männer* | III/23
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GESUNDHEIT<br />
/ STI<br />
Text: Christian Knuth / AFP<br />
GESCHLECHTSKRANKHEITEN<br />
sofort behandeln<br />
Seit es die vorsorgliche Einnahme von HIV-Medikamenten<br />
gegen eine Ansteckung mit dem<br />
Aids auslösenden Virus gibt, wird sowohl über<br />
die ebenfalls vorsorgliche Antibiotika-PreP als<br />
auch eine anlassbezogene Nachbehandlung<br />
(PEP) mit Antibiotika zur Vermeidung von<br />
bakteriell übertragenen Geschlechtskrankheiten<br />
(STI) nicht nur orakelt und risikofreudig in<br />
Selbstversuchen herumprobiert, sondern auch<br />
streng wissenschaftlich geforscht. Eine im März<br />
im „New England Journal Of Medicine“ veröffentlichte<br />
internationale Studie mit Beteiligung<br />
deutscher Forscher hat bestätigt, was auch<br />
schon kleinere Studien andeuteten.<br />
ÜBERRASCHUNG: ANTIBIOTIKA<br />
GEGEN STI HELFEN GEGEN STI<br />
Die Ergebnisse der Studie: Ein Antibiotikum,<br />
das einmalig als „Pille danach“<br />
eingenommen wird, kann die Ansteckung<br />
mit bakteriellen sexuell übertragbaren<br />
Krankheiten wie Syphilis, Tripper oder<br />
Chlamydien deutlich verringern. Wenn<br />
die Pille binnen 72 Stunden nach dem<br />
ungeschützten Sex eingenommen wurde,<br />
konnten rund zwei Drittel der Infektionen<br />
verhindert werden. Nicht ganz unlogisch,<br />
dass Medikamente, die zur Heilung der<br />
bereits symptomatischen Krankheit eingesetzt<br />
werden und deren Wirkmechanismus<br />
dabei auf die Abtötung der auslösenden<br />
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