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männer* | III/23

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GESUNDHEIT<br />

/ PARODONTITIS<br />

SO ERKENNT MAN PARODONTITIS<br />

Die „Deutsche Mundgesundheitsstudie“<br />

aus dem Jahr 2014 zeigt, dass etwa jeder<br />

zweite erwachsene Deutsche ab dem 35.<br />

Lebensjahr eine Parodontitis aufweist. Im<br />

mittleren Alter wird bei rund acht Prozent<br />

der Menschen ein schweres Stadium diagnostiziert,<br />

bei den Senioren ab 65 Jahren<br />

sind es nahezu 20 Prozent. Umso wichtiger<br />

ist es, die Anzeichen dafür rechtzeitig<br />

zu erkennen, damit man die Parodontitis<br />

im Frühstadium behandeln kann. Wenn<br />

folgende Symptome über mehrere Wochen<br />

anhalten, sollte man einen Zahnarzt konsultieren.<br />

MUNDGERUCH<br />

-<br />

ZAHNFLEISCHBLUTEN<br />

-<br />

GERÖTETES ODER<br />

GESCHWOLLENES<br />

ZAHNFLEISCH<br />

-<br />

FREILIEGENDE<br />

ZAHNHÄLSE<br />

-<br />

LOCKERE ZÄHNE<br />

Dabei gilt es zu bedenken, dass diese<br />

Symptome auch andere Auslöser haben<br />

können. Mundgeruch kann durch Magenprobleme<br />

entstehen, Zahnfleischbluten<br />

durch zu starkes Aufdrücken beim Zähneputzen<br />

und lockere Zähne durch sehr starken<br />

Vitamin- und Mineralstoffmangel.<br />

URSACHEN VON PARODONTITIS<br />

Sowohl Parodontitis als auch die Vorstufe<br />

Gingivitis werden in den meisten Fällen<br />

durch Bakterien im sogenannten Biofilm<br />

der Mundhöhle ausgelöst. Diese Bakterien<br />

bilden zusammen mit Bestandteilen<br />

des Speichels sowie Nahrungsresten den<br />

Zahnbelag, auch Plaque genannt. Bleibt<br />

Plaque über einen längeren Zeitraum auf<br />

den Zähnen oder wird nicht gründlich<br />

entfernt, fangen die Bakterien darin an,<br />

Säuren und Giftstoffe zu bilden. Diese<br />

wiederum können eine Zahnfleischentzündung<br />

(Gingivitis) auslösen, die sich<br />

unbehandelt bis hin zur Entzündung des<br />

gesamten Zahnhalteapparates (Parodontitis)<br />

ausweiten kann. Infolge des Zahnfleischrückgangs<br />

bilden sich Taschen am<br />

Zahnfleischrand, wodurch Nahrungsreste<br />

noch einfacher zurückbleiben. So können<br />

sich Bakterien noch besser vermehren<br />

und das Fortschreiten der Parodontitis<br />

verstärken.<br />

Obwohl Mundhygiene eine wichtige Rolle<br />

spielt, gibt es unabhängig davon noch<br />

weitere Risikofaktoren. Dazu zählen das<br />

Rauchen, eine genetische Veranlagung<br />

sowie Diabetes. Selbst wer regelmäßig<br />

zweimal täglich seine Zähne putzt,<br />

sollte also auf die oben beschriebenen<br />

Anzeichen achten.<br />

BEHANDLUNGSERFOLG HÄNGT VON<br />

ZWEI FAKTOREN AB<br />

Für eine erfolgreiche Bekämpfung von<br />

Parodontitis sind zwei Faktoren entscheidend:<br />

die Behandlung beim Zahnarzt<br />

und die Mundhygiene des Patienten zu<br />

Hause. Wenn die Zahnfleischtaschen mehr<br />

als vier Millimeter Tiefe aufweisen, gilt die<br />

Parodontitis als behandlungsbedürftig. Obwohl<br />

praktisch jeder Zahnarzt parodontal<br />

behandeln darf, sollte man bei der Diagnose<br />

Parodontitis lieber zu einem Spezialisten.<br />

Der Zahnarzt sorgt zunächst dafür,<br />

dass Beläge auf den Zähnen mit ihren<br />

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