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LEIBNIZ-INsTITUT FöUR ATMOsPHöARENPHYsIK e. V. an der ...

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Abb. 17.2 Mesosphärische Sommerechos (MSE) nach Radarbeobachtungen auf 53,5 MHz<br />

und leuchtende Nachtwolke (NLC) nach Lidarbeobachtungen auf 532 nm über Kühlungsborn<br />

am 13./14. Juni 1998.<br />

Zwei l<strong>an</strong>g<strong>an</strong>haltende MSE-Ereignisse mit einer Dauer von 8 und 12 Stunden wurden am 13.<br />

und 26. Juni beobachtet. Beide Ereignisse waren mit dem Auftreten von leuchtenden Nachtwolken<br />

(NLC) in <strong>der</strong> jeweils folgenden Nacht verbunden. Abb. 17.2 stellt die MSE/NLC-Situation<br />

am 13./14. Juni <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Echoleistung des vertikalen Radarstrahls und des Rückstreusignals<br />

des Kühlungsborner Rayleigh/Mie/Ram<strong>an</strong>-(RMR)-Lidars auf 532 nm dar. Die MSE-Schicht ist<br />

am 13. Juni in 80 bis 85 km Höhe mit einem Maximum um 83 km von 06 UT bis 15 UT vorh<strong>an</strong>den<br />

und setzt sich in den Morgenstunden des 14. Juni beginnend bei einem Sonnenst<strong>an</strong>dswinkel<br />

von 11 ◦ im selben Höhenbereich fort. Mit dem RMR-Lidar konnte in 81-82,2 km Höhe eine NLC<br />

mit Rückstreuverhältnissen von 7 bis 30 während <strong>der</strong> Nacht zwischen 21:30 UT und 23:45 UT<br />

beobachtet werden.<br />

Abb. 17.3 Mittlere jahreszeitlich Variation <strong>der</strong><br />

Temperatur in 85 km Höhe aus Kalium-Lidar-<br />

Beobachtungen <strong>der</strong> Jahre 1996-1998.<br />

Das gleichzeitige Auftreten von MSE und<br />

NLC spricht für die Existenz tiefer mesophärischer<br />

Temperaturen unterhalb 150 K,<br />

wie sie für die Bildung von NLC-Eisteilchen<br />

notwendig, aber normalerweise in mittleren<br />

Breiten nicht vorh<strong>an</strong>den sind. Abb. 17.3<br />

zeigt die jahreszeitliche Temperaturvariation<br />

nach Lidar-Beobachtungen über Kühlungsborn.<br />

Die mittlere Temperatur (rote Kurve)<br />

liegt zu Beginn <strong>der</strong> MSE Saison bei 163 K,<br />

am Ende bei 176 K und hat zum Solstitium<br />

ein Minimum um 160 K. Die Variabilität <strong>der</strong><br />

Meßwerte zeigt aber, daß im Einzelfall auch<br />

tiefere Temperaturen möglich sind.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> höheren mittleren Temperaturen<br />

ist zu vermuten, daß in mittleren<br />

Breiten neben Eisteilchen auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e schwere<br />

Teilchen (Wasserclusterionen), insbeson-<br />

<strong>der</strong>e in Verbindung mit Temperaturschw<strong>an</strong>kungen beim Durchg<strong>an</strong>g von Schwerewellen, zur Bildung<br />

von MSE beitragen können.

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