LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...
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(3) im ” on-mode“ wird die im Chemieblock berechnete Ozonverteilung zu jedem Zeitschritt<br />
im Strahlungsblock berücksichtigt; Vergleichsexperimente beinhalten d<strong>an</strong>n die dynamisch-chemischen<br />
Wechselwirkungen zwischen <strong>der</strong> Zirkulation und <strong>der</strong> Ozonverteilung.<br />
Die NOx-Emissionsquellen (Blitze und Bodenquellen, ziviler Flugverkehr 1991/92) wurden<br />
von <strong>der</strong> DLR (Oberpfaffenhofen) zur Verfügung gestellt. Die Experimente erfolgten unter perm<strong>an</strong>enten<br />
J<strong>an</strong>uarbedingungen.<br />
Im off-mode zeigt sich eine maximale Zunahme im NOx um ca. 60 pptv und im Ozon um<br />
ca. 1 ppbv durch den heutigen Flugverkehr (IAP-Bericht 1996/97). Der Anstieg im Ozon ist<br />
geringer als in <strong>an</strong><strong>der</strong>en CTM’s aufgrund <strong>der</strong> stratosphärischen Zirkulation, die eine Absenkung<br />
<strong>der</strong> Tropopausenhöhe und dadurch erhöhte NOx-Hintergrundbedingungen in diesem Höhengebiet<br />
verursacht. Abb. 30.2 zeigt die Wirkung zukünftiger (verdoppelter) Flugzeugemissionen. Im<br />
Vergleich zum off-mode verursachen die NOx-Flugzeugemissionen im on-mode sehr viel stärkere,<br />
teils negative Differenzen im Ozon von bis zu 5% in <strong>der</strong> oberen Troposphäre und unteren<br />
Stratosphäre, da die induzierten Klimaän<strong>der</strong>ungen auch die horizontalen und vertikalen Tr<strong>an</strong>sporte<br />
von ozonarmen bzw. ozonreichen Luftmassen verän<strong>der</strong>n. Im fixed-mode zeigt sich eine<br />
leichte Verstärkung <strong>der</strong> residuellen Zirkulation in Verbindung mit Erwärmungen von 0.2-0.5 K<br />
in <strong>der</strong> Troposphäre und Abkühlungen von 0.2-0.5 K in <strong>der</strong> Stratosphäre, in Übereinstimmung<br />
mit Ergebnissen <strong>an</strong><strong>der</strong>er Klimamodelle (s.o.). Im on-mode zeigt sich dagegen eine deutlich <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
Signatur <strong>der</strong> induzierten Temperaturän<strong>der</strong>ungen, die aus einer Verstärkung <strong>der</strong> residuellen<br />
Zirkulation um ca. 5% resultiert. Die tropische Cumulus-Konvektion verstärkt sich ebenfalls um<br />
ca. 5%. Vergleichsexperimente wurden ebenfalls mit und ohne NOx-Emissionen aus Blitzen und<br />
Bodenquellen durchgeführt.<br />
Die Modellexperimente zeigen, dass die ” direkten“ Wirkungen <strong>der</strong> NOx-Emissionen bei<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> dynamisch–chemischen Wechselwirkungen zum Teil mehr als kompensiert<br />
werden. Hier<strong>an</strong> schliessen sich eine Vielzahl von Fragen zur Rolle dieser Wechselwirkungen bei<br />
<strong>der</strong> mittleren Ozonverteilung und ihrer natürlichen und <strong>an</strong>thropogen beeinflussten Variabilität,<br />
die in einem weiteren Projekt mit Hilfe des 2D Modells bearbeitet werden.<br />
Abb. 30.2 Differenzen im Ozon, in <strong>der</strong> residuellen Stromfunktion und in <strong>der</strong> Temperatur<br />
zwischen Modell-Läufen mit und ohne zukünftige NOx-Flugzeugemissionen jeweils für die verschiedenen<br />
Modellexperimente (Schwarze Linie: 95% Signifik<strong>an</strong>z).