Storia locale - Tuttapovo
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nicht weit entfernt vor den niedergelassenen Schranken eines Bahnübergangs angehalten<br />
hatte. Sie befahl Giuseppe sofort zum Wagenlenker zu laufen, bevor die Schranken<br />
hochgezogen würden, und ihn zu fragen, ob er sie bis Povo führen könne.<br />
Giuseppe lief und erreichte den Wagen kurz bevor die Pferde loszogen. „ Verzeihung!“ Da<br />
hielt er inne. „ Aber seid ihr nicht Giovanni von Oltrecastello,…… wir sind gerade erst aus<br />
Mähren zurückgekommen und sind voller Gepäck, könntet Ihr uns nicht bis ins Dorf<br />
bringen?“ „ Gut, aber sag mir zuerst, wessen Sohn du bist und wo du wohnst!“ „ Ich bin<br />
Giuseppe, der Sohn von Desiderio Bonvecchio und Maria aus Oltrecastello.“ „ Was“<br />
meinte der alte Bauer „ Desiderio! Desiderio ist zurückgekehrt! Steig auf wir holen ihn! Und<br />
du bist Giuseppe, ich hätte dich nicht wiedererkannt. Ja, es ist viel Zeit vergangen, seit du<br />
mir damals die Kirschen gestohlen hast.“<br />
Giovanni umarmte Desiderio und Maria und half ihnen, die Koffer und die anderen<br />
Sachen aufzuladen, dann sprangen sie alle auf den Wagen und es ging los. Desiderio und<br />
Maria erkundigten sich nach dem Zustand ihres Hauses. „ Es steht noch. Ihr könnt<br />
beruhigt sein; ich glaube, es ist noch in gutem Zustand, obwohl die am Celva stationierten<br />
Soldaten euer Haus aufgesucht haben.“<br />
Während der zügig vorangehenden Fahrt wurde Desiderio neugierig. „ Giovanni, bist du<br />
im Krieg reich geworden? Wo hast du diese zwei schönen Reitpferde gekauft?“ „ Du fragst<br />
wohl zum Scherz so? Das sind Pferde, die irgendwo auf den Feldern zurückgelassen<br />
wurden; du brauchst sie nur einzufangen und nach Hause in den Stall zu führen, bevor die<br />
italienischen Soldaten kommen. Übrigens, wenn du magst, helf ich dir morgen, einige für<br />
dich einzufangen. Du kannst sie jetzt, wo du von vorne beginnen musst, gut gebrauchen.“<br />
Beim Hinauffahren erkannte die Familie Bonvecchio den Weg, der zu ihrem Haus führte.<br />
Aufgeregt betrachteten sie die Häuser inmitten der nachlässig bewirtschafteten Felder und<br />
die Umrisse des näherrückenden Chegul. Hie und da sah man Pferde, die nach einem<br />
schneefreien Fleckchen Gras suchten. Das österreichische Heer hatte alles seinem<br />
Schicksal überlassen und die Italiener hatten noch nicht die Kontrolle der Lage<br />
übernommen. Daraus war eine fast anarchistische Unordnung entstanden, die von den<br />
Trentinern als „ rebaltòn“ ( Umsturz) bezeichnet wurde.<br />
Als sie oben im Dorf ankamen, entdeckten sie, dass sie unter den ersten zurückgekehrten<br />
Familien waren. Die Leute, die sie auf der Strasse antrafen, grüßten sie und fragten sie<br />
aber gleichzeitig, ob sie etwas von ihren Angehörigen oder Freunden wüssten.<br />
Nachdem sie den Hang der „Valoni“ hinaufgefahren waren, konnten sie aus der Ferne<br />
Povo betrachten und dieser Anblick beeindruckte sie zutiefst. Der Wagen fuhr hinter dem<br />
Doss Sant Agata vorbei in Richtung Oltrecastello. Dann erschien die Kirche des Heiligen<br />
Pantaleo und schließlich waren sie am Dorfplatz.<br />
Sie stiegen ab, dankten und zu ihrem Erstaunen kam ihnen ein Mädchen entgegen, das<br />
sie sofort wiedererkannten: Giuseppina Bonvecchio, die in einem Dorf in der Nähe von<br />
Urbau wohnte. „ Seid ihr auch zurückgekommen !“ sagte das Mädchen, um ins<br />
Gespräch zu kommen. „ Wir sind seit drei Tagen hier. Unsere Herrschaften in Znaim<br />
waren sehr zuvorkommend. Denkt euch, sie haben uns zwei Ziegen geschenkt, die wir mit<br />
nach Hause gebracht haben.“ „ Das freut uns für euch! Bring deiner Mutter und Luigi<br />
unsere Grüße.“ sagte Desiderio kurz angebunden, denn er konnte es nicht mehr<br />
erwarten, sein Haus zu sehen und wieder in Besitz zu nehmen.<br />
Es waren nur noch wenige Schritte bis zum Haus und dann standen sie davor. Der<br />
schneebedeckte Vorplatz war voller Gestrüpp, die Haustür war aus den Angeln gehoben<br />
worden. Sie schoben die Tür ganz auf: Jetzt erschien ihnen das ganze Ausmaß der<br />
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