Ausgabe 05/2023
| Gipfelstürmer: Coverinterview mit Wolfdieter Jarisch | Zu Tisch mit … Johannes Endl | SIGNA - Ein Imperium wird brüchig| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Francesco Fedele von BF Direkt | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Stadtentwicklung.
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Zum Autor<br />
Hans Jörg Ulreich, Gründer und geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Ulreich Bauträger GmbH,<br />
Bauträger sprecher Österreich, Lektor an der TU Wien<br />
und FH Wien.<br />
Knapp daneben ist nicht vorbei<br />
Kommentar: Hans Jörg Ulreich<br />
Ich weiß nicht, ob es allen Wiener Kollegen bewusst war: Die anstehende<br />
Bauordnungsnovelle hätte in ihrer ursprünglichen Fassung das<br />
Wiener Stadtbild über alle Widmungen gestellt. Im Grunde genommen<br />
war dies eine andere Formulierung dafür, dass die MA19 zukünftig<br />
Dachgeschossausbauten nur noch mit einem (!) Geschoß bewilligt<br />
hätte. Zusätzlich zum Altbaupickerl und allen anderen Irrwitzigkeiten<br />
also das Tüpfelchen auf dem i für innerstädtische Projektentwickler<br />
und damit das offizielle Ende als Folge für ökologisch nachhaltige Altbausanierungen.<br />
Was ich, als Branchenvertreter und betroffener Unternehmer, in den<br />
letzten Tagen und Wochen an Informationskampagnen in Bewegung<br />
setzte, um darauf aufmerksam zu machen und um mit Verbündeten<br />
vernünftige Entscheidungsträger von der Irrsinnigkeit dieser Regelung<br />
zu überzeugen, findet gar keinen Platz in dem gesamten Journal.<br />
Round-Table-Gespräche, Kritik bei jeder Gelegenheit, bewusste Journalistenaufklärung<br />
und vieles mehr, all das habe nicht nur ich, sondern<br />
haben viele besorgte Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer<br />
Branche ebenso wie die Industrie und die Gewerkschaft versucht.<br />
Das Ergebnis ist offensichtlich zumindest ein bisschen Einsicht bei<br />
den politisch Verantwortlichen. Statt einer eindeutigen Regelung pro<br />
innerstädtischer Nachverdichtung und Sanierung oder dagegen gibt es<br />
nunmehr wenigstens eine vage Hoffnung.<br />
Keine einzige Branche wird derzeit von der Wirtschaftskrise so durchgerüttelt<br />
wie die unsere. Es gibt keine Ecke, an der gerade nicht „der<br />
Hut brennt“. Die Baukosten steigen und steigen, Entwicklungen ziehen<br />
sich über Jahre und der Kundenmarkt bricht dramatisch ein. Klare<br />
Entwicklungen, allen positiven Prophezeiungen zum Trotz, kann man<br />
angesichts der weltpolitischen Lage beim besten Willen nicht treffen.<br />
Wir befinden uns ganz allgemein in einem Ausnahmezustand.<br />
Die Gewerkschaften warnen, dass die jetzt in die Arbeitslosigkeit gedrängten<br />
Fachkräfte – wie schon in der Gastronomie nach der Pandemie<br />
– nicht wieder zurückkehren werden. Bauträger legen noch nicht entwickelte<br />
Projekte auf die Warteschiene, was wiederum einen massiven<br />
Einbruch in allen daran hängenden Branchen bedeutet. Viele kleinere<br />
und mittlere Unternehmen kämpfen um ihre Existenz.<br />
Obwohl ich selbst Teil unserer Interessensvertretung bin, habe ich das<br />
Gefühl, dass selbst diese, und zwar nicht nur die unsere, eben auch die<br />
Fotos: Sebastian Philipp, Adobe Stock<br />
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