Ausgabe 05/2023
| Gipfelstürmer: Coverinterview mit Wolfdieter Jarisch | Zu Tisch mit … Johannes Endl | SIGNA - Ein Imperium wird brüchig| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Francesco Fedele von BF Direkt | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Stadtentwicklung.
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René Benko<br />
D<br />
er Aufstieg des Immobilientycoons<br />
René Benko klingt zunächst<br />
wie aus dem Bilderbuch:<br />
Aus einfachen Verhältnissen<br />
und ohne Schulabschluss schaffte es der Tiroler<br />
zu einem der reichsten Unternehmer des<br />
Landes. Doch jetzt Benko und seine Signa-<br />
Holding in der Krise. Seine Firmen schreiben<br />
Verluste, große Geldgeber wenden sich ab.<br />
Wer ist der Mann, dem nun der tiefe Fall prophezeit<br />
wird?<br />
Benkos Imperium, die Signa Holding, hat<br />
der 46-Jährige aus Innsbruck bereits mit 22<br />
Jahren aufzubauen begonnen. Auf 4,2 Milliarden<br />
Euro schätzt das Magazin „Trend“ heute<br />
das Vermögen von Benko. Mit 20 Jahren<br />
soll er seine erste Schilling-Million gehabt<br />
haben, mit 40 war er Euro-Milliardär, so die<br />
Zeitschrift, die ihn derzeit auf Platz acht der<br />
hundert reichsten Österreicherinnen und Österreicher<br />
führt.<br />
Schon als Schüler erregte der Sohn eines<br />
Gemeindebediensteten und einer Kindergärtnerin<br />
Mitte der 1990er-Jahre Aufsehen. Als<br />
17-Jähriger organisierte er für einen befreundeten<br />
Innsbrucker Baumeister den Ausbau<br />
von Dachböden in bester Stadtlage. Dass er<br />
damit gutes Geld verdiente, stellte er auch zur<br />
Schau. Schulkollegen erinnerten sich vor einigen<br />
Jahren im „Falter“ an Goldkettchen und<br />
einen geleasten Ferrari.<br />
Blitzgneißer“ mit gutem<br />
Geschäftsinstinkt<br />
Benko gilt in seinem Umfeld als „Blitzgneißer“<br />
mit gutem Geschäftsinstinkt, als „super Netzwerker“<br />
und vor allem als sehr arbeitswillig<br />
- nach eigenen Angaben steht er jeden Tag um<br />
halb fünf in der Früh auf und arbeitet bis kurz<br />
vor Mitternacht.<br />
Nur die Schule hat Benko nicht so ernst genommen.<br />
„Das ist wahrlich so, ich war im<br />
letzten Schuljahr, im Maturajahr, so wenig in<br />
der Schule, dass ich dann aufgrund der vielen<br />
Fehlstunden nicht mehr zur Matura zugelassen<br />
wurde“, erzählte er vor vielen Jahren in<br />
einem ORF-Interview.<br />
Benko gelang es früh, Reiche und Prominente<br />
von seinen Geschäftsideen zu überzeugen.<br />
Kurz nach der Gründung der Immofina, aus<br />
der später die Signa-Gruppe hervorging, traf<br />
er auf den Stroh-Tankstellenerben Karl Kovarik,<br />
der sich 2001 in Benkos Unternehmen einkaufte.<br />
Mit Kovariks Geld, einem zweistelligen<br />
Millionenbetrag, wuchs die Signa Holding zu<br />
einem der größten österreichischen Immobilienunternehmen<br />
heran, das seine Fühler längst<br />
auch ins Ausland, vor allem nach Deutschland,<br />
ausgestreckt hat.<br />
Der erste große Deal, mit dem der Tiroler 2004<br />
auf sich aufmerksam machte, war die Übernahme<br />
des Kaufhaus Tyrol, dem bekanntesten<br />
Warenhaus in dem westlichen Bundesland.<br />
Heute gehören zur Signa-Gruppe Immobilien<br />
wie das „Goldene Quartier“ in der Wiener Innenstadt,<br />
das Gebäude der Deutschen Börse in<br />
Eschborn, eine Hälftebeteiligung am Chrysler<br />
Building in New York, das Nobelkaufhaus<br />
Selfridges in London oder der Elbtower in<br />
Hamburg, bei dem zuletzt die Bauarbeiten<br />
eingestellt werden mussten, weil Signa nach<br />
Angaben der Baufirma nicht rechtzeitig zahlte.<br />
Das sind nur einige Beispiele für das Immobilienimperium<br />
rund um Benko und seine Signa-<br />
Gruppe. Die gleichnamige Holding gehört<br />
Fotos: APA/GEORG HOCHMUTH, : APA/HANS KLAUS TECHT<br />
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