LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...
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Typ 3 (Häufigkeit: 21%):<br />
Ähnlich Typ 1, aber zeitweilig treten<br />
NLC nicht am unteren R<strong>an</strong>d <strong>der</strong> PMSE Schicht auf.<br />
Damit dominieren mit etwa 84% die Fälle, wo PMSE und NLC gleichzeitig auftreten, während<br />
jene Fälle, in denen bei NLC keine PMSE beobachtet werden, relativ selten sind (16%) und auf<br />
zu geringe Ionisation für die Erzeugung von messbaren PMSE zurückgeführt werden können.<br />
Charakteristische Beispiele für unterschiedliche Typen von NLC/PMSE Events sind in Abb.<br />
15.1 zusammengestellt.<br />
Wegen <strong>der</strong> oben gen<strong>an</strong>nten Unterschiede in den Auftrittswahrscheinlichkeiten von PMSE und<br />
NLC gibt es sowohl Zeitabschnitte mit gleichzeitigem Auftreten von PMSE und NLC als auch<br />
Perioden mit PMSE und ohne NLC. Für beide Konstellationen ergeben sich deutliche Unterschiede<br />
in den aus Radarmessungen ableitbaren geophysikalischen Bedingungen. So k<strong>an</strong>n gezeigt<br />
werden, dass zu Zeiten mit NLC deutlich stärkere Signal-Rausch-Verhältnisse <strong>der</strong> beobachteten<br />
rückgestreuten Radarsignale, stärkere zonale und meridionale Windgeschwindigkeiten, reduzierte<br />
spektrale Breiten und eine erhöhte Aspektempfindlichkeit <strong>der</strong> empf<strong>an</strong>genen Radarechos auftreten.<br />
Aus diesen Befunden können mögliche, in Abb. 15.2 skizzierte Wechselwirkungsketten<br />
aufgestellt werden, die einen engen Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen den Phänomenen PMSE und NLC<br />
nachdrücklich unterstützen. So sollten die bei NLC Bedingungen beobachteten stärkeren Winde<br />
(insbeson<strong>der</strong>e die südwärts gerichtete Komponente) niedrigere Temperaturen und damit über<br />
verbesserte Bildung von Eisteilchen stärkere PMSE verursachen. Aus Modellrechnungen (Klostermeyer,<br />
J. Geophys. Res., 103, 28743 - 28752, 1998) ist bek<strong>an</strong>nt, dass die NLC Häufigkeit<br />
mit abnehmen<strong>der</strong> Schwerewellenaktivität zunimmt. Geringere Schwerewellenaktivität lässt aber<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits eine geringere Turbulenz und damit eine reduzierte spektrale Breite und erhöhte<br />
Aspektempfindlichkeit erwarten. Die zunehmende Aspektempfindlichkeit verursacht wie<strong>der</strong>um<br />
eine erhöhte Stärke <strong>der</strong> PMSE. Damit bestätigen die skizzierten Wechselwirkungsketten die experimentellen<br />
Befunde und unterstützen den vermuteten engen Zusammenh<strong>an</strong>g von NLC und<br />
PMSE.<br />
Abb. 15.2 Schema möglicher Wechselwirkungsketten zwischen unterschiedlichen PMSE<br />
und NLC Parametern auf <strong>der</strong> Grundlage experimenteller Untersuchungen (fett gedruckt) bzw.<br />
nach Modellvorstellungen (dünn gedruckt).