LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...
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Unterschiede in den Höhen <strong>der</strong> maximalen Trends.<br />
Temperaturtrends in <strong>der</strong> Mesosphäre können aber auch durch Trends in atmosphärischen<br />
Schwerewellenparametern verursacht werden, wie durch Modellrechnungen mit dem KMCM<br />
(Kühlungsborn mech<strong>an</strong>istic general circulation model) nachgewiesen wurde. Bei Annahme einer<br />
erhöhten Aktivität atmosphärischer Schwerewellen (genauer einer 12%-igen Zunahme <strong>der</strong><br />
horizontalen Wellenzahl interner Schwerewellen) ergeben sich die im linken Teil <strong>der</strong> Abb. 22.3<br />
dargestellten mesosphärischen Temperaturän<strong>der</strong>ungen mit deutlichen Temperaturabnahmen in<br />
<strong>der</strong> sommerlichen und etwas geringeren in <strong>der</strong> winterlichen Mesosphäre.<br />
Abb. 22.3 Trends von Temperatur (links) und Zonalwind (rechts) nach Rechnungen mit<br />
dem KMCM bei Annahme einer erhöhten Effektivität atmosphärischer Schwerewellen.<br />
Abb. 22.4 Trends des Zonalwindes im Sommer<br />
und Winter aus Messungen mit einem MF-<br />
Radar in Juliusruh.<br />
Neben den Trends in <strong>der</strong> Temperatur<br />
können auch Trends im mesosphärischen<br />
Windfeld beobachtet werden. In Abb. 22.4 ist<br />
die zonale Windgeschwindigkeit nach Beobachtungen<br />
mit einem MF-Radar in Juliusruh<br />
getrennt für Sommer und Winter in Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Zeit aufgetragen. Dabei ergeben<br />
sich Trends, die den Betrag <strong>der</strong> Windgeschwindigkeit<br />
in beiden Jahreszeiten verringern.<br />
Erste Modellergebnisse mit dem COM-<br />
MA/IAP bestätigen diese Tendenz, allerdings<br />
sind die erhaltenen Trends deutlich geringer<br />
als die experimentellen Werte. Bei Annahme<br />
einer erhöhten Schwerewellenaktivität geben<br />
die Modellergebnisse mit dem KMCM (rechter<br />
Teil <strong>der</strong> Abb. 22.3) den experimentellen<br />
Sachverhalt zumindest bzgl. <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Vorzeichen im Sommer und Winter richtig<br />
wie<strong>der</strong>.<br />
Der Vergleich <strong>der</strong> experimentellen Trends<br />
mit ersten Modellrechnungen zeigt, dass zur<br />
Erklärung <strong>der</strong> mesosphärischen Temperaturund<br />
Windtrends neben den Treibhausgasen<br />
(CO2 und O3) auch dynamische Effekte<br />
(Schwerewellen) eine Rolle spielen können. Allerdings gibt es bisl<strong>an</strong>g noch keine gesicherten experimentellen<br />
Aussagen bzgl. möglicher Trends in atmosphärischen Schwerewellenparametern,<br />
wie sie in den Modellrechnungen mit dem KMCM <strong>an</strong>genommen wurden.