Storia locale - Tuttapovo
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Nachdem sie eine halbe Stunde einen Weg gegangen waren, der an Kartoffelfeldern und<br />
an etlichen Weinbergen vorbeiführte, erreichten sie einen großen Bauernhof; da stand ein<br />
schönes, zweistöckiges Haus mit einem großen Stall auf der Rückseite und daneben war<br />
ein weiters Gebäude, das als Heustadel verwendet wurde. Der Gendarm, der auch Joseph<br />
hieß, stellte Giuseppe dem Besitzer des Hofes vor. Herr Otto Schneider, so hieß der<br />
Besitzer, war um die Fünfzig, kräftig gebaut, hatte blaue Augenund schutternes blondes<br />
Haar. Er trug braune Kordhosen ,ein weisses Hemd und einen schwarzen Lederhut. Als<br />
Giuseppe mit dem Gendarm eingetroffen waren, war er gerade dabei, ein wunderschönes,<br />
schwarzes Pferd zu striegeln; er war froh über die Ankunft des Jungen aus dem Trentino.<br />
Joseph der Gendarm grüßte und entfernte sich.<br />
Giuseppe verstand nicht, was Herr Otto zu ihm sagte; diesem aber gelang es sofort sich<br />
mitzuteilen: er nahm eine Mistgabel und zeigte auf den Stall und auf einen Schubkarren.<br />
Giuseppe verstand, dass er den Stall ausmisten sollte und begann guten Mutes mit der<br />
Arbeit. Im Stall waren drei Pferde , zehn Kühe und ein Stier untergebracht, dazu noch zwei<br />
große und sieben kleinere Schweine sowie eine ganze Menge von Hühnern und Gänsen.<br />
Als es begann finster zu werden, rief der Bauer den Jungen zu sich“ Josep komm,komm,<br />
brav, gut!“ sagte er und überreichte ihm ein Körbchen mit drei Gänseeiern, ein Dutzend<br />
Hühnereier und einige reife Birnen. Giuseppe dankte, verabschiedete sich und ging nach<br />
Hause zu den zwei Frauen, denen er stolz das Körbchen zeigte, den Verdienst seiner<br />
Arbeit. Mutter und Tochter hatten mittlerweile das Haus hergerichtet, die Kleider<br />
gewaschen und das Abendessen vorbereitet. Am Tisch tauschten sie die Eindrücke aus,<br />
die sie in ihrem ersten Tag in Mähren gesammelt hatten. Sie waren müde, aber froh<br />
darüber, wie sie in der neuen Gemeinschaft aufgenommen worden waren.<br />
Bild S.30 : Ansicht von Salzburg- 1915 ( Archiv der Bibliothek von Povo )<br />
Bild S.33 : Urbau (Vrbovec) Dorfmitte – 1915 ( Archiv der Bibliothek von Povo )<br />
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