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Storia locale - Tuttapovo

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stellte einen echte Seltenheit dar, in Znaim war keines aufzutreiben. Für dieses Essen<br />

hatte sie das letzte aus dem Trentino mitgenommene verwendet.Joseph kostete neugierig<br />

die gelbfarbene, kuchenförmige Speise, die er zum ersten Male sah,die ihm aber<br />

schmeckte und lobte die Köchin.<br />

Nach dem Essen wandte sich Joseph an Desidrio und bat ihn, ob er mit seiner Tochter<br />

Maria Teresa Umgang haben dürfe. Desiderio schaute Joseph ernsthaft in die Augen und<br />

fragte dann Teresa: „Teresa, bist du einverstanden? Willst du dich mit diesem jungen<br />

Mann treffen?“ Teresa wurde hochrot und nickt. Darauf sagte der Vater zu Joseph: „Wenn<br />

du mir versprichst, dass du sie achten und schützen und nichts gegen ihren Willen<br />

unternehmen wirst, gebe ich dir meine Erlaubnis und ihr könnt euch verloben.“ „ Ich gebe<br />

Euch mein Ehrenwort als Mann und als Gendarm des Kaisers.“ antwortete dieser, stramm<br />

die Habtachtstellung einnehmend. Maria Teresa war glücklich. Stürmisch umarmte sie<br />

ihren Vater, wortlos gab sie Joseph die Hand und schaute ihn liebevoll an. Die Zeit<br />

verflog, es kam der Abschied. Jpseph gab Desiderio die Hand, dieser umarmte ihn und<br />

trug ihm das Du an, da sie doch beide Soldaten des Kaisers wären. Und nochmals bat er<br />

ihn, in seiner Abwesenheit auf seine Familie zu schauen. „ Ich danke dir!“ sagte der junge<br />

Mann sichtbar gerührt „ Hab eine gute Reise und komm bald wieder zurück.“ Teresa<br />

begleitete Joseph vor die Tür, dort küssten sie sich auf dem Mund. Es war ihr erster Kuss.<br />

Sie verabschiedeten sich und Teresa kam Sstrahlend ins Haus zurück. In jener Nacht<br />

liebten sich Maria und Desiderio mit verzweifelter Innigkeit als ob es das letzte Mal wäre.<br />

Als sie aufwachten strahlte die Sonne schon durch das Fenster.Es war Zeit, sich für die<br />

Abfahrt vorzubereiten. Desiderio zog sich die Uniform an und dann gingen sie in die<br />

Küche, wo Teresa mittlerweile das Früstück vorbereite hatte. Das Mädchen steckte ein<br />

Stück Kuchen und einige Früchte in den Rucjsack des Vaters. Betrübt machten sie sich<br />

auf den Weg nach Znaim. Langsam näherten sie sich dem Bahnhof und dort setzten sie<br />

sich auf eine Bank. Desiderio versuchte sie zu trösten und überspielte die Traurigkeit, die<br />

ihn erfasst hatte:“ Maria, schone dich und pass auf diese beiden da auf!“ sagte er und<br />

zeigte dabei auf seine Tochter. „ Pass auf, dass sie nichts anstellen“ fuhr erfort. „ Ich hoffe,<br />

euch wieder besuchen zu können.“ „ Denk nicht an uns! “ sagten die Zurückbleibenden<br />

fast im Chor. „Lass dich nicht töten, wir wollen dich unversehrt zurückhaben, wir brauchen<br />

dich! “ Da fuhr der Zug ein. Eine letzte Umarmung, der Abschied, ein Pfiff und der Zug<br />

entschwand in einer Wolke von Rauch und Dampf.<br />

Bild S.35: Ansicht von Lemberg (Livov), Hauptstadt Galiziens-1915 (Archiv der Bibliothek<br />

von Povo)<br />

Bild S. 37: Znaim ( Südmähren). Verschiedene Ansichten- 1915(Archiv der Bibliothek von<br />

Povo)<br />

Bild S.41 : Ansichtskarte von Znaim mit der Abbildung der Gurken, eine Spezialität des<br />

Gebietes-1915(Archiv der Bibliothek von Povo)<br />

Bild S. 42: Die Familie Tomasi aus Povo nach Kleinthayaz (Znaim) ausgesiedelt – 1915<br />

( Archiv des Bezirkes Povo )<br />

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