Storia locale - Tuttapovo

Der arme Gendarm hatte alle Behörden und möglichen Körperschaften aktiviert, aber
ohne Erfolg. Er hatte nur in Erfahrung bringen können, dass Desiderio nicht unter den
Gefallenen war und jemand ihn als Gefangenen der Kosaken gesehen hatte. Die
österreichischen Armeen hatten leider eine verheerende Niederlage erlitten, sie hatten
mehr als zwei Drittel ihrer Soldaten verloren und sich bis zur Festung Przemysl
zurückgezogen . Dort waren sie dabei den Widerstand zu organisieren, um die Karpaten
und das restliche Galizien zu verteidigen. In den Nachfolgenden Monaten , von Juni bis
August, kamen 350.000 Soldaten in russische Gefangenschaft, unter diesen waren auch
15.000 Trentiner; 10.000 Trentiner waren im Kampf gefallen. Auf der Front zu Italien war
die Lage nicht besser. Unter unmenschlichen Bedingungen wurde auf dem Adamello und
rund um die anderen Berge des Trentino gekämpft. Es waren alle verfügbaren Kräfte
eingesetzt worden. In der Val Rendena wurden auch junge Frauen zum Transport des
Materials auf die Höhen des Carè Alto eingesetzt. Diese Mädchen gingen über steile
Pfade hinauf, beladen mit Brettern und anderem Material. Durch Granaten und Lavinen
waren sie ständig in Lebensgefahr. Sie waren dürftig gekleidet, den Hunger mussten sie
mit einer mitgebrachten Nuss oder Kastanie stillen. Als Entlohnung erhielten sie drei
Kronen am Tag und zwei Brote in der Woche.
Bild S. 60 :Das österreich-ungarische Kaiserreich um 1915 ( Stich aus der Zeitschrift
„ Specchio“ )
Bild S. 62 : Russisches Haus auf dem Lande ( Foto Aldo Giongo )
Bild S. 64 : Stadt im Kaukasus – 1916 ( Archiv der Bibliothek von Povo )
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