Ausgabe 05/2023

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Positionen & Meinungen S+B Gruppe Seit über 35 Jahren realisiert die S+B Gruppe AG – ein international tätiger, privater Projektentwickler in Wien, Warschau, Prag und Bukarest – komplexe Projektdeals Investor und Totalübernehmer. Das familiengeführte Team um den Bauunternehmer Reinhard Schertler und den Wiener Generalplaner Alfred Michael Beck mit den langjährigen Vorständen Wolfdieter Jarisch für Österreich und Franz Paul Bauer für den CEE-Bereich und den beiden Vorstanden Edmund Völker und Wolfgang Eder für Finanzen und Bilanzen ist auf die Planung, Bauführung, kaufmännische Steuerung und Vermarktung hochwertiger Bauprojekte spezialisiert. Derzeit entstehen zahlreiche Großprojekte in Zentral- und Osteuropa. Bei einem Investitionsvolumen von mehr als 6,2 Mrd. EUR wurden bereits Immobilien mit 1.200.000 m² Nutzfläche realisiert. 44 ImmoFokus
ennen und sagen: Das Problem war, dass nicht alle Wünsche und Forderungen von Anfang an bekannt waren. So einiges ist erst während der ganzen Verfahren, während der Wettbewerbe ausverhandelt worden. Sie haben mit Peter Krammer die Schulbank gedrückt? Wir haben gemeinsam die HTL in der Schellinggasse besucht und einen großen Teil der Jugend zusammen verbracht. Er ist auch der Taufpate unseres ältesten Sohnes. Wir haben viel miteinander gemacht. War das immer schon vorgezeichnet, dass Sie in die Bauwirtschaft Immobilienwirtschaft gehen? Ich stamme aus einer Ärzte- und Pharmazeuten-Familie, wie auch meine Frau. Aber ich habe eine andere Berufslaufbahn eingeschlagen. Dann war die Frage, was ich später machen möchte. Da war es naheliegend, auf die Montanuniversität nach Leoben zu gehen. Dann habe ich dorthin geschrieben und gefragt, was eine gute Vorkenntnis wäre für die Universität und da haben sie gesagt, HTL-Tiefbau ist für uns eine optimale Vorbereitung. Aus diesem Grund habe ich den HTL-Tiefbau besucht. Netterweise war mein Klassenvorstand auch ein Kletterer, Bergsteiger und Höhlenforscher. Wir haben meistens zwischen Donnerstag und Freitag unsere Bergsachen gepackt und sind irgendwo klettern gewesen. Zu der damaligen Zeit war das möglich. Ich glaube nicht, dass ich damals weniger gelernt hätte als die anderen. Ausrüstungstechnisch haben mir meine Eltern alles zur Verfügung gestellt. Die Bergabenteuer musste ich mir selbst finanzieren – zum Beispiel beim Kirchendienst in der Wotrubakirche oder durch Plänezeichnen für einen unserer Professoren. Ein gutes Bergtraining war ein Job beim Verbund. Der Verbund hatte schon vor 40 Jahren ein eigenes Funknetz, das regelmäßig vermessen werden musste. Das Problem war, dass sich die Funkspiegel immer wieder verstellt haben und nachjustiert werden und Möglichkeiten zuließen wie die neuen Geräte. Wir wissen alle heute, was der Schritt der Computer mit sich gebracht hat. Gehen Sie davon aus, wir hätten keinen Computer, müssten heute ohne Computer arbeiten. Das wäre ein Wahnsinnsschritt in die andere Richtung, und für mich war das ungefähr ein ähnlich großer Schritt. Haben Sie viele TU-Absolventen im Team? Nein. Wir haben aber sehr viele HTL- Absolventen, die wir sehr stark fördern. Wir begleiten in der HTL Mödling eine Klasse von der ersten bis zur fünften Klasse. Wir haben vorher über die Projektlaufzeiten gesprochen. Ein Projekt hat vielleicht 10, 13, 14 Jahre Laufzeit, bis es fertig ist. Und der Schüler beginnt jetzt in der ersten Klasse. Dann kann er in einigen Jahren ein Kunde von mir sein. Begonnen hat es damit, dass ich mit zehn Jahren meine Liebe zu den Bergen gefunden habe. Ich bin in das Kollegium Kalksburg eingeschult worden. Zu Schulbeginn gab es ein Kennenlern-Feriencamp am Dachstein. Da waren junge und auch ältere Schüler mit dabei. Als Sieger eines Kletterwettbewerbs habe ich eine Besteigung des Dachsteins mit Bergführern gewonnen. Das war großartig. Da gibt es ein cooles Foto von mir. Dachstein bedeutet Steinschlaggefahr. Ich musste einen Helm tragen. Nachdem ich noch sehr klein und schmächtig war, hat der Helm knapp über den Augen aufgehört. Es war schwierig zu gehen, weil der Helm immer mehr über meine Augen gerutscht ist. Das war lustig. So habe ich meine Liebe zu den Bergen gefunden. Ich bin sehr viel Bergsteigen gegangen. Mit 14, 15 die österreichischen Alpen durchgegangen. Mit 16 dann die französischen, Mont-Blanc-Nordüberschreitung, Matterhorn, Ortler-Nordwand, Königsspitze. „Ich stamme aus einer Ärzte- und Pharmazeuten-Familie, wie auch meine Frau. Aber ich habe eine andere Berufslaufbahn eingeschlagen.“ mussten. Das war ein super Job für mich. Keiner wollte da hinauflaufen, dann oben ein wenig herumdrehen und wieder hinunterlaufen. Für mich war das super Training. So habe ich mir das Geld verdient, um in den Himalaja und Karakorum, auf Berge oder auf den MC Kinley zu gehen und dort meine Abenteuer auszuleben. Ich bin in der Vermessung hängen geblieben, bis ich auf die Universität gekommen bin. Dort wird man dann in ein anderes Zeitalter versetzt. Der Verbund hatte die neuesten und besten Geräte. Die TU Wien kann sich das nicht leisten. Das war für mich eine wirkliche Herausforderung, so einen großen Schritt zurückzugehen. Mit Geräten zu arbeiten, die bei weitem nicht diese Geschwindigkeiten Wolfdieter Jarisch, S+B Gruppe Egal, ob er vielleicht dort einen Arbeitsplatz hat, ob er eine Wohnung sucht oder ob er ein Hotel buchen will. Oder in einem Partnerbetrieb beschäftigt ist, mit dem Sie zusammenarbeiten? Alles ist möglich. Ich muss jetzt wissen, was stellt er sich vor, wo arbeitet er, wie arbeitet er in 14 Jahren. Daher nehmen wir diese Schüler auf und machen mit ihnen Exkursionen und fördern sie. Aber wir führen auch Gespräche dazu, was sie sich erwarten. Dasselbe machen wir mit Fachhochschulen. Mit denen sind wir auch stark verbunden. Von den Fachhochschulen kommen auch viele Absolventen zu uns, die bei uns die HTL absolviert haben. Die machen bei uns eine berufsbegleitende Ausbildung. Ausgabe 05|2023 45
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