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männer* | III/23

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FOTO: RAIMOND KLAVINS / UNSPLASH<br />

Bei den wasserlöslichen Vitaminen ist die<br />

Gefahr einer Überdosierung relativ gering,<br />

da diese relativ schnell von den Nieren<br />

über den Urin ausgeschieden werden und<br />

man vor allem einen ,teuren‘ Urin produziert.<br />

Hier besteht daher eher ein ökonomisches<br />

Risiko, dass viel Geld für Produkte<br />

ausgegeben wird, die nachgewiesenermaßen<br />

keine Wirkung auf unsere Gesundheit<br />

haben. Die fettlöslichen Vitamine A<br />

und D können bei einer Überdosierung<br />

im Körper mit nachteiligen Folgen für die<br />

Gesundheit kumulieren. Darüber hinaus<br />

sollten Raucher keine hoch dosierten Betacarotin-Supplemente<br />

einnehmen, da diese<br />

unter anderem das Lungenkrebsrisiko<br />

erhöhen. Und Eisenpräparate sollten nur<br />

bei einem klinisch nachgewiesenen Eisenmangel<br />

eingenommen werden.<br />

Kann der Körper synthetisch hergestellte<br />

Vitamine genauso gut verwerten wie aus<br />

natürlichen Lebensmitteln?<br />

Der Körper differenziert nicht zwischen<br />

natürlichen und synthetischen Vitaminen,<br />

sofern diese identisch sind. In Präparaten<br />

enthaltene Folsäure wird aber besser absorbiert,<br />

als beispielsweise in pflanzlichen<br />

Lebensmitteln enthaltene Folatverbindungen,<br />

Eisen wiederum wird aus Hämeisen,<br />

das in Fleisch und Fleischwaren enthalten<br />

ist, oft besser absorbiert als aus veganen<br />

Lebensmitteln.<br />

Was raten Sie zum Umgang mit Vitaminund<br />

Mineralstoffpräparaten grundsätzlich?<br />

Trotz gegenteiliger Verlautbarungen<br />

von interessengeleiteten Aussagen der<br />

Inverkehrbringer von Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

ist Deutschland kein Vitaminmangelland<br />

und es muss auch kein Vitamindefizitalarm<br />

ausgelöst werden. Eine<br />

kalorisch ausreichende Nahrungsaufnahme<br />

liefert bei uns alle Vitamine und Mineralstoffe<br />

sowie Proteine in ausreichenden<br />

Mengen. Eine Ausnahme kann Vitamin D<br />

darstellen, dass Menschen überwiegend<br />

nach Sonnenbestrahlung der Haut bilden.<br />

Für Personen, die ans Haus gebunden sind,<br />

wie zum Beispiel hochbetagte Menschen,<br />

ebenso wie für Menschen mit vollständig<br />

die Haut bedeckender Kleidung oder Menschen<br />

mit starker Hautpigmentierung und<br />

auch Personen mit erhöhtem Osteoporoserisiko<br />

kann die regelmäßige Einnahme<br />

eines Vitamin-D-Präparats ratsam sein.<br />

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