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LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...

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19 Simult<strong>an</strong>e DBS- und SA-Messungen mit einem VHF-Radar<br />

während des Auftretens von PMSE<br />

(M. Zecha, W. Singer, P. Hoffm<strong>an</strong>n, D. Keuer, H. Bardey, J. Röttger)<br />

Im VHF-Bereich um 50 MHz lassen sich durch geeignete Anordnungen von Einzel<strong>an</strong>tennen<br />

relativ kostengünstige und leistungsfähige Radargeräte konstruieren. Der Antennengewinn und<br />

die Breite des effektiven Radarstrahls werden dabei hauptsächlich durch die Anzahl und das<br />

Arr<strong>an</strong>gement <strong>der</strong> Einzel<strong>an</strong>tennen bestimmt. Werden für bestimmte Antennengruppen zusätzliche<br />

Phasenwege eingefügt, k<strong>an</strong>n dieser Radarstrahl außerdem auf einfache Weise in verschiedene<br />

Richtungen geschwenkt werden. Dadurch können auch Messungen außerhalb des Zenits<br />

durchgeführt und die Resultate sehr gut mit den Ergebnissen <strong>an</strong><strong>der</strong>er Experimente (z. B. raketengetragenen<br />

Messungen, vgl. Kap. 18) verglichen werden, wenn diese im selben Meßvolumen<br />

durchgeführt wurden.<br />

Für die Untersuchung dynamischer Eigenschaften ist die Kombination <strong>der</strong> Emf<strong>an</strong>gssignale<br />

aus mehreren Schwenkrichtungen notwendig. Dieses Verfahren wird als Doppler beam-swinging<br />

(DBS) bezeichnet. Die Messungen werden hierbei nachein<strong>an</strong><strong>der</strong> in verschiedenen Messvolumen<br />

sowie, aufgrund <strong>der</strong> Neigung des Radarstrahls, in verschiedenen Höhenbereichen mit verschiedenen<br />

effektiven Höhenauflösungen durchgeführt, wie in Abb. 19.1 (links) <strong>an</strong> einem Beispiel<br />

dargestellt ist. Wenn die Atmosphäre hier unterschiedliche Eigenschaften besitzt, können nur<br />

mittlere Werte bestimmt werden.<br />

Abb. 19.1 Darstellung des Prinzips <strong>der</strong> DBS und SA Messungen und <strong>der</strong> entsprechenden<br />

räumlichen Auflösungen am Beispiel des ALOMAR SOUSY Radars.<br />

Ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es Messverfahren verzichtet auf das Schwenken des Radarstrahls. Es wird nur in vertikale<br />

Richtung gesendet und die simult<strong>an</strong> <strong>an</strong> mehreren, nahe beiein<strong>an</strong><strong>der</strong>stehenden Empf<strong>an</strong>gs<strong>an</strong>tennen<br />

aufgenommenen Signale werden <strong>an</strong>alysiert und verglichen. Die Messungen können somit<br />

gleichzeitig und im selben Messvolumen durchgeführt werden (vgl. Abb. 19.1 rechts). Aufgrund<br />

<strong>der</strong> üblicherweise kleineren Empf<strong>an</strong>gs<strong>an</strong>tennen wird die Signalstärke bei diesem sogen<strong>an</strong>nten<br />

spaced <strong>an</strong>tenna (SA) Verfahren jedoch geringer sein als beim DBS-Verfahren. Außerdem steigt<br />

<strong>der</strong> technische Aufw<strong>an</strong>d.<br />

Messungen in <strong>der</strong> Mesosphäre mit VHF-Radars während des Auftretens von polaren mesosphärischen<br />

Sommerechos (PMSE) wurden vor 1997 nur mit dem DBS-Verfahren durchgeführt.<br />

Da aber bek<strong>an</strong>nt ist, dass diese PMSE einerseits sehr starke räumliche und zeitliche<br />

Variationen zeigen und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits sehr starke Echos auftreten, sollten die Vorteile des SA-<br />

Verfahrens gerade für diese Untersuchungen überwiegen. Um die Ergebnisse bei<strong>der</strong> Verfahren<br />

jedoch direkt mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> vergleichen zu können, ist es sogar notwendig, die Untersuchungen<br />

mit beiden Verfahren parallel durchzuführen.

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