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LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...

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29 Die Än<strong>der</strong>ung des Tropopausendruckes im J<strong>an</strong>uar 1979-1992<br />

(G. Schmitz, D. Peters, G. Entzi<strong>an</strong>, H. Voß)<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Spurengase in <strong>der</strong> Troposphäre und Stratosphäre ist bestimmt durch chemische<br />

Reaktionen, Tr<strong>an</strong>sportprozesse und insbeson<strong>der</strong>e auch durch den Austausch zwischen<br />

diesen beiden Höhengebieten. Es ist bek<strong>an</strong>nt, dass in <strong>der</strong> Troposphäre die charakteristische Zeit<br />

des vertikalen Austausches von Luftteilchen sehr viel kürzer ist als die Zeitskala des Tr<strong>an</strong>sportes<br />

durch die Stratosphäre. Die Tropopause stellt eine sehr komplexe Schicht für die Mischungsprozesse<br />

dar und es ist erfor<strong>der</strong>lich mehr über die Prozesse zu kennen, die die Tropopausenhöhe<br />

und ihre Variabilität in unterschiedlichen charakteristischen Zeiten bestimmen. So sind bis heute<br />

diese Prozesse nicht klar verst<strong>an</strong>den. In den Tropen sind die Strahlungs– und die Konvektions–<br />

Prozesse bestimmend, während in den Extratropen großräumige Wellenprozesse und die wellengetriebene<br />

mittlere meridionale Zirkulation die Höhe <strong>der</strong> Tropopause beeinflussen (Gabriel et<br />

al., 1999). Die großräumigen dynamischen Prozesse in <strong>der</strong> Troposphäre und Stratosphäre sind<br />

sehr verän<strong>der</strong>lich in unterschiedlichsten Zeitskalen und es ist daher ein Einfluss auf die Höhe <strong>der</strong><br />

Tropopause zu erwarten.<br />

Die Aufgabe des Beitrages ist es, das charakteristische räumliche Muster <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung des<br />

Tropopausendruckes im J<strong>an</strong>uar <strong>der</strong> Nordhemisphäre, <strong>der</strong> Jahre 1979-1992 (im folgenden als<br />

Trend bezeichnet) zu bestimmen, den Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung des Gesamtozons <strong>an</strong>zugeben<br />

und in Verbindung zu möglichen Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> großräumigen Flüsse zu diskutieren<br />

(Schmitz et al., 1999). Die Untersuchungen zur Tropopause werden getrennt für den zonal gemittelten<br />

Anteil und für die Abweichungen davon <strong>an</strong>gegeben. Es wurde <strong>der</strong> einzelne Monat J<strong>an</strong>uar<br />

als eine beson<strong>der</strong>s extreme Situation gewählt. Hoinka (Mon. Wea. Rev., 126, 3303, 1998) be-<br />

trachtet Jahres- bzw. Wintermittel.<br />

Grundlage <strong>der</strong> Untersuchungen für<br />

die Höhe <strong>der</strong> Tropopause bilden die<br />

ECMWFre-Analysen und zum Gesamtozon<br />

die Daten von McPeters und Beach<br />

(TOMSVersion7-O3 gridded data 1978-<br />

1993, CD-ROM, 1996). Es wird im folgenden<br />

die ” lapse rate“ Definition <strong>der</strong><br />

WMO (Report No. 182, Genf, 1992) zur<br />

Berechnung <strong>der</strong> Tropopause genutzt.<br />

Der lineare Regressionskoeffizient des<br />

zonal gemittelten Tropopausendruckes<br />

für die Jahre 1979-1992 ist in Abb. 29.1<br />

<strong>an</strong>gegeben mit statistisch signifik<strong>an</strong>ten<br />

Werten von etwa 1 hPa/Jahr in den geographischen<br />

Breiten 50 ◦ -60 ◦ N und von<br />

-1.5 hPa/Jahr bei 33 ◦ N, das ein gegenläufiges<br />

Verhalten in den beiden Breitenregionen<br />

<strong>der</strong> winterlichen Hemisphäre<br />

<strong>an</strong>gibt.<br />

Dieses Verhalten k<strong>an</strong>n auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse von 2D-Zirkulations-<br />

Modellrechnungen, (Gabriel et al., 1999)<br />

verst<strong>an</strong>den werden, die mit einer Zunahme<br />

<strong>der</strong> pl<strong>an</strong>etaren Wellenflüsse eine<br />

Abb. 29.1 Lineare Regression mit <strong>der</strong> Zeit des<br />

zonal gemittelten Tropopausendruckes [hPa/Jahr], •<br />

statistisch signifik<strong>an</strong>te Werte, 95% - Vertrauensintervalle<br />

sind <strong>an</strong>gegeben.<br />

Verstärkung des aufsteigenden Zweiges <strong>der</strong> residuellen Zirkulation (höhere Lage <strong>der</strong> Tropopause)<br />

in den Subtropen und des absteigenden Zweiges <strong>der</strong> Zirkulationszelle (tiefere Lage <strong>der</strong> Tropopause)<br />

in mittleren Breiten zeigen. Erste Untersuchungen zum räumlichen Muster <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung

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