Storia locale - Tuttapovo
Storia locale - Tuttapovo
Storia locale - Tuttapovo
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
sie wieder zusammengefunden. Obwohl todmüde löste die Umarmung mit seiner Frau in<br />
Desiderio eine tiefe Leidenschaft aus und er liebte sie; dabei geschah alles so<br />
rücksichtsvoll, dass die Tochter, die anscheinend schon eingeschlafen war, nichts merken<br />
sollte.<br />
Am nächsten Tag versuchte Desiderio, eine Hose von Giuseppe anzuziehen, aber die war<br />
ihm viel zu kurz; so bliben ihm nur die Hosen seiner Uniform.<br />
Nach dem Frühstück stellte Desiderio fest, dass das Haus dringende<br />
Instandhaltungsarbeiten benötigte, dass es Holz und Werkzeug brauchte, um die Betten<br />
zu trennen und den einzigen Raum zu unterteilen.Er fragte, ob sie etwas Geld hätten und<br />
wo man das erforderliche Material finden könne. Maria versicherte ihn, dass sie eine<br />
Unterstützung bekämen und sie auch noch einen kleinen Betrag vom Verkauf der Tiere<br />
mitgebracht habe. Giuseppe meinte, dass sie auf dem Hof Holz, Werkzeug und auch<br />
einen Wagen für den Transport finden könnten und Desiderio ihn also zum Hof begleiten<br />
solle. Gesagt, getan.Während sich die beiden Frauen darum kümmerten, den Stoff und<br />
den ganzen Zubehör zu finden, um mit Stroh gefüllte Matrazen herzustellen, begaben<br />
sich die Männer zum Hof.<br />
Herr Schneider war froh, Giuseppe’s Vater, der ein treuer Untertan des Kaiserreches war,<br />
kennenzulernen und bot dem Soldaten sofort das Holz an, wobei er Giuseppe aufforderte,<br />
den Wagen zu nehmen und dem Vater zu helfen. Was die Bezahlung betraf, würde er<br />
den Betrag vom Verdienst abziehen, den Giuseppe bekam. Desiderio lehnte entschieden<br />
ab und wollte gleich bezahlen. Schließlich einigten sich die beiden Männer, Desiderio<br />
bezahlte einen kleinen Teilbetrag und der Rest sollte mit dem Verdienst von Giuseppe<br />
verrechnet werden. Alles endete mit einem Händeschlag und einem Glas guten Weines.<br />
Dabei merkte Herr Schneider, dass Desiderio die Uniformhosen anhatte; er rief seine<br />
Frau und tuschelte kurz mit ihr. Während Vater und Sohn das Holz aufluden, kam die<br />
Frau mit einem Paket Männerkleider und bat Desiderio , es anzunehmen, denn es enthalte<br />
nur Arbeitskleider, und ihr Mann wünsche, dass er sich nicht die Hosen der<br />
Kaiserjägeruniform beschädige. Sie dankten und kehrten zufrieden nach Hause zurück.<br />
In den folgenden Tagen abeiteten alle vier eifrig daran, das Haus in Ordnung zu bringen.<br />
Häufig kam der junge Gendarm Joseph zu Besuch, der immer auch versuchte, sich<br />
nützlich zu machen. Sie zimmerten zwei Bettstätten, die von den Frauen mit Matraze ,<br />
Leintüchern und Decken ausgestattet wurden. Sie zogen Zwischenwände mit drei<br />
Türöffnungen ein und unterteilten so den einzigen Raum in eine größere Küche und drei<br />
kleinere Räume, die als Schlafzimmer dienen sollten.Ein Fenster war neben der<br />
Eingangstür und gab der Küche Licht; das andere war im Ehezimmer. Mit dem<br />
übriggebliebenen Holz fertigte Desiderio einige Winkelkonsolen und Wandgestelle an. Am<br />
Abend des vierten Tages war das Meisterwerk abgeschlossen. In der traulichen<br />
Abgeschiedenheit ihres Zimmers feierten Desiderio und Maria in jener Nacht ihre<br />
Begegnung; endlich konnten sie ihre neu und mit jugendhafter Kraft gefühlte Leidenschaft<br />
frei erleben.<br />
Die Tagen flogen dahin; am Vortag seiner Abreise lud Desiderio den jungen Gendarm<br />
zum Abendessen ein.Er wollte ihm für die Hilfe danken und ihm auch seine Familie<br />
anvertrauen, da er, der Vater, seinen Urlaub nun beendete; Joseph strahlte vor Glück und<br />
dankte. Pünktlich erschien am Abend der Gendarm in seiner elegantesten Uniform;<br />
erhatte eine Flasche Rotwein und zwei Blumensträusse mitgebracht.Die Flasche stellte er<br />
auf den Tisch und dei Blumen überrechte er den Frauen.Teresa wies ihm den ihr<br />
gegenüberliegenden Tischplatz zu und zusammen mit ihrer Mutter servierte sie das<br />
Abendessen, das aus einem Brathuhn mit Polenta und Kartoffeln bestand. Das Maismehl<br />
23