Storia locale - Tuttapovo
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Albert war schon weggelaufen, um mit seinen gleichaltrigen Freunden zu spielen.<br />
Giuseppe spannte das Pferd vor die Kutsche, ließ Karoline an seiner Seite sitzen,<br />
während das andere Paar sich hinten hinsetzte. Sie fuhren los. „Wohin soll es gehen?“<br />
fragte Giuseppe. Joseph machte einen Vorschlag : „Fahren wir zum Fluss, zu unserem<br />
geheimen Platz, was meinst du Teresa? „Einverstanden“ sagte Teresa mit<br />
komplizenhaftem Blick. Dann meinte Giuseppe , solle doch Joseph fahren und setzte sich<br />
mit Karoline nach hinten.<br />
Joseph ergriff die Zügel und lenkte die Kutsche entschlossen in das Tal des Flusses<br />
Taiaz. Es war ein wundervolles und frisches Tal, das einen tiefen Einschnitt in der Ebene<br />
bildete und sich wie eine große, grüne Schlange dahinzog. An den Ort gelangt, wo ein<br />
Weg zum Fluss hinunter führte banden sie das Pferd ineiner schattigen Wiese fest und<br />
gingen zum kleinen Sandstrand, wo im vergangenen Sommer die Liebe zwischen Teresa<br />
und Joseph entflammt war. Giuseppe und Karoline staunten über die Schönheit des Ortes,<br />
ein kleiner, geheimer See, der kaum zu finden war, wenn er einem nicht schon bekannt<br />
ist.<br />
Die beiden Männer ziehen sofort Hemd und Hosen aus und laden die Mädchen ein, es<br />
ihnen nachzumachen.“ Wetten, dass ihr euch nicht getraut, euch freizumachen!“ rief<br />
Giuseppe lachend und herausfordernd. „Du Dummkopf“ warf Karoline ein „du bist es, der<br />
Angst hat sich auszuziehen!“ Gesagt, getan. Sie legte lachend das Kleid und den weissen<br />
Spitzenunterrock ab, stand da mit Mieder und weissen Strümpfen ohne Höschen, setzte<br />
sich mit dem Rücken zu ihnen gewandt auf einen Stein, zog die Strümpfe aus , nestelte<br />
mit den Händen auf dem Rücken am Korsett legte es ab und warf es auf die<br />
Kleider.Vollständig nackt löste sie die blonden Haare und einer Nymphe gleich tauchte sie<br />
lachend ins Wasser.<br />
Die anderen waren ganz verblüfft und wortlos ob solcher Keckheit und Schönheit.“ Na,<br />
was ist mit euch, muss es Nacht werden bis ihr euch freimacht, damit euch niemand<br />
sieht?“ rief Karoline. Bei dieser Herausforderung zog Giuseppe seine Unterhosen aus und<br />
sprang ins Wasser. Joseph half Teresa das Mieder aufzuschnüren und sich bei der Hand<br />
haltend – wie Adam und Eva im Paradies - springen auch sie in das klare , frische<br />
Wasser.<br />
Nachdem sie die Verlegenheit überwunden hatten, verbrachten die jungen Leute mehrere<br />
Stunden am Fluss. Sie spielten im Wasser, tauschten sich Liebkosungen, legten sich am<br />
Sandstrand in die Sonne. Sie erlebten das Glück ihrer Jugend, weitab von den<br />
schrecklichen Geschehnissen der Welt. Gegen Abend kehrten die beiden, jetzt noch<br />
enger verbundenen Paare mit der Kutsche wieder nach hause zurück. Sie schworen<br />
feierlich, dass dieses Erlebnis ihr Geheimnis geblieben wäre, undplanten weitere Besuche<br />
dieses Ortes. Giuseppe war sich nun ganz sicher, dass er nie und nimmer ohne dieses<br />
wunderschöne und liebenswürdige Mädchen würde leben können. Eine weitere<br />
Liebesbeziehung war inmitten dieses schrecklichen Krieges geboren, wieder zwei junge<br />
Menschen, die ein trariges Schicksal zusammengeführt hatte, wollten gemeinsam eine<br />
friedliche und glückliche Zukunft aufbauen.Die einzigen Betrübnisse war der Gedanke an<br />
seinen in Galizien begrabenen Bruder und an den in der russischen Steppe gefangenen<br />
Vater.<br />
Die Nachrichten von ihrem Mann ließen Maria beruhigter nach Hause gehen; sie hatte<br />
wieder Hoffnung geschöpft und im Stillen redete sie zum Kind , das sie im Leibe trug: „ In<br />
vier Monaten wirst du auf die Welt kommen und wenn alles gut geht, wirst du das Glück<br />
haben, deinen Vater kennenzulernen. Ich hoffe fest, dass mit Gottes Hilfe du nicht als<br />
Waise in diesem fremden Land geboren wirst.“<br />
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