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LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...

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27 Thermische Gezeiten in <strong>der</strong> Atmosphäre und ihre Interpretation<br />

mit dem allgemeinen Zirkulationsmodell AGCM-DNM<br />

(N. Grieger, G. Schmitz, E.M. Volodin, B. Wecke, P. Hoffm<strong>an</strong>n, H. Schrö<strong>der</strong>)<br />

Thermische Gezeiten werden in <strong>der</strong> Mesosphäre schon l<strong>an</strong>ge beobachtet, u.a. M<strong>an</strong>son et<br />

al. (J. Atmos. Terr. Phys., 51, 579, 1989), sie breiten sich als großräumige Wellen von <strong>der</strong><br />

Troposphäre, Stratosphäre bis in die Mesosphäre aus und sind damit bestimmt durch den Einfluss<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Höhengebiete. Angeregt werden die Gezeiten im wesentlichen in <strong>der</strong><br />

Troposphäre durch die Absorption <strong>der</strong> solaren Strahlung im Wasserdampf und in <strong>der</strong> Stratosphäre<br />

durch das Ozon. Im folgenden geben wir einen Vergleich von Radarbeobachtungen und<br />

GCM-Rechnungen <strong>an</strong> und zeigen in einer ersten Analyse die Bedeutung <strong>der</strong> nichtmigrierenden<br />

Gezeitenkomponenten in <strong>der</strong> Mesosphäre.<br />

Grundlage <strong>der</strong> Modellrechnungen bildet das allgemeine Zirkulationsmodell AGCM–DNM<br />

(Volodin und Schmitz, Tellus, 1999) mit <strong>der</strong> obersten Schicht bei etwa 90 km Höhe. Es berücksichtigt<br />

eine Schwerewellen-Parametrisierung, Hines (J. Atmos. Sol. Terr. Phys., 59, 371, 1997),<br />

und erfasst die großräumige Kondensation und Konvektion. Damit ist es beson<strong>der</strong>s geeignet, die<br />

Anregung nichtmigrieren<strong>der</strong> Gezeitenkomponenten in <strong>der</strong> Troposphäre zu beschreiben.<br />

Abb. 27.1 Amplituden [m/s] und Phasen [LT] <strong>der</strong> halbtägigen Gezeit im zonalen<br />

Wind für J<strong>an</strong>uar. Vergleich zwischen MF-Radar Beobachtungen in Juliusruh (schwarz),<br />

15 ◦ O, 56 ◦ N) und den Modellgezeiten (rot). Die Beobachtungen stellen 10-Tagesmittel<br />

mit 5 Tagen Zeitversetzung dar, die Modellergebnisse sind tägliche Werte.(dargestellte<br />

Schw<strong>an</strong>kungsbreite: 1 σ)<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Modellergebnisse mit MF-Radar Windmessungen in Juliusruh (J<strong>an</strong>uar<br />

1990–1999), Abb. 27.1, zeigt eine gute Übereinstimmung in <strong>der</strong> mittleren vertikalen Struktur<br />

<strong>der</strong> halbtägigen Gezeit. Auch die Schw<strong>an</strong>kungsbreite <strong>der</strong> Messergebnisse wird <strong>an</strong>nähernd wi<strong>der</strong>gegeben.<br />

Die Schw<strong>an</strong>kungen <strong>der</strong> Modellgezeiten resultieren im wesentlichen aus dem Beitrag <strong>der</strong><br />

nichtmigrierenden Gezeitenkomponente. So schw<strong>an</strong>kt die halbtägige migrierende Komponente<br />

nur um etwa 10 % <strong>an</strong> <strong>der</strong> Station Juliusruh, während die nichtmigrierende Komponente dort<br />

mit mehr als 200 % auch absolut den überwiegenden Anteil liefert.

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