Storia locale - Tuttapovo
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Ich musste mit meiner Mutter und meinen zwei jüngeren Schwestern wegfahren. In Trient<br />
stiegen wir auf dem Viehwagen ein. Bevor wir wegfuhren, pflückte ich Pfirsiche im Feld wo<br />
wir Halbpächter waren. Die Reise dauerte 3 Tage und im Zug waren eine Menge Leute<br />
aus allen Dörfern.<br />
Wir erreichten Znaimer Bahnhof um Mitternacht und vor dem Bahnhof warteten<br />
Pferdewagen auf uns. Wir fuhren ans Ufer der Flüsse “Taiaz “, dann nach Mustaiaz und<br />
Kalendorf. In diesen Dörfern wohnten bloß Deutsche, die sich mit den Tschechen nicht<br />
vermischen wollten( das habe ich natürlich später erfahren)<br />
Am folgenden Tag kam ein Gendarm und besorgte mir eine Arbeit auf einem Bauernhof.<br />
In der Zone wurden Häuser in deutschem Stil aufgebaut, weil die Deutschen die Zonen<br />
wegen dem Anschluss besiedelt hatten.<br />
Ich arbeitete auf der Farm, konnte aber am Anfang ich nichts verstehen. Das erste Wort,<br />
das der Farmer zu mir sagte, war“ Miskopel “, das heißt den Stall aufräumen und den<br />
Tiermist wegschmeißen. Da waren drei Pferde zehn Kühe, ein Stier, Schweine, Hühner<br />
und Gänse. Die Farmer haben mir beigebracht, wie man Pferde bürstet. Das musste ich<br />
jeden Tag machen und danach schaute sich der Farmer meine Arbeit an. Da war auch<br />
eine Stute und wenn sie ein Fohlen gebar, wurde er oft verkauft. Das waren Saumpferde<br />
aber ich liebte es sie ab und zu in der riesigen Ebene zu reiten. Ein Böhme hat mir auch<br />
beigebracht wie man die Wiese mit der Sichel abschneidet. Wir hatten eine Sichel ohne<br />
Hinterhandgriff (anstatt wie die in Italien. Ich habe den ganzen Sommer die Wiese<br />
abgeschnitten und sie in den Stall gebracht. ; ich erinnere mich an riesige Wiesen,<br />
meistens aus Saatluzerne.<br />
Auf dem Land pflanzte man vor allem Weizen, Kartoffeln, Mais und Runkelrübe als<br />
Viehfutter für Kühen und Heu und Hafer für Pferde an. Jede Familie hatte eine Sau und<br />
wenn sie wenigstens zwoelf Schweine gebar, wurde einer von denen am Ende des<br />
Monats umgebracht.<br />
Es waren viele Weinrebe, sie waren klein aber hatten große schwarze Trauben. Die Keller<br />
sind in den Hügeln eingegraben worden, deswegen musste man durch eine kleine Tür<br />
ungefähr 15 Meter unterkommen. Da waren viele Keller von verschiedenen Besitzern. Die<br />
Gewölbe waren aus Ziegel. Die Keller wurden dank der Finanzierung der Regierung<br />
aufgebaut.<br />
Auf dem Land schmeckte das Essen sehr gut und war reichlich. Ich durfte mit den<br />
Besitzern essen. Der Landwirtschaftbetrieb erzeugte 300 Doppelzentner Weizen und 300<br />
Doppelzentner Gerste. An dem Betrieb arbeiteten ein böhmisches Ehepaar ohne Kinder<br />
und sie waren arm gehalten.<br />
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