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männer* | III/23

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GESUNDHEIT<br />

/<br />

PFLEGE<br />

sowie die Förderung von Kunst, Kultur und<br />

Medienangeboten, die sich an sterbende<br />

Menschen richten, um die verbleibende<br />

Lebenszeit bis zuletzt selbst zu gestalten,<br />

voll auszuschöpfen und selbstbestimmt<br />

leben zu können.<br />

Angela Koch, Pressesprecherin von<br />

„Superhelden fliegen vor“ sagt:<br />

„Unser Ziel ist es, die Sterbensphase individuell<br />

zu gestalten. Nicht alle Sterbenden<br />

haben dieselben Bedürfnisse. Der Mensch<br />

bleibt er selbst bis zuletzt. Wenn man<br />

seinen Angehörigen während der Sterbensphase<br />

unterstützen möchte, dann kann<br />

man das am besten tun, indem man ihn<br />

nicht anders behandelt als sonst. Unsicherheiten<br />

offen ansprechen, die Bedürfnisse<br />

des Sterbenden ernst nehmen und ihn<br />

nicht bevormunden.“<br />

EINER DER WICHTIGSTEN ASPEKTE<br />

WÄHREND DER STERBEPHASE IST ES,<br />

SCHMERZFREI ZU SEIN<br />

Wenn bei Krankheit keine Aussicht auf<br />

eine Heilung besteht, kann der Patient<br />

palliativ betreut werden. Das heißt, im<br />

Mittelpunkt der Therapie stehen die Steigerung<br />

der Lebensqualität und die Linderung<br />

der Schmerzen. Wenn diese Versorgung<br />

gewährleistet ist, kann der Patient noch<br />

Wochen oder auch Monate weiterleben<br />

und die verbleibende Lebenszeit füllen.<br />

Für viele Angehörige ist die Umstellung auf<br />

eine palliative Versorgung eine schwere<br />

Entscheidung. Zum einen erlischt die Hoffnung<br />

auf eine Heilung und zum anderen<br />

muss man sich folglich der Tatsache stellen,<br />

dass der geliebte Mensch tatsächlich<br />

stirbt. Die Auseinandersetzung mit dem<br />

Tod wird unausweichlich.<br />

Wir alle sind Sterbende. Der ein oder<br />

andere ist sich dessen nur mehr bewusst.<br />

Durch eine Diagnose, durch eine Krankheit<br />

beispielsweise.<br />

„Eine flächendeckende<br />

palliative Versorgung ist<br />

immer Grundlage und<br />

Ausgangspunkt für eine<br />

selbstbestimmte letzte<br />

Lebensphase, denn ein<br />

Mensch, der Schmerzen<br />

erleidet, hat an kulturellen<br />

oder sozialen Dingen kein<br />

Interesse.“<br />

Die Verbesserung der Lebensumstände<br />

während der Sterbephase kommt uns allen<br />

früher oder später zugute. Eine flächendeckende<br />

palliative Versorgung ist immer<br />

Grundlage und Ausgangspunkt für eine<br />

selbstbestimmte letzte Lebensphase, denn<br />

ein Mensch, der Schmerzen erleidet, hat<br />

an kulturellen oder sozialen Dingen kein<br />

Interesse.<br />

HOSPIZ ODER NICHT HOSPIZ?<br />

Viele Menschen möchten zu Hause sterben<br />

und als Angehöriger möchte man diesen<br />

Wunsch erfüllen. In vielen Fällen ist dies<br />

aber einfach nicht machbar. Manchmal<br />

zieht sich die Sterbephase über Wochen<br />

oder gar Monate hin. In der Wohnung wird<br />

für die Betreuung ein geeigneter Platz benötigt<br />

und das Familienleben läuft weiter. Der<br />

Gang in ein Hospiz ist für viele Patienten,<br />

aber auch für die Angehörigen, eine Entlastung.<br />

Zu wissen, dass der geliebte Mensch<br />

rund um die Uhr medizinisch gut versorgt<br />

ist, kommt allen Beteiligten zugute.<br />

Voraussetzung, um in einem Hospiz aufgenommen<br />

zu werden, ist immer, dass der<br />

Patient über seine Situation informiert und<br />

aufgeklärt ist. Es ist für alle klar, dass er<br />

im Hospiz versterben wird. Diese Einsicht<br />

ist für eine gute Sterbebegleitung extrem<br />

wichtig. Denn ein sterbender Mensch kann<br />

anders leben als ein Mensch, der auf eine<br />

Genesung hofft. Er kann alles essen, was er<br />

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