönliche Begegnungen<br />

und Freundschaften, die sich<br />

entwickelt haben. Vor allem einschneidende<br />

Erlebnisse, wie die erste gemeinsame<br />

Reanimation verbinden. Ein berufsbegleitendes<br />

Studium ist eine besondere<br />

Belastung und lässt nur wenig Freizeit zu.<br />

Was mir daran gefällt ist, dass es sehr anwendungsbezogen<br />

ist und ich tatsächlich<br />

viele neu erlernte Inhalte auch praktisch<br />

anwenden kann.<br />

Was würden Sie jungen Menschen empfehlen,<br />

die sich für einen Beruf in der<br />

Pflege interessieren?<br />

Andreas Schuhladen: Erstmal würde ich<br />

ihnen raten, sich nicht abschrecken zu<br />

lassen, von den all den Horrorszenarien,<br />

die zum Teil gezeichnet werden. Die Pflege<br />

ist ein toller Beruf, der sehr abwechslungsreich<br />

sein kann und auch Fortbildungsmöglichkeiten<br />

bietet, die nicht gleich so<br />

ersichtlich sind. Was ich mit der Erfahrung<br />

von heute empfehlen würde, ist in jedem<br />

Fall in einer neuen Abteilung erstmal über<br />

einen möglichst langen Zeitraum zu hospitieren.<br />

Die Kliniken suchen händeringend<br />

nach Personal und man kann sich seinen<br />

Arbeitgeber aussuchen und schauen, wo<br />

man das beste Angebot bekommt. Das<br />

hängt weniger mit Geld zusammen als vielmehr<br />

mit den Arbeitsbedingungen und der<br />

gelebten Unternehmenskultur. So etwas<br />

lässt sich bei ein bis zwei Tagen Hospitation<br />

schon ein wenig erkennen.<br />

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