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Storia locale - Tuttapovo

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können nicht in unserem Haus bleiben, jetzt, wo der Vater fehlt und Francesco uns<br />

verlassen hat, reicht das Geld nicht mehr. Wir haben nicht genug Lebensmittel und es<br />

besteht die Gefahr, dass die Italiener von unseren Bergen herab auf uns schießen,falls sie<br />

Pergine erreichen. Wir müssen nach Österreich übersideln, dort sind wir in Sicherheit und<br />

wir bekommen auch eine Geldbeihilfe, hoffentlich nehmen uns die Menschen dort mit<br />

christlicher Nächstenliebe auf.“ Maria Teresa weinte ganz still, während Giuseppe sich von<br />

dieser bevorstehenden Veränderung angezogen fühlte. Er stellte sich vor, in fremde<br />

Länder zu reisen wie er schon immer geträumt hatte. Aber angesichts dieser Art von Reise<br />

konnte er dies nicht laut sagen. „ Mutter „ sagte der Junge „ du wirst sehen, wir schaffen<br />

es und denke dran, dass wir so unserem Vater näher kommen und vielleicht kann er uns<br />

dann auch besuchen.“<br />

In wenigen Tagen schlossen sie die Reisevorbereitungen ab: die zwei Ziegen wurden<br />

nach Trient gebracht und dort einem Züchter verkauft; Hennen und Kaninchen wurden an<br />

den Metzger verkauft,mit Ausnahme des größten Hasen, der für den Reiseproviant<br />

bestimmt war; die wenigen wertvolleren Sachen wie Gläser, Tassen und Bettwäsche<br />

wurden versteckt.<br />

Die Vorschriften mussten strengstens eingehalten werden. Ausser den Kleidern durften<br />

pro Person nur 5 Kilogramm Proviant als Gepäck mitgenommen werden. Zusätzlich<br />

wurden auch Speisen für die Reise zubereitet. Das Kaninchen wurde gebraten und in ein<br />

weisses Tuch eingewickelt; dasselbe geschah mit einem Stück Käse.Alles wurde in einen<br />

Rucksack gesteckt, der Giuseppe, dem Mann des Hauses, anvertraut wurde.<br />

Nachdem sie voller rauer und Wehmut die Haustür abgeschlossen hatten begaben sie<br />

sich am frühen Morgen des 28. Mai zum Bahnhof von Povo. Sie waren nicht allein, viele<br />

andere Dorfbewohner teilten ihr Schicksal. Zwischen Povo und Villazzano stiegen an die<br />

1.600 Personen in den Zug ein. Unter diesen befand sich auch Don Emilio Cavalieri, der<br />

Kaplan von Povo, der sich aufopfernd bemühte, das Leid der Flüchtlinge zu lindern. In<br />

Trient, der ersten Station auf den zu einem unbekannten Bestimmungsort, war für sie ein<br />

Güterwagen bereitgestellt worden, ohne Sitzbänke, nur mit einer Schicht Stroh auf dem<br />

Boden.<br />

( Bild S.24: Soldaten auf Skiern in den Karpaten ( Druck aus der Zeitschrift des nationalen<br />

Alpiniverbands ANA „ l’ alpino “ von 1995 entnommen)<br />

( Bild S.26: Povo, die Wegkreuzung „S. Zoan „- Anfang 20.Jhd. ( Archiv Arci/Paho ) )<br />

( Bild S.28: Die alte Kirche von Povo um 1900 (Archiv Arci/Paho ) )<br />

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