Ausgabe 05/2023
| Gipfelstürmer: Coverinterview mit Wolfdieter Jarisch | Zu Tisch mit … Johannes Endl | SIGNA - Ein Imperium wird brüchig| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Francesco Fedele von BF Direkt | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Stadtentwicklung.
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ImFokus<br />
ren zurück: Einerseits wurde viel Wert auf<br />
Grünraum und die Erdgeschosszone gelegt und<br />
das Quartier als autofrei deklariert. Andererseits<br />
hat man auf gute Architektur gesetzt. „Spaziert<br />
man heute durch das Viertel Zwei so ist es noch<br />
immer qualitätsvoll anzuschauen“, meint Müller<br />
nur um hinzuzufügen: „Deshalb zahlen sich<br />
Architekturwettbewerbe aus.“<br />
Sind die Banken derzeit überhaupt bereit,<br />
Quartiersentwicklungen zu finanzieren, so eine<br />
weitere Frage Engerts. Karin Schmidt-Mitscher,<br />
Bereichsleitung Wohnbau bei der ERSTE Bank,<br />
bejaht, räumt aber gleichzeitig ein, dass es sicher<br />
schon einfacher war, zu einer Finanzierung zu<br />
kommen. „Regularien und Vorschriften lassen<br />
hier fast keinen Spielraum“, sagt sie und verweist<br />
auf Ausnahmen wie die Grundstücksbevorratung<br />
von gemeinnützigen Bauträgern, was ja<br />
ein gesetzlicher Auftrag sei. Durch künftige<br />
Regularien wie Basel IV werde das auch nicht<br />
besser. werden, da Grundstücksfinanzierungen<br />
mit noch mehr Kapital unterlegt werden müssten.<br />
„Das heißt, es wird nochmals erschwert,<br />
da die Aufsicht mehr Risikogehalt sieht“, so<br />
die Wohnbauexpertin der ERSTE Bank.<br />
Top-Priorität Nachhaltigkeit<br />
Markus Ray, Head of Competence Unit Digital<br />
Resilient Cities beim Austrian Institute of<br />
Technology (AIT), betont, wie wichtig es ist,<br />
möglichst früh in der Planung von Quartieren<br />
mit Instrumenten zu arbeiten, um evidenzbasiert<br />
und rasch auszuloten, was für einen Impact<br />
eine Maßnahme hat beziehungsweise haben<br />
„Die Zukunft der Städte<br />
ist GRÜN, WEISS und<br />
BLAU.“<br />
Sabine Müller,<br />
value one holding<br />
könnte. Da könne es unter anderem um Erreichbarkeiten<br />
beziehungsweise um Mobilität,<br />
Auswirkungen auf das Mikroklima, Energiebedarf<br />
und so weiter gehen. „Das ist auch für<br />
den notwendigen Dialog unter allen Stakeholdern<br />
wichtig“, so der Experte für Stadt- und<br />
Quartiersentwicklung in seinem Eingangsstatement<br />
in der Gruppe D.<br />
„Auch bei der technischen Masterplanung hat<br />
Nachhaltigkeit einen immer höheren Stellenwert“,<br />
weist Josefine Mochar, REC Teamleitung<br />
& Senior Consultant bei Drees & Sommer<br />
Österreich, auf das Thema hin, das aktuell bei<br />
der Quartiersentwicklung über allem steht.<br />
Dementsprechend geht sie davon aus, dass<br />
künftig auch bei neuen Stadtquartieren die<br />
Kreislaufwirtschaft eine wesentliche Rolle<br />
„Eine<br />
Quartiersentwicklung<br />
gewinnt mit der<br />
Langsamkeit.“<br />
Wolfgang Fessl,<br />
Reinberg & Partner<br />
spielen wird – frei nach der Devise „Cradle to<br />
Cradle“ auf allen Ebenen.<br />
Aber egal, wie man ein Quartier nun definiere,<br />
sowohl bei einem Wohn- als auch bei einem<br />
Gewerbequartier gehe es darum, dass sich die<br />
Nutzer wohlfühlen, da sie dort ja enorm viel Zeit<br />
verbringen würden. „In beiden Fällen geht es<br />
um ähnliche Entscheidungswege, nur in einem<br />
anderen Kontext gesehen“, hält Mochar fest.<br />
Idealbild: 15-Minuten-Stadt<br />
„Da Quartiere in einer Stadt nicht alleine lebensfähig<br />
sind, darf man keinesfalls Themen wie<br />
Mobilität und Erreichbarkeit aus den Augen<br />
verlieren“, so David Beran, Markenbotschafter bei<br />
IMMOunited, zu einem wesentlichen Punkt bei<br />
der Quartiers- und auch Stadtentwicklung. „In<br />
einem Quartier muss es möglich sein, gewisse<br />
Bedürfnisse zu erfüllen“, greift Ray den Gedanken<br />
auf und bringt das Konzept der 15-Minuten-Stadt<br />
ins Spiel. Dabei gehe es aber nicht ausschließlich<br />
um Mobilität. „Aber, ohne ins Auto steigen zu<br />
müssen dem Großteil seiner Bedürfnisse nachkommen<br />
zu können, hat schon eine ziemliche<br />
Qualität.“<br />
„Wegen dem Zinsanstieg<br />
sollte mehr Fokus auf die<br />
Einhaltung der steuerlichen<br />
Zinsabzugsregelungen<br />
gelegt werden.“<br />
Harald Galla,<br />
Leitner Leitner<br />
„Regularien und Vorschriften<br />
schränken den Spielraum<br />
der Banken bei der<br />
Quartiersfinanzierung ein.“<br />
Karin Schmidt-Mitscher,<br />
ERSTE Bank<br />
Stichwort Mobilität. Am Wiener Flughafen werden<br />
regelmäßig Untersuchungen über das Mobilitätsverhalten<br />
der rund 23.000 Menschen, die<br />
dort arbeiten, gemacht, wie Wolfgang Scheibenpflug,<br />
Geschäftsbereichsleiter Immobilien- und<br />
Standortmanagement bei der Flughafen Wien<br />
AG, erklärt. Das Ergebnis: Mittlerweile würde<br />
der Großteil der Leute mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
anreisen. Für andere, etwa Schichtarbeiter,<br />
die um drei Uhr Früh vom Nordburgenland<br />
nach Schwechat fahren müssen, sei das<br />
natürlich nicht möglich. Aber selbst unter ihnen<br />
88 ImmoFokus